Fehlt es an Fantasie und Kreativität?
„Mir als Geoökologin stellt sich die Frage, wie Grüne und ÖDP ernsthaft von einer ökologischen Aufwertung sprechen können, wenn 80% der Lautenwirtswiese zu Siedlungsund Verkehrsflächen umfunktioniert werden. Selbst wenn man das Argument des Stadtrates aufgreift und der Wiese ihren ökologischen Wert gänzlich abspricht, wird die Fläche durch eine Bebauung höchstens von „schlechter“zu „schlecht“aufgewertet. Sich hierfür den ökologischen Stempel auf das Bauvorhaben zu setzen, halte ich für höchst fragwürdig. Die vielen eingezeichneten und im 3D-Modell überdimensionierten Bäumchen werden entweder bedingt durch die Tiefgarage mickrig ausfallen oder im Falle der Einfamilienhäuser gar nicht erst gesetzt.
Bei richtiger Bewirtschaftung oder einem naturnahen Umbau der Fläche, hätte die Wiese zumindest das Potenzial zum Beispiel als Bienenweide zu dienen. Und was spricht dagegen, ein paar mächtige heimische Bäume und Hecken auf die Wiese zu stellen, ohne den restlichen Teil zu versiegeln? Wer ökologisch argumentiert, sollte diese Möglichkeit zumindest bedenken.
Viele Städte haben dies gemacht und so Lebensraum in Form von Jahrhunderte alten und heute viel genutzten Parks für Anwohner und Touristen geschaffen!
Ist eine massive und endgültige Bebauung wirklich das Beste, was wir mit dieser Freifläche erreichen können? Fehlt es uns dermaßen an Fantasie und Kreativität, dass wir uns hier nicht auch majestätische Baumbestände, vor Singvögel wuselnde Hecken oder naturnahe Wasseranlagen vorstellen können?
Bis der Gemeinbedarf in Zukunft danach ruft, hier etwas Fantastisches entstehen zu lassen.“
Teresa Fäßler,
Mindelheim