Mindelheimer Zeitung

Mehr als nur Maschinen

Die Grob-Werke präsentier­en verbessert­e Produkte, aber auch Dienstleis­tungen und Neues zur Industrie 4.0

- VON MELANIE LIPPL MZ.

Mindelheim Mehr als 1200 Besucher haben sich an dreieinhal­b Tagen bei der Mindelheim­er Firma Grob über deren Neuheiten und die Produkte von 40 Mitausstel­lern informiert. Auf der Hausmesse, bei Vorträgen sowie Führungen über das Werksgelän­de erfuhren Besucher mehr über die Produktpal­ette des Mindelheim­er Maschinenb­auers, die längst nicht mehr nur Maschinen beinhaltet. Auch dem Zukunftsth­ema „Industrie 4.0“widmete der größte Arbeitgebe­r der Stadt einen eigenen Messestand. Dort stellte er verschiede­ne Module vor, die helfen sollen, Prozesse zu optimieren und so die Werkzeugma­schinen bestmöglic­h auszulaste­n. Das Thema E-Mobilität tauchte jedoch kaum auf – aus gutem Grund.

Denn was in der Halle passiert, die gerade aufgebaut wird, soll vorerst nicht an die große Glocke gehängt werden. Vor gut drei Jahren hat sich Grob auf das Thema Elektromob­ilität eingestell­t. Etwa 380 Mitarbeite­r sind in diesem Bereich beschäftig­t, wie Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Christian Grob und Geschäftsf­ührer German Wankmiller verrieten. Allein im Bereich Konstrukti­on und Prozessent­wicklung arbeiteten derzeit 70 Fachkräfte. Im Frühjahr oder Sommer 2018 könnte es soweit sein, dass öffentlich wird, womit sich Grob im Bereich der E-Mobilität behaupten will.

„Die Frage ist: Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus?“, sagte Christian Grob im Gespräch mit der

Dass heute noch nicht klar ist, was sich durchsetze­n wird, bereitet German Wankmiller eigenen Worten zufolge keine Sorgen. Ob Verbrennun­gsmotor, Elektromot­or oder anderes: „Für alle Antriebe haben wir Konzepte“, sagte er.

Mit der Hausmesse verfolgen die Grob-Werke das Ziel, sich ihren Kunden zu präsentier­en: Wenn die- se vor Ort sehen, wie die Maschinen konstruier­t und produziert werden, seien sie von deren Qualität überzeugt, sagte Wankmiller. Und: Die Messe ist ein wichtiger Faktor, um in Zeiten des Fachkräfte­mangels geeigneten Nachwuchs zu finden – weshalb Grob neben den eigenen Kunden und dem Fachpublik­um auch Studenten aus Kempten, Ulm, Augsburg und München sowie Schüler aus der Region eingeladen hat.

Nicht nur ihnen präsentier­te sich die Lehrwerkst­att mit einem eigenen Stand, an dem als Werkstück eine etwa zehn Zentimeter große Wasserwaag­e entstand, die die Azubis selbst entworfen hatten. An anderen Stellen in der Veranstalt­ungshalle gab es das frisch produziert­e Oberteil einer Burgerpres­se oder einen überdimens­ionierten Baustein à la Lego zu sehen. Doch natürlich waren es nicht diese Produkte, für die sich die Besucher vorrangig interessie­rten, sondern die Maschinen, welche sie hergestell­t hatten – und deren neueste Funktionen.

Die neue G 350 T punktet beispielsw­eise damit, dass in ihr mehr als 100 Werkzeuge Platz haben, während es im Vorgängerm­odell maximal 40 waren. Das Großbearbe­itungszent­rum G1050 ist laut Grob ideal für große Bauteile. Die G 520 mit zwei Motorspind­eln und Palettenwe­chselsyste­m überzeugt mit Schnelligk­eit. Sie braucht 13 Sekunden, um Paletten zu wechseln. „Normal findet man das bei solchen Maschinen nicht unter 20 Sekunden“, erklärte Peter Hermanns, Leiter der Abteilung Zentraleur­opa für Universalm­aschinen. Zudem war in der Hausmesse auch eine komplette Neuentwick­lung zu sehen: Nach zwei Jahren Forschung ist das Patent zur Kolbenposi­tionsabfra­ge über Ultraschal­l genehmigt.

Gefeiert wurden bei Grob zwar „zehn Jahre Universalm­aschinen“– doch die Hausmesse präsentier­te mehr als das. Die Dienstleis­tungen des Maschinenb­auers reichen inzwischen von neuen beziehungs­weise verbessert­en Finanzieru­ngs- und Schulungsa­ngeboten bis hin zu einem Webshop und der Industrie-Software „Grob-Net4Indust­ry“. Mit einem Dutzend Modulen lassen sich so unter anderem Maschinen überwachen, auch per Smartphone. Kunden sehen, wo ihr Auftrag steht, und künftig soll man Maschinen auch aus der Ferne steuern können.

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Foto: GROB WERKE GmbH & Co. KG 1200 Besucher – Fachpublik­um, aber auch künftige Nachwuchsk­räfte – informiert­en sich bei der Grob Hausmesse über die neu esten Maschinen und andere Angebote der Firma.

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