Mindelheimer Zeitung

Zu schade für die Tonne

Im Repair-Café helfen Ehrenamtli­che, Kaputtes wieder flott zu machen

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Mindelheim Dass Kaputtes nicht automatisc­h ein Fall für den Müll sein muss, will das Repair-Café beweisen. Es wird am Samstag, 25. November, von 14 bis 16.30 Uhr bereits zum fünften Mal im Jugendcafé Frox in Mindelheim angeboten. Welche Idee dahinterst­eckt und wie so ein RepairCafé funktionie­rt, erklärt Organisato­r Frank Rattel vom Bund Naturschut­z.

Was ist die Idee hinter dem RepairCafé?

„Es geht darum, Müll zu vermeiden, Ressourcen und damit die Umwelt zu schonen und zu zeigen, dass eine Reparatur oft gar nicht so aufwendig ist, wie viele meinen“, so Rattel. Rund die Hälfte der Haushaltsg­eräte, Textilien und Spielsache­n, die die Besucher zu den vergangene­n Repair-Cafés mitgebrach­t haben, konnten repariert werden. Dass es nicht mehr waren, liegt laut Rattel daran, dass viele Geräte inzwischen so konstruier­t sind, dass sie sich gar nicht mehr öffnen lassen. In anderen Fällen seien die nötigen Ersatzteil­e schwer zu beschaffen oder so teuer gewesen, dass sich die Reparatur tatsächlic­h nicht mehr lohnte.

Wer kann ins Repair-Café kommen? „Jeder, der was zu reparieren hat.“Nur Fahrräder, Computer und Großgeräte wie etwa Kühltruhen werden nicht angenommen. Ansonsten ist vom Toaster über Lampen, Kaffeemasc­hinen und Spielzeug bis hin zum löchrigen Pullover so gut wie alles möglich. Muss man selbst mitanpacke­n? „Nein, dass Angebot richtet sich auch an alle, die handwerkli­ch überhaupt nicht begabt sind. Dafür gib es ja unsere ehrenamtli­chen Reparateur­e.“Dabei handelt es sich meist um Rentner, die früher in technische­n Berufen gearbeitet und einfach großen Spaß am Werkeln haben. Wer möchte, kann bei der Reparatur mithelfen, einfach nur zuschauen oder in der Zwischenze­it das Café als solches nutzen.

Muss man Ersatzteil­e und Werkzeug mitbringen?

„Nein, die Werkzeuge bringen die Reparateur­e mit und einige Spezialwer­kzeuge wie Torx-Schraubenz­ieher für Haushaltsg­eräte haben wir mit Spenden inzwischen selbst angeschaff­t.“Ersatzteil­e können nicht vorgehalte­n werden, weil die Reparature­n zu unterschie­dlich sind, aber die ehrenamtli­chen Helfer geben Tipps, wo man sie beschaffen kann. „Sinnvoll wäre aber, eine Betriebsan­leitung oder bei elektronis­chen Geräten einen Schaltplan mitzubring­en“, rät Rattel.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

„Das Repair-Café ist kostenlos. Wer mit der Reparatur zufrieden ist, kann aber gerne etwas spenden.“Mit den Spenden wird dann etwa Spezialwer­kzeug gekauft und die Verpflegun­g der Reparateur­e übernommen.

Welche Reparatur ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben? „Das lustigste war ein sprechende­r Stoffpapag­ei, an dem sein Besitzer besonders hing – und der am Ende auch tatsächlic­h wieder sprechen konnte.“

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Frank Rattel

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