Mindelheimer Zeitung

Risse über dem Altar

Die Kirche in Irsingen muss aufwendig renoviert werden. Das im 15. Jahrhunder­t erbaute Gotteshaus ist an einigen Stellen morsch. Der Pfarrgemei­nderat hat damit einen finanziell­en Kraftakt zu stemmen

- VON FRANZ ISSING

Die Kirche in Irsingen muss renoviert werden. Das im 15. Jahrhunder­t erbaute Gotteshaus ist gleich an mehreren Stellen morsch. Für die Gemeinde wird es teuer.

Irsingen Der Pfarrgemei­nde St. Margareta steht ein finanziell schwergewi­chtiges Bauprojekt ins Haus: Die umfassende Sanierung ihres Gotteshaus­es. Bei Kaffee und Kuchen versuchte der mit einer statischen Voruntersu­chung beauftragt­e Architekt Christoph Mayr aus Buchloe den Irsingern im Vereinshei­m klar zu machen, dass an einer Restaurier­ung der Kirche kein Weg vorbei führt. Detaillier­t erläuterte er die dringend notwendige­n Baumaßnahm­en.

Danach müssen in den Dachstühle­n über dem Chor, Langhaus und Turm schadhafte Hölzer ausgetausc­ht und Balken an den tragenden Elementen erneuert werden. Wer die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunder­t erbaute Kirche betritt und sich näher umschaut, hat an der notwendige­n Sanierung nicht den geringsten Zweifel mehr. Starke Risse an der Decke im Chor und über dem Marienalta­r sind nicht zu übersehen.

Dass die Restaurier­ung von St. Margareta innen wie außen kein Luxus ist, findet auch Ruth Lier vom Bischöflic­hen Bauamt. Die Architekti­n hat sich bereits vor Ort ein Bild von den Schäden gemacht.

Damit die Pfarrkirch­e wieder in altem Glanz erstrahlt, muss auch schadhafte­s Mauerwerk ausgetausc­ht, beziehungs­weise erneuert werden. Hinzu kommen umfangreic­he Maler- und Steinmetza­rbeiten. Vorgesehen ist zudem eine restaurato­rische Fassung der Türme zur Sakristei und zum Turm. Für die Erhaltung der alten Bausubstan­z von St. Margareta sind rund 560 000 Euro veranschla­gt. „Von der Bischöflic­hen Finanzkamm­er ist uns ein Zuschuss von 60 Prozent zugesagt, wir hoffen aber dass es 70 Prozent werden“, erklärt Pfarrer Martin Skalitzky. Soweit wie möglich will die Pfarrgemei­nde die Bausumme durch Eigenleist­ungen und mit Spenden aus der Bevölkerun­g und von Firmen drücken. Dass dies funktionie­rt, sind sich die Pfarrgemei­nderatsvor­sitzende Marlies Santjohans­er, ihr Stellvertr­eter Jochen Lowak und auch Pfarrer Skalitzky sicher.

Auf der Wunschlist­e der Pfarrgemei­nde stehen zudem noch zahlreiche kleinere kosmetisch­e Maßnahmen, deren Finanzieru­ng noch nicht gesichert ist. Sie würden die Kosten für die Sanierung um etwa 140 000 Euro erhöhen und müssten mit Eigenmitte­ln finanziert werden.

So schwebt Pfarrer Skalitzky unter anderem ein Mittelgang in der Kirche vor, der eine bessere Konzentrat­ion auf den Altar hin erlaube, den Kirchenrau­m optisch aufwerte und auch einen feierliche­n Einzug von Priester und liturgisch­em Dienst möglich mache. Zu begrüßen wären auch eine Erneuerung der Beschallun­gsanlage und ein bequemes neues Kirchenges­tühl. Schließlic­h kündigte Architekt Christoph Mayr bei der InfoVerans­taltung noch ein neues Konzept für den Innenraum der Kirche an, das zusammen mit der Künstlerin Anne Hitzker-Lubin erstellt werden soll. Benefizkon­zert Um einen Beitrag zur Sanierung der Irsinger Kirche zu leisten, veranstalt­et das Blechbläse­rsex tett „Querblech“am Sonntag, 10. De zember, um 18.30 Uhr ein „Weihnachtl­i ches Benefizkon­zert in der Pfarrkirch­e St. Margareta in Irsingen. Mit dabei sind außerdem die „Lindenberg­er Alphorn bläser“, die „Stubenmusi­k Türkeim/Wie dergelting­en“und der „Kirchencho­r St. Margaretha“.

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Fotos: Franz Issing Der Zahn der Zeit hat an der im 15. Jahrhunder­t erbauten Kirche St. Margareta in Ir singen genagt, eine umfangreic­he Sanierung ist nötig.
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Auch am Dachstuhl wurden erhebliche Schäden festgestel­lt.
 ??  ?? Pfarrer Martin Skalitzky (Mitte) mit Mar lies Santjohans­er und Jochen Lowak vom Pfarrgemei­nderat.
Pfarrer Martin Skalitzky (Mitte) mit Mar lies Santjohans­er und Jochen Lowak vom Pfarrgemei­nderat.
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Pfarrer Martin Skalitzky wünscht sich für die Kirche einen Mittelgang.

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