„Herber Schlag“fürs Kloster
Schäden an der Kirche machen eine Sanierung nötig. Dabei liegt die letzte große Maßnahme noch nicht lange zurück
Bad Wörishofen Gute und schlechte Nachrichten gibt es aus dem Kloster Bad Wörishofen. Die gesperrte Klosterkirche wird wohl noch vor Weihnachten für Gottesdienste wieder geöffnet werden. Das sagte Priorin Franziska Brenner unserer Zeitung. Allerdings geht das nur, weil die Kirche bis dahin im Inneren komplett eingerüstet ist. Am Montag rückt die Gerüstbaufirma an und nimmt die Arbeit auf. Denn bei der Untersuchung des Schwesternchors wurden Mängel an der Decke festgestellt.
„Das wird eine langwierige Sache“, da ist sich die Priorin sicher. Risse seien in der Decke entstanden, die man vom Boden aus nicht sehen könne. Zudem hätten sich Hohlräume in der Decke gebildet. An diesen Stellen könnte der Stuck abbröckeln und von der Decke auf Gottesdienstbesucher fallen. Passiert sei das bislang aber noch nicht. Der Schwesternchor ist nur ein Teil der Kirche. Aber weil sich Ober- und Unterkirche die gleiche Decke teilen, befürchtet man im Kloster, dass die Schäden noch weit größer sind. Dass Kirche und Kloster komplett saniert wurden, ist erst 22 Jahre her. „Uns ist es ein Rätsel, wie jetzt schon wieder ähnliche Probleme auftreten können“, sagt die Priorin. Man vermute Umwelteinflüsse. „Für uns ist das ein herber Schlag“, sagt Brenner. Auch finanziell. Die Generalsanierung der Klosteranlage habe in den Jahren 1985 bis 1995 immerhin um die 15 Millionen Mark gekostet, erinnert die Priorin. Man werde die Kirche natürlich auch jetzt wieder restaurieren lassen. „Und wir hoffen, dass es diesmal länger hält“, sagt Brenner. Im Winter seien aufgrund der Temperaturen aber keine Arbeiten möglich. Deshalb werde man die Monate nutzen und die Decke genau unter die Lupe nehmen.
Dann müsse ein Kostenvoranschlag erstellt werden. Auch die Untere Denkmalbehörde am Landratsamt wird beteiligt sein. Wie lange sich die Arbeiten an der weithin bekannten Kirche, in der einst Pfarrer Sebastian Kneipp wirkte, hinziehen werden, kann derzeit noch niemand abschätzen.