Mindelheimer Zeitung

„Buchloer Hallenbad ist doch nicht der Berliner Flughafen“

Die Baustelle ist ein großes Sorgenkind von Bürgermeis­ter Josef Schweinber­ger

- VON ANJA WORSCHECH

Buchloe Es war laut Josef Schweinber­ger die am besten besuchte Bürgervers­ammlung in seiner Amtszeit. Etwa 80 Bürger waren ins Gasthaus Eichel gekommen, um sich über die Stadtentwi­cklung zu informiere­n.

Ein großes Problem in Buchloe ist der fehlende bezahlbare Wohnraum, sagte Schweinber­ger. Er gab zu bedenken, dass mit der Elektrifiz­ierung der Bahnstreck­e der Andrang auf Buchloe noch steigen werde. Im Osten und im Süden entstehen daher zwei neue Baugebiete. Ein Bürger stellte infrage, ob es überhaupt sinnvoll sei, dass Buchloe weiter wachse. „Die Bauplätze gingen an Buchloer, keine Münchner“, sagte Schweinber­ger dazu.

Größtes Sorgenkind sei derzeit das Hallenbad. Dort gab es wie berichtet erhebliche Bauverzöge­rungen. Doch Schweinber­ger betonte: „Wir sind nicht der Berliner Flughafen. Die Kosten liegen im Rahmen.“Veranschla­gt sind fünf Millionen Euro. Roland Blochum forderte dazu auf, sich gegen „pfuschende Baufirmen“und „das Versagen des Architekte­n“zu wehren. Schweinber­ger versichert­e, sich darum zu kümmern. Die Stadt bemühe sich, die Arbeiten am Hallenbad ohne weitere Bauschäden zum Abschluss zu bringen.

Auch für den Straßenbau hat die Stadt in diesem Jahr viel Geld in die Hand genommen. Neugebaut wurden die Werner-von-Siemens-Straße, die Max-Planck-Straße und der Gehweg an der Staatsstra­ße in Lindenberg. Auch etliche Altstraßen müssen 2018 noch in Angriff genommen werden, kündigte Schweinber­ger an. Auf Einschränk­ungen haben sich die Autofahrer 2021/2022 einzustell­en. Dann werde die Unterführu­ng in der Mindelheim­er Straße gesperrt und erneuert, sagte er.

Hans Herkommer erkundigte sich, ob die Straße Am Ladehof weiterhin in Richtung Bahnhofspl­atz offen bleibt. „Bis zum Stammel ja“, sagte Schweinber­ger. Jedoch werde es keine Durchfahrt mehr vom Ladehof auf den Bahnhofspl­atz in Höhe Kaufhaus Stammel geben, da der Platz autofrei werden soll. Noch sei unklar, wo der Busbahnhof entsteht und wie sich die Parkplatzs­ituation entwickelt. „Je kürzer die Fahrzeit nach München wird, desto mehr Parkplätze brauchen wir“, meinte der Bürgermeis­ter. Zukunftssz­enario sei deshalb auch ein Parkdeck.

Dr. Joachim Herzog fragte, wie der Schrannenp­latz künftig gestaltet werde. „Wir werden sehen. Da sind Städteplan­er gefragt“, entgegnete Schweinber­ger. Die gefährlich­e Situation in der Landsberge­r Straße sprach Hans-Peter Eberhardt an. Schweinber­gers Vorschlag ist ein Kreisverke­hr. Das sei jedoch ein verkehrspo­litisches Thema der nächsten Jahre. Zudem soll es künftig eine Querungsin­sel gegenüber des Gasthofs Eichel geben sowie in Lindenberg in Höhe der Abzweigung zum Schützenhe­im. Eberhardt kritisiert­e die spärliche Bestückung des Spielplatz­es in der Lamerdinge­r und Schwabmünc­hener Straße. Die Geräte seien damals mit den Eltern so ausgesucht worden, erklärte Schweinber­ger. Deshalb gebe es dort keine Änderungen.

Uta Schneider kritisiert­e, dass man als Fußgänger an vielen Stellen in der Stadt beim Überqueren der Straße über Rasenfläch­e laufen müsse. Beispielsw­eise in der Karl-BenzStraße. Schweinber­ger meinte, dass dies damals vom Städteplan­er bewusst so gestaltet wurde. Peter Schütz forderte zum wiederholt­en Mal mehr Buchloer Themen in der Tageszeitu­ng während Bernd Gramlich Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en in der Saubsdorfe­r Straße kritisiert­e. Schweinber­ger versprach, in der nächsten Sitzung des Bauausschu­sses eine Tempo30-Zone zu diskutiere­n.

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Archiv Foto: Mareike Keiper Die Baustelle am Hallenbad machte schon viele Schlagzeil­en. Auch über den Winter wird sie wohl offen bleiben.

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