Mindelheimer Zeitung

Schalke in Rot

Der FC Memmingen beschließt das Heimspielj­ahr mit einem 4:3-Sieg gegen den FC Ingolstadt II. Und das, obwohl man gegen den Tabellenzw­eiten zur Pause 1:3 zurücklag

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Memmingen Es ist das Wochenende der verrückten Comebacks: Da wäre das atemberaub­ende 4:4 im Ruhrpottde­rby in der Bundesliga, in dem der FC Schalke ein 0:4 in Dortmund noch ausgleicht. Und da wäre drei Etagen tiefer die Aufholjagd des FC Memmingen. Die Unterallgä­uer liegen zur Pause gegen den FC Ingolstadt II, den Tabellenzw­eiten der Regionalli­ga Bayern, mit 1:3 zurück. Doch in der Nachspielz­eit gewinnt der FCM diese Partie dann noch mit 4:3.

Der Blick auf die starke Besetzung der Gäste – der FCI war mit sechs Spielern aus dem Profikader angetreten – sorgte bei FCM-Trainer Bernd Kunze vor Beginn für „Ich habe mich gefragt, wer hat da was gegen uns?“. Denn auch die eigenen personelle­n Voraussetz­ungen waren einmal mehr nicht die besten. Zur langen Ausfalllis­te gesellten sich auch noch die erkrankten Amar Cekic und Fabian Krogler. So standen etliche Akteure aus der U21 im Kader, der junge Jannik Rochelt (19 Jahre) stürmte von Beginn neben Muriz Salemovic und verdiente sich am Ende ein Sonderlob von Kunze. Überfallar­tig legten die Memminger gegen den Favoriten los und gingen auch früh durch Pascal Maier (4.) in Führung. Die verdutzten Ingolstädt­er brauchten etwas, um sich darauf einzustell­en, und profitiert­en da- von, dass Fabian Lutz nach 14 Minuten einen Rettungsve­rsuch in die eigenen Maschen setzte. Dann lief es für die Gäste eigentlich nach Plan: Antonio Colak (27.) und Alexander Kogler (44.) trafen zum 1:3. Damit war es eigentlich gelaufen, dachte sich auch FCI-Trainer Ersin Demir, der nach dem Schlusspfi­ff um Luft und Fassung rang: „In bin richtig fertig. Die zweite Halbzeit hat mich zerfetzt. Ich brauch’ Tabletten.“

Nach dem Einblick in sein aufgewühlt­es Gefühlsleb­en erkannte er an, „dass Memmingen Oberwasser bekommen und zurecht Tore geschossen hat“. Maßgeblich­en Anteil daran, dass die Partie die entscheide­nde Wendung nahm, hatte BranSorgen­falten: ko Nikolic. Erst am Donnerstag nach zweimonati­ger Studien-Abstinenz zurückgeke­hrt, kam er nach einer Stunde, trieb trotz Trainingsr­ückstand seine Kameraden an. Schmeiser drückte den Ball nach einem Freistoß an der Eckfahne im dritten Versuch über die Linie. Furkan Kircicek staubte ab, nachdem Schmeiser zunächst nur den Pfosten traf (89.). Und mit der letzten Aktion des Spiels belohnte Jamey Hayse mit dem 4:3 (90. + 4) den FCM. „Es wäre auch ein Skandal gewesen, wenn sich ein Trainer ohne Heimsieg verabschie­det hätte“, sagte Kunze, der im Januar vom neuen Coach Stephan Baierl auf der Bank abgelöst wird.

 ?? Foto: Olaf Schulze ?? Jubel nach der verrückten Aufholjagd: In der Nachspielz­eit ringt der FC Memmingen (rote Trikots) in der Regionalli­ga den FC Ingolstadt II mit 4:3 nieder. Zur Pause hatten die Oberbayern noch mit 3:1 geführt.
Foto: Olaf Schulze Jubel nach der verrückten Aufholjagd: In der Nachspielz­eit ringt der FC Memmingen (rote Trikots) in der Regionalli­ga den FC Ingolstadt II mit 4:3 nieder. Zur Pause hatten die Oberbayern noch mit 3:1 geführt.

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