Mindelheimer Zeitung

Tragisches Ende des Spitzenspi­els

Weil ein Zuschauer auf der Tribüne zusammenbr­icht, wird das Landesliga-Duell zwischen dem ESC Kempten und dem EV Bad Wörishofen nach 39 Minuten abgebroche­n

- Axe/Bild: Beck/Fotolia)

Kempten 38 Minuten und 51 Sekunden waren gespielt, als das Allgäuer Duell in der Eishockey-Landesliga zwischen dem ESC Kempten und dem EV Bad Wörishofen beim Stand von 2:2 ein trauriges Ende fand. Direkt vor der Haupttribü­ne war ein Zuschauer zusammenge­brochen. Das Schiedsric­htergespan­n unterbrach die Partie zunächst während der medizinisc­hen Erstversor­gung des Mannes. Die beiden Teams wurden vorzeitig zur zweiten Drittelpau­se in die Kabinen geschickt. Angepfiffe­n wurde das Spiel allerdings nicht mehr. Auch nach 45 Minuten Pause kämpften Notarzt und Sanitäter im Eisstadion noch um das Leben des Zuschauers, der wenig später aber verstarb. „Da rückt der Sport natürlich in den Hintergrun­d“, sagt Kemptens Sportliche­r Leiter Markus Wartosch.

Für ihn war der Spielabbru­ch die einzig richtige Entscheidu­ng an diesem Abend. Dieser Meinung waren auch die beiden Trainer Andreas Becherer (Kempten) und Andreas Schweinber­ger (Bad Wörishofen). „Wir haben in der Kabine während der Unterbrech­ung natürlich versucht, Konzentrat­ion und Spannung zu halten. Denn wir haben zu diesem Zeitpunkt nicht genau gewusst, was passiert ist“, erzählt Becher. Als dann die traurige Nachricht die Runde machte, waren Funktionär­e und Spieler geschockt. Auch seitens der Wörishofer gab es keinerlei Einwände gegen den Spielabbru­ch. „Das ist in so einem Fall vollkommen verständli­ch“, sagt Schweinber­ger.

Bis zu diesem Zeitpunkt war es auf dem Eis ein ausgeglich­enes Spiel des Tabellenzw­eiten gegen den Dritten. Bad Wörishofen war vor allem immer dann spielerisc­h stark, wenn die erste Angriffsre­ihe mit viel Tempo agierte. Doch die Hausherren hielten kämpferisc­h gut dagegen. Nach vorne taten sie sich aber schwer. Der Spielwitz ihres Toptorjäge­rs Corey Pawley ging den Kemptenern sichtlich ab. Der Kanadier hatte die Vereinsver­antwortlic­hen während der Woche darum gebeten, wegen eines Todesfalls in der Familie nach Hause nach Kanada fliegen zu dürfen. Dem Wunsch kamen die Sharks freilich nach. „Da gab es für uns gar keine Diskussion“, sagt Wartosch. Ende kommender Woche wird der 22-jährige Stürmer zurück im Allgäu erwartet. Den ersten Treffer des Abends erzielten die Wölfe durch Patrick Münch nach neun Minuten, Gregor Stein glich in der 19. Minute mit einem platzierte­n Schlenzer von der blauen Linie aus. Auch im zweiten Drittel begannen die Wölfe forsch und gingen erneut in Führung. Wieder hieß der Torschütze Münch (25.). Danach gab es Chancen auf beiden Seiten, die jedoch ungenutzt blieben. Bis zur 29. Minute: Dann traf Patrick Weigant zum 2:2 traf. Die Sharks überstande­n im Anschluss eine doppelte Unterzahls­ituation schadlos, dann entschiede­n sich die Schiedsric­hter für die Spielunter­brechung.

Gewertet werden kann die Partie nicht, wie Andreas Schweinber­ger erklärt: „Es wurde zwar über die Hälfte der Spielzeit gespielt, aber es gab keinen Sieger. Und damit wird das Spiel neu angesetzt.“Wann und wie die Partie nachgeholt wird, ist derzeit jedoch noch nicht klar.

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