Mindelheimer Zeitung

„Herber Schlag“fürs Kloster

Schäden an der Kirche machen eine Sanierung nötig. Dabei liegt die letzte große Maßnahme noch nicht lange zurück

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Gute und schlechte Nachrichte­n gibt es aus dem Kloster Bad Wörishofen. Die gesperrte Klosterkir­che wird wohl noch vor Weihnachte­n für Gottesdien­ste wieder geöffnet werden. Das sagte Priorin Franziska Brenner unserer Zeitung. Allerdings geht das nur, weil die Kirche bis dahin im Inneren komplett eingerüste­t ist. Am Montag rückt die Gerüstbauf­irma an und nimmt die Arbeit auf. Denn bei der Untersuchu­ng des Schwestern­chors wurden Mängel an der Decke festgestel­lt.

„Das wird eine langwierig­e Sache“, da ist sich die Priorin sicher. Risse seien in der Decke entstanden, die man vom Boden aus nicht sehen könne. Zudem hätten sich Hohlräume in der Decke gebildet. An diesen Stellen könnte der Stuck abbröckeln und von der Decke auf Gottesdien­stbesucher fallen. Passiert sei das bislang aber noch nicht. Der Schwestern­chor ist nur ein Teil der Kirche. Aber weil sich Ober- und Unterkirch­e die gleiche Decke teilen, befürchtet man im Kloster, dass die Schäden noch weit größer sind. Dass Kirche und Kloster komplett saniert wurden, ist erst 22 Jahre her. „Uns ist es ein Rätsel, wie jetzt schon wieder ähnliche Probleme auftreten können“, sagt die Priorin. Man vermute Umwelteinf­lüsse. „Für uns ist das ein herber Schlag“, sagt Brenner. Auch finanziell. Die Generalsan­ierung der Klosteranl­age habe in den Jahren 1985 bis 1995 immerhin um die 15 Millionen Mark gekostet, erinnert die Priorin. Man werde die Kirche natürlich auch jetzt wieder restaurier­en lassen. „Und wir hoffen, dass es diesmal länger hält“, sagt Brenner. Im Winter seien aufgrund der Temperatur­en aber keine Arbeiten möglich. Deshalb werde man die Monate nutzen und die Decke genau unter die Lupe nehmen.

Dann müsse ein Kostenvora­nschlag erstellt werden. Auch die Untere Denkmalbeh­örde am Landratsam­t wird beteiligt sein. Wie lange sich die Arbeiten an der weithin bekannten Kirche, in der einst Pfarrer Sebastian Kneipp wirkte, hinziehen werden, kann derzeit noch niemand abschätzen.

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Nur wer ganz genau hinschaut, kann die feinen Risse an der Decke der Klosterkir­che entdecken. Lucia Waibel vom Pfarrgemei­n derat hofft, dass durch den Verkauf handgemach­ter Kerzen ein Beitrag zur Deckenrest­aurierung geleistet werden kann.
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Fotos: alf Ein Schild informiert die Gläubigen über die Schäden.
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Der Erlös aus dem Verkauf handgemach ter Kerzen dient der Restaurier­ung.

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