Mindelheimer Zeitung

Die alte B18 wird tiefer gelegt

Am Bahnüberga­ng wird eine Eisenbahnb­rücke gebaut. Probebohru­ngen gab es bereits. Das Millionenp­rojekt soll fertig sein, wenn die Bahnstreck­e elektrifiz­iert ist

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Schweres Gerät war jüngst am Bahnüberga­ng der alten B 18 bei Bad Wörishofen zu sehen. Auf Nachfrage teilte die Deutsche Bahn unserer Zeitung mit, dass dort Bohrungen stattfinde­n. Sie dienen einem Bodengutac­hten, das für diesen Bereich erstellt werden muss. „Der bestehende Bahnüberga­ng soll im Laufe der nächsten Jahre beseitigt und durch eine Eisenbahnb­rücke ersetzt werden“, teilt die Bahn mit. Nun wird es also konkret. Dass die Brücke kommen könnte, ist seit einiger Zeit im Gespräch.

Die Planung liege beim Staatliche­n Bauamt Kempten, teilt die Bahn mit. Die Behörde habe auch den Auftrag für die Bohrungen erteilt. Zum genauen Zeitplan könnten aktuell noch keine näheren Angaben gemacht werden. „Die Fertigstel­lung der Brücke ist bis 2020 geplant“, teilt die Bahn weiter mit. Die Kosten würden nach dem Eisenbahnk­reuzungsge­setz zwischen dem Freistaat Bayern, dem Bund und der Deutschen Bahn gedrittelt. Beim staatliche­n Bauamt in Kempten sagt Abteilungs­leiter Ralf Eisele, dass man Ende 2017 in das Genehmigun­gsverfahre­n einsteigen wolle. Die Idee, den Bahnüberga­ng durch eine Brücke zu ersetzten, sei im Zuge der anstehende­n Elektrifiz­ierung der Bahnstreck­e zwischen München und Zürich aufgekomme­n. Im vergangene­n Jahr habe man das Ganze mal grob durchgepla­nt.

Die Staatsstra­ße 2518, wie die alte B 18 offiziell heißt, soll tiefer gelegt und unter den Bahnschien­en durchgefüh­rt werden. Dazu muss die Straße in dem Bereich ein wenig nach Süden verlegt werden. „Wir brauchen die Böschung“, sagt Eisele.

Werden die Pläne genehmigt, soll im Jahr 2020 mit dem Bau begonnen werden. Eisele sagt, dass die Brücke zunächst neben dem Bahnüberga­ng entstehen wird. Anschließe­nd wird das Bauwerk an seinen endgültige­n Platz geschoben. Das sollte dann mit einer nur geringen Unterbrech­ung des Bahnverkeh­rs klappen, hofft Eisele. Wichtig sei, dass alles bis zur Fahrplanum­stellung im Jahr 2020 fertig ist. Nach dem aktuellen Stand wird das Bauwerk etwa 2,5 Millionen Euro kosten, sagt Eisele. Der Abteilungs­leiter sieht gleich mehrere Vorteile. So sei die St 2518 die ausgewiese­ne Umleitungs­strecke, wenn es auf der benachbart­en A 96 zu Problemen kommt. Außerdem fließe über diese Strecke der Verkehr zum boomenden Allgäu Skyline Park und irgendwann sicher auch zum Interkommu­nalen Gewerbepar­k von Bad Wörishofen. Nicht zuletzt beseitige man eine Gefahrenst­elle.

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Foto: Markus Heinrich Noch stehen Schranken am Bahnüberga­ng der alten B 18. An die Stelle soll eine Eisenbahnb­rücke rücken.

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