Ein Signal für den Naturschutz
Der dritte Nationalpark in Bayern ist seit jeher ein großes Streitthema. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass ein solches Naturschutzgebiet nicht nur Freunde hat, sondern gerade in Land- und Forstwirten auch Kritiker, die erhebliche Einschränkungen ihrer Arbeit befürchten. Zum anderen liegt es daran, dass viel und von vielen über das Thema geredet wird, Hoffnungen, Wünsche, Sorgen und Ängste geschürt werden, ohne dass endgültige Entscheidungen gefallen wären. Nun ist genau das Vor- und Nachteil zugleich, wenn man frühzeitig und öffentlich in die Diskussion über ein solches Thema einsteigt – und doch ist die Beteiligung der Menschen vor Ort für solch ein einschneidendes Projekt unerlässlich.
Ebenso wichtig ist es, den betroffenen Menschen so viel Verlässlichkeit wie möglich zu geben. Soll heißen: Das Thema dritter Nationalpark zu verschleppen und eines Tages vielleicht ganz in der Schublade verschwinden zu lassen, wäre nach den monatelangen Kontroversen, Vorbereitungen und Vorentscheidungen das falsche Signal. Dagegen wäre ein dritter Nationalpark in Bayern in Zeiten von Klimaerwärmung, Luftverschmutzung und Flächenfraß genau das richtige Signal. Auch für einen Ministerpräsidenten Markus Söder, der sich zuletzt – Riedberger Horn, Gewerbegebiete im Grünen – bei Naturschützern kaum neue Freunde gemacht haben dürfte.