Die alte B18 wird tiefer gelegt
Am Bahnübergang wird eine Eisenbahnbrücke gebaut. Probebohrungen gab es bereits. Das Millionenprojekt soll fertig sein, wenn die Bahnstrecke elektrifiziert ist
Bad Wörishofen Schweres Gerät war jüngst am Bahnübergang der alten B 18 bei Bad Wörishofen zu sehen. Auf Nachfrage teilte die Deutsche Bahn unserer Zeitung mit, dass dort Bohrungen stattfinden. Sie dienen einem Bodengutachten, das für diesen Bereich erstellt werden muss. „Der bestehende Bahnübergang soll im Laufe der nächsten Jahre beseitigt und durch eine Eisenbahnbrücke ersetzt werden“, teilt die Bahn mit. Nun wird es also konkret. Dass die Brücke kommen könnte, ist seit einiger Zeit im Gespräch.
Die Planung liege beim Staatlichen Bauamt Kempten, teilt die Bahn mit. Die Behörde habe auch den Auftrag für die Bohrungen erteilt. Zum genauen Zeitplan könnten aktuell noch keine näheren Angaben gemacht werden. „Die Fertigstellung der Brücke ist bis 2020 geplant“, teilt die Bahn weiter mit. Die Kosten würden nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz zwischen dem Freistaat Bayern, dem Bund und der Deutschen Bahn gedrittelt. Beim staatlichen Bauamt in Kempten sagt Abteilungsleiter Ralf Eisele, dass man Ende 2017 in das Genehmigungsverfahren einsteigen wolle. Die Idee, den Bahnübergang durch eine Brücke zu ersetzten, sei im Zuge der anstehenden Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen München und Zürich aufgekommen. Im vergangenen Jahr habe man das Ganze mal grob durchgeplant.
Die Staatsstraße 2518, wie die alte B 18 offiziell heißt, soll tiefer gelegt und unter den Bahnschienen durchgeführt werden. Dazu muss die Straße in dem Bereich ein wenig nach Süden verlegt werden. „Wir brauchen die Böschung“, sagt Eisele.
Werden die Pläne genehmigt, soll im Jahr 2020 mit dem Bau begonnen werden. Eisele sagt, dass die Brücke zunächst neben dem Bahnübergang entstehen wird. Anschließend wird das Bauwerk an seinen endgültigen Platz geschoben. Das sollte dann mit einer nur geringen Unterbrechung des Bahnverkehrs klappen, hofft Eisele. Wichtig sei, dass alles bis zur Fahrplanumstellung im Jahr 2020 fertig ist. Nach dem aktuellen Stand wird das Bauwerk etwa 2,5 Millionen Euro kosten, sagt Eisele. Der Abteilungsleiter sieht gleich mehrere Vorteile. So sei die St 2518 die ausgewiesene Umleitungsstrecke, wenn es auf der benachbarten A 96 zu Problemen kommt. Außerdem fließe über diese Strecke der Verkehr zum boomenden Allgäu Skyline Park und irgendwann sicher auch zum Interkommunalen Gewerbepark von Bad Wörishofen. Nicht zuletzt beseitige man eine Gefahrenstelle.