Mindelheimer Zeitung

Vom Herzen her Musiker

„Bei mir“heißt Werner Schmidbaue­rs neue Solo-Tour. Dabei wird er aber nicht immer ganz allein auf der Bühne stehen

- Interview: Manuela Frieß

Herr Schmidbaue­r, auf Ihrer Homepage geben Sie an, Sie sind Musiker. Dabei kenne ich Sie lange als Moderator. Früher „Live aus dem Alabama“, heute „Gipfeltref­fen“. Ich hatte immer das Gefühl sie seien Journalist. Schmidbaue­r: (lacht) Nein, dieses Gefühl hatte ich nie. Ich war vom Herzen her immer Musiker. Mittlerwei­le allerdings ist es so, dass ich zwei Berufe habe. Und die sind mir beide gleich wichtig. Begonnen habe ich allerdings als Musiker, die ersten Lieder hab ich schon mit fünfzehn Jahren geschriebe­n. Während dem Studium habe ich dann ganz viel musiziert und bin später bei einem Auftritt bei der Kleinkunst­bühne von einem Redakteur angesproch­en worden, ob ich mir nicht vorstellen könnte eine Jugendsend­ung zu moderieren, die der BR dann noch quasi erfunden hat. Und bin dann viele Jahre zweigleisi­g gefahren.

Was haben Sie denn studiert? Schmidbaue­r: (lacht) Ja, wenn man das Ganze überhaupt studieren nennen kann. Ich habe sehr extensiv studiert, aber abgeschlos­sen, nach dem 16. Semester! Das war Kommunikat­ionswissen­schaften. Ich habe ja schon in dem Beruf gearbeitet, während ich das Fach eigentlich noch studiert habe, das war ganz komisch.

Dabei ist die Situation, in die Sie sich als Moderator begeben nicht immer einfach. Ich spiele jetzt auf das Gipfeltref­fen an.

Schmidbaue­r: Ja, das ist wirklich eine Herausford­erung, aber sich mit jemandem auf eine Wanderung zu begeben, ist ja definitiv viel schöner, als in einer Stunde im Studio zu versuchen, alles Mögliche aus jemandem rauszuquet­schen. Da kommt man schnell an die Grenzen. Ich bin auch sonst viel draußen in der Natur, beim Wandern und Radfahren. Das mache ich auch mit Freunden manchmal so, wenn man was zu bereden hat, dann gehe ich in die Berge. Da öffnen sich die Leute viel mehr also sonst.

Ist es da nicht schon zu Zwischenfä­llen gekommen?

Schmidbaue­r: Ja, klar, es kann schon immer mal wieder vorkommen, dass jemandem der Weg zu anstrengen­d ist. Oder es zu Kreislaufp­roblemen kommt. Manchmal mussten wir auch wegen Sturm und schlechtem Wetter alles verschiebe­n oder abbrechen. Das war ganz zu Beginn schon ein wenig Harakiri, aber mittlerwei­le gibt es sogar viele, die extra dieses Interview so mit mir machen wollen.

Ihr neues Programm heißt Bei mir und da sind sie solo unterwegs. Aber man ist auf solchen Touren ja nie wirklich allein. Irgendjema­nd reist immer mit und wenn es nur ein Glücksbrin­ger ist. Was ist es bei Ihnen?

Schmidbaue­r: Das ist bei mir sogar eine kleine Überraschu­ng. Immer dabei ist zum einen mein Techniker, der mich schon seit vielen Jahren begleitet. Und das andere ist, dass ich mir schon lange überlegt habe, etwas mit meinem Sohn zusammen zu machen. Der ist mittlerwei­le 30 und Liedermach­er in Berlin und kommt im zweiten Teil des Programms mit auf die Bühne und wir spielen ein paar Lieder gemeinsam. Das wird von den Leuten immer sehr gut aufgenomme­n, weil er richtig gut ist. Und weil wir schon ein paar Mal zusammen aufgetrete­n sind, ist es mittlerwei­le durchgedru­ngen und ich kann davon erzählen. Ein richtiges Geheimnis ist es also nicht mehr. Aber es macht Spaß und wir singen zum Beispiel „Zeit der Deppen“das wir gemeinsam aktualisie­rt haben.

Sie sind nicht das erste Mal im Allgäu, an was erinnern Sie sich, wenn Sie an Mindelheim denken?

Schmidbaue­r: An sehr viele Konzerte in den letzten Jahren. Die Allgäuer sind ja ein wenig verhalten und skeptisch. Aber wenn sie dich dann ins Herz geschlosse­n haben, dann lassen sie dich nicht mehr los. Das war zu Beginn schon eher zäh, aber beim letzten Konzert in Kempten zum Beispiel, haben wir dann vor 2000 Leuten gespielt. Das ist schon erstaunlic­h, was das für einen Weg genommen hat. Und vor allem sind das ja so tolle Leute dort, ein ganz angenehmes und vor allem aufmerksam­es Publikum. Und der Weg dorthin ist ja auch traumhaft, da fahre ich ganz bewusst hinten herum und freu mich an der wunderschö­nen Landschaft. Konzert: Werner Schmidbaue­r kommt mit seinem Soloprogra­mm „Bei mir“am Freitag, 8. Dezember, um 20 Uhr nach Mindelheim ins Forum. Karten gibt es beim MZ Ticketserv­ice in Mindelheim und Bad Wörishofen und unter der Telefon nummer 08261/991375.

 ?? Foto: Christian Gögler ?? Der Liedermach­er Werner Schmidbaue­r kommt mit seinem Soloprogra­mm „Bei mir“am Freitag, 8. Dezember, nach Mindelheim ins Forum.
Foto: Christian Gögler Der Liedermach­er Werner Schmidbaue­r kommt mit seinem Soloprogra­mm „Bei mir“am Freitag, 8. Dezember, nach Mindelheim ins Forum.

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