Es weihnachtet schon!
In Bad Wörishofen, der Gartenstadt und in Kirchdorf kann man sich schon vor dem ersten Advent auf die Vorweihnachtszeit einstimmen. Krippen-Freunde kommen dabei voll auf ihre Kosten
Bad Wörishofen/Kirchdorf „Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“Wer die Heiligen Drei Könige auf ihrer Suche nach dem neugeborenen König der Juden begleiten will, hat dazu in Kirchdorf reichlich Gelegenheit. In der alten Schule erzählen 58 Krippendarstellungen auf teils recht ungewöhnliche Weise die Weihnachtsgeschichte. Besondere Hingucker sind von den Künstlerinnen Angela Tripi und Hannah Heide kreierte „Heilige Familien“.
An der „ersten Kurzreise ins Heilige Land“beteiligten sich neben ei- ner großen Schar an Krippenfans auch Stadtpfarrer Andreas Hartmann und Bürgermeister Paul Gruschka. Der Rathauschef zeigte sich von der Vielfalt der ausgestellten Krippen – zehn wurden meistbietend versteigert – überwältigt und Pfarrer Hartmann schwärmte gar von einem „starken Zeugnis des Glaubens“. Der Geistliche empfahl den Besuchern, sich einen Platz in der Krippe in der Nähe Christi auszusuchen. „Ob Ochs, oder Esel, Engel oder Hirte, das bleibt Ihnen überlassen“, scherzte er.
„Halb Kirchdorf hat mitgeholfen, der Krippenschau mit Adventsbasar zum Erfolg zu verhelfen“, infor- mierte Kirchenpfleger Max Schelkshorn und bedankte sich bei allen Bastlern, die das ganze Jahr über fleißig arbeiteten und so „mithelfen, die Restschuld für die Renovierung der Pfarrkirche St. Stephan abzutragen“. Hier fiel immer wieder der Name der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Gertrud Huber. Bei der Eröffnung der Krippenschau sorgte der Frauenbund für Bewirtung der Gäste und das KlarinettenQuartett „D’Holzköpf“stimmte auf die Adventszeit ein.
Festliche Stimmung herrschte auch auf dem „himmlischen Adventsmarkt“der „Neuen Mitte“in der Gartenstadt. Dafür sorgten vor allem St. Nikolaus mit seinen Engelchen. Nicht drauß’ vom Walde, sondern aus der Sakristei der Pfarrkirche St. Ulrich kam der heilige Mann her und beschenkte die Kinder mit Hefeklausen und Äpfeln. Er empfahl, mehr zum Spielen aus dem Haus zu gehen und Sport zu treiben: „Smartphone und Computer sind ohne Frage sehr häufig eine große Plage.“Aus seinem goldenen Buch las er auch den Erwachsenen die Leviten. An den Glühweinständen herrschte ob des nasskalten Wetters großer Andrang und auch die Blechspatzen sorgten dafür, dass sich die Besucher für die Vorweihnachtszeit erwärmen konnten.
Wie in den Vorjahren führt auch heuer wieder ein 2,5 Kilometer langer Rundweg durch das Heilbad. 80 liebevoll in Kirchen und Schaufenstern platzierte Darstellungen erzählen die Heilsgeschichte historisch bis modern, schlicht bis aufwändig. Zur Eröffnung des Krippenwegs hatten sich Einheimische und Kurgäste an der von der Kolpingfamilie gestalteten großen Krippe (Luitpold-Leusser-Platz) eingefunden. Dort luden Bürgermeister Gruschka, Kurdirektorin Petra Nocker und Hannelore Walter zum Rundgang ein und alle folgten den Geschwistern Tina und Moritz Moser, die mit Laterne und Schweifstern den Zug anführten.