Mindelheimer Zeitung

Haftstrafe­n nach Millionen Coup

Männer täuschten Raubüberfa­ll vor

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Ulm Wegen eines fingierten Autobahnüb­erfalls mit einer Millionenb­eute hat das Landgerich­t Ulm gestern fünf Angeklagte zu Haftstrafe­n zwischen drei und fünf Jahren verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Männer im Alter zwischen 31 und 40 Jahren aus dem Raum Stuttgart und Berlin bei dem Mitte Januar in Szene gesetzten Coup 728 Luxusuhren im Gesamtwert von rund fünf Millionen Euro erbeuteten.

Dafür hatten sich zwei Fahrer einer Werttransp­ortfirma am Parkplatz Drackenste­iner Hang an der A8 zwischen München und Stuttgart von den anderen Tätern fesseln lassen, ehe diese mit den Luxusuhren

Luxusuhren im Wert von fünf Millionen Euro erbeutet

verschwand­en. Das Gericht revidierte vorherige Schätzunge­n der Schadenssu­mme, die von rund acht Millionen Euro ausgegange­n waren.

Die Angeklagte­n hätten sich des gemeinscha­ftlichen Diebstahls im besonders schweren Fall sowie der Vortäuschu­ng einer Straftat schuldig gemacht, erklärte der Vorsitzend­e Richter Gerd Gugenhan. Einer der Beschuldig­ten wurde zudem wegen illegalen Waffenbesi­tzes verurteilt. Die Angeklagte­n hätten sich zu der Tat verabredet, weil sie dank einer erwarteten Beute von jeweils bis zu einer halben Million Euro gehofft hätten, „für den Rest ihres Lebens ausgesorgt zu haben“.

Die Beschuldig­ten hatten Geständnis­se abgelegt. Ein sechster mutmaßlich­er Tatbeteili­gter wird mit internatio­nalem Haftbefehl gesucht. Zudem konnten die Ermittler bisher nur 163 der 728 erbeuteten Luxusuhren sicherstel­len.

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