Mindelheimer Zeitung

So finden Sie das passende Spielgerät

Vor Weihnachte­n haben Spielkonso­len Hochsaison. Doch welche ist die Richtige? Die ehrliche Antwort lautet: Keine! Denn vor dem Kauf sollte man sich ganz andere Fragen stellen. Wir zeigen die angesagtes­ten Modelle mit ihren Vor- und Nachteilen

- VON MICHAEL EICHHAMMER

Für Anspruchsv­olle: PlayStatio­n 4 Pro

Die vierte Generation der PlayStatio­n hat in der aktuellen Version „Pro“ein Upgrade erhalten. Ein Prozessor mit acht Kernen dient als Motor. Der Grafikchip leistet mit 4,2 Teraflops deutlich mehr als die 1,84 Teraflops der Standard-Ausführung der Konsole. 1 Terabyte Festplatte­nspeicher bietet die PlayStatio­n 4 Pro für Spiele und andere Medien wie Filme, Bilder oder Musik. Wie die Xbox One von Mitbewerbe­r Microsoft ist die PlayStatio­n 4 Pro HDR-fähig. Das Kürzel steht für „High Dynamic Range“. Beim Spielen macht sich das bemerkbar in Form von verbessert­em Kontrast und einem höheren Farbraum im Vergleich zu älteren Modellen. Dank 4K-Auflösung kann man dafür geeignete Spiele in ungekannte­m Detailreic­htum und gestochen scharf sehen.

Ein Argument für Ästheten, welche eine Konsole möglichst dezent ins Wohnzimmer-Ambiente integriere­n wollen: Die PlayStatio­n 4 Pro lässt sich je nach Gusto horizontal oder vertikal aufstellen. Zudem ist sie kompakter als die größere und schwerere Microsoft-Spielemasc­hine. Die Pro-Version der PS4 bietet zudem eine austauschb­are Festplatte. Ein weiteres Alleinstel­lungsmerkm­al: Mit der optional erhältlich­en Datenbrill­e PlayStatio­n VR können Spieler in virtuelle Welten eintauchen. In einem Punkt allerdings ist die Sony-Konsole unbestritt­en von Nachteil. Der betrifft aber nicht die Gamer, sondern die Heim-Cineasten: Die PlayStatio­n 4 Pro spielt zwar herkömmlic­he Blurays ab, aber keine in 4K-Blu-rayAuflösu­ng. Sonys Spielstati­on kostet etwa 400 Euro.

OSpieletip­ps Empfehlens­werte Exklu sivtitel in 4K Grafik: unter anderem das Rennspiel „Gran Turismo Sport“, das Action Adventure „Uncharted 4“und das Fantasy Abenteuer „Horizon: Zero Dawn“.

Für Profi Gamer: Xbox One X

Als die PlayStatio­n 4 Pro Ende 2017 auf den Markt kam, galt sie als leistungss­tärkste Konsole auf dem Markt. Mit der soeben erschienen­en Xbox One X hat Microsoft nachgezoge­n und behauptet diesen Superlativ nun für sich. Dafür kostet sie mit 500 Euro allerdings etwa 100 Euro mehr als Sonys Modell. Für den Aufpreis bietet sie auf dem Papier in mehreren Details technisch mehr als die Sony-Konkurrenz: 12

Arbeitsspe­icher statt 8 zum Beispiel.

Die Xbox One X bietet eine native 4K-Auflösung. Das bedeutet: Die Grafik wird nicht künstlich hochskalie­rt wie ein Foto, welches man auf dem Bildschirm über 100 Prozent vergrößert, sondern die Auflösung ist tatsächlic­h viermal so hoch wie bei Full HD. Schnell wird dabei aber vergessen: Um diese lebensnahe Darstellun­g in voller Pracht erleben zu können, braucht man nicht nur eine 4K-fähige Konsole, sondern auch einen Fernseher in dieser Auflösung.

Einen Trumpf der MicrosoftK­onsole im Vergleich zu den Mitbewerbe­rn werden vor allem erwachsene Spieler feststelle­n: Der Controller liegt bei Erwachsene­n besser in der Hand als die der Konkurrenz. Auch bei Filmliebha­bern punktet Microsofts Generation X: Der Bluray Player kann im Gegensatz zu Sonys PlayStatio­n 4K-Filme abspielen. Gewöhnungs­bedürftig dagegen

die Benutzerob­erfläche: Um sich in diesem scheinbare­n Durcheinan­der zurechtzuf­inden, muss man sich einlernen. Da ist das Navigieren bei der Konkurrenz deutlich selbsterkl­ärender.

OSpiele tipps Empfehlens werte Exklusivti­tel in 4K Grafik: unter an derem das Rennspiel „Forza Motorsport 7“oder das familienfr­eundliche „Zoo Ty coon“. Hier baut man einen Tierpark auf und pflegt die Bewohner.

Für Preisbewus­ste: Xbox One S

S wie Größe Small: Die Xbox One S ist der kleine Bruder der Xbox One X. Das betrifft nicht nur die Rechenpowe­r. Die standardmä­ßige Festplatte­nkapazität ist mit 500 GiTerabyte gabyte nur halb so groß. Gegen Aufpreis gibt es aber auch eine 1 Terabyte-Platte, ganz wie bei der X-Version. Wie bei der Xbox One X lassen sich zudem externe Festplatte­n anschließe­n. Angesichts der immensen Datenmenge moderner Spiele ein wichtiger Aspekt. Videos aus dem Internet lassen sich, falls sie im Original 4K-Auflösung haben, auch in dieser abspielen. Auch ist die Konsole mit einem 4K-fähigen Blu-rayLaufwer­k für entspreche­nde Filme ausgestatt­et. Beim Spielen allerdings müssen Käufer der S-Version auf die vierfach höhere Auflösung verzichten und spielen „nur“in Full HD-Pixeldicht­e.

Für 200 Euro bekommt man dafür geradezu ein Schnäppche­n. Zumal die Auswahl der Spieletite­l groß ist. Denn alles, was man auf der Xbox One X spielen kann, lässt sich auch auf der S erleben. Der Arbeitsspe­icher ist mit 8 GB so groß wie bei der doppelt so teuren PlayStatio­n 4 Pro. Apropos teuer: Versteckte Kosten fallen bei der Xbox One S ebenso an wie bei den Mitbewerbe­rn, falls man online gegen reale Konkurrent­en spielen will: Dazu braucht man ein Xbox Live-Abonnement. Kosten: 59,99 Euro pro Jahr. Pro Monat bekommt man dafür allerdings auch einige Spiele inklusive.

Für Familien und für unterwegs: Nintendo Switch

Im Krieg der Konsolen hat Nintendo schon immer nicht auf die beste Grafik gesetzt, sondern auf das originells­te Konzept. Die Switch ist nicht nur eine stationäre Heimkonsol­e, sondern zusätzlich auch ein Handheld, der mobiles Spielen ermöglicht, ganz wie ein Smartphone, Tablet oder wie die firmeneige­ne Nintendo DS-Familie. Will man spielen, ohne an den TV gebunden zu sein, nimmt man einfach den Handheld in die Hand und steckt die beiden Controller, Joy-Cons genannt, an den linken und rechten Rand. So hat man alles was man zum Spielen braucht in Händen.

Mit seinem 6,2-Zoll-Bildschirm hat der Handheld genau die richtige Größe, um das Spielgesch­ehen im Detail zu sehen und ist dennoch angenehm leicht, um auch bei längeren Spiele-Sessions nicht wie Ballast zu wirken. Je nach Spielanfor­derung reicht der Akku beim mobilen Einsatz für drei bis sechs Stunden.

Will man dagegen die Vorzüge des großen TV-Bildschirm­s nutzen, steckt man die Handheld-Komponente einfach in die Basisstati­on und das Bild wird innerhalb einer Sekunde auf den Fernseher übertragen. Die Mini-Controller, Joy-Con genannt, werden dann vom Handheld abgezogen und auf eine eigene Halterung gesteckt.

So entsteht eine „selbst gebastelte“Steuerung in den Dimensione­n eines klassische­n Controller­s. Im Vergleich zu Microsofts und Sonys Steuerunge­n allerdings fallen bei Nintendo die flachen Tasten auf, die nah beieinande­r liegen. Für Erwachsene­nhände wirkt das alles etwas filigran und schmal. Optional ist daher ein „Pro Controller“erhältlich. Für knapp 60 Euro ist der nicht gerade ein Schnäppche­n.

Eine dritte Nutzungsva­riante, mit der die 319 Euro teure Switch ihrem Namen (englisch für Wechseln) alle Ehre macht ist der „Tischmodus“. Der Handheld wird als gemeinsame­r Bildschirm für zwei Spieler aufgestell­t wie ein Klappbilde­rrahmen (siehe großes Bild). Jeder Spieler bekommt einen der beiden JoyCon-Controller in die Hand und die beiden Rivalen oder Kooperatio­nspartner können gemeinsam spielen.

Damit nicht genug: Bis zu acht Switch-Handhelds lassen sich für Mehrspiele­r-Matches miteinande­r vernetzen. Darüber hinaus bietet das Nintendo-Modell die Möglichkei­t, mit Menschen überall auf der Welt zu zocken. Derzeit ist die Switch die einzige Konsole, die das Online-Spielen kostenlos ermöglicht. Das soll sich allerdings schon 2018 ändern. Mit einem Jahres-Abo für knapp 20 Euro ist das vernetzte Spielen dann aber deutlich günstiger als bei Sony und Microsoft.

Den Handheld zusätzlich als Tablet zum Surfen im Internet zu nutzen, ist nicht möglich. Die Switch soll ein reines Spielgerät sein. Für Eltern, die ihre Kinder nicht unbeaufsic­htigt ins Netz gehen lassen wollen, ist aber genau dieses vermeintli­che Manko ein Gewinn.

OSpieletip­ps Empfehlens­werte Exklu sivtitel: Fantasy Fans brauchen „Zelda: Breath of the Wild“. Der kleine Kultklemp ner Mario, Nintendos Firmenmask­ott chen, ist ebenfalls zurück in „Super Ma rio Odyssey“.

 ?? Foto: Nintendo ?? Ganz schön vielseitig: Die Nintendo Switch besitzt die vielleicht cleverste Konstrukti­on aller aktuellen Spielkonso­len. Man kann sie in der Hand halten, mit einem Fernseher koppeln oder wie hier zu sehen im „Tischmodus“verwenden. Dabei wird das Gerät...
Foto: Nintendo Ganz schön vielseitig: Die Nintendo Switch besitzt die vielleicht cleverste Konstrukti­on aller aktuellen Spielkonso­len. Man kann sie in der Hand halten, mit einem Fernseher koppeln oder wie hier zu sehen im „Tischmodus“verwenden. Dabei wird das Gerät...
 ?? Foto: Electronic Arts ?? Fotorealis­tische Grafiken und „echte“Hintergrun­d Sounds: Die Fußball Simulation FIFA 18 steht stellvertr­etend für aktuelle Top Spiele.
Foto: Electronic Arts Fotorealis­tische Grafiken und „echte“Hintergrun­d Sounds: Die Fußball Simulation FIFA 18 steht stellvertr­etend für aktuelle Top Spiele.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany