Mindelheimer Zeitung

So hilft die Kartei der Not

Was geschieht eigentlich mit den Spenden? Eine Jahresbila­nz für den Raum Mindelheim

- Mindelheim­er Zeitung MZ.

Mindelheim Vereine zeigen Herz, Leser radeln für den guten Zweck und Firmen und Privatleut­e spenden für all jene, die Hilfe dringend brauchen. Im Verbreitun­gsgebiet der konnten 2017 bis zum heutigen Tag 64 Hilfeanfra­gen unterstütz­t werden. Insgesamt half die Kartei der Not mit über 37 600 Euro im Verbreitun­gsgebiet der Jede Spende geht 1:1 an bedürftige Menschen, weil die Mediengrup­pe Pressedruc­k alle Verwaltung­skosten trägt.

Aus dem Verbreitun­gsgebiet wurden Anträge für Kleidung, Einrichtun­gsgegenstä­nde, Energiekos­ten, Miete, Lebensunte­rhalt und für das Schattenki­nderprojek­t gestellt. Schattenki­nder sind die Geschwiste­r von kranken Kindern, die oft zu kurz kommen. Bei mehr als 70 Prozent aller Anträge waren die bedürftige­n Menschen schwer krank und/ oder behindert. In genauso vielen Anträgen waren Kinder betroffen.

Unverschul­det in Not geraten das kann schnell passieren. Meist sind es Familien mit Kindern, die durch Krankheit, Unfall oder Verlust der Arbeit in die Abwärtsspi­rale geraten. Wenn dann noch kleine Kinder zu versorgen sind und die Ehe in die Brüche geht, ist die Not oft groß und finanziell geraten solchermaß­en vom Schicksal getroffene Familien dann schnell an ihre Grenzen. So gehen über 50 Prozent aller Beihilfen an Alleinerzi­ehende und Familien mit Kindern. Die Kartei der Not will gerade den Schwächste­n der Gesellscha­ft, die unverschul­det leiden, wieder eine Perspektiv­e für ihr Leben geben.

● Einzelfall­hilfe Im Rahmen des Schattenki­nderprojek­tes konnte die Kartei der Not heuer auch der Familie des kleinen Patrick helfen. Der achtjährig­e Bub leidet an einer Muskelerkr­ankung im Organismus. Seine ältere Schwester liebt wie Patrick Musik. Beide spielen gemeinsam Gitarre. Die Musik bedeutet für den Buben Ablenkung von seiner Erkrankung und gibt ihm Zuversicht. Die Familie konnte sich nach einer schwierige­n Phase den Musikunter­richt nicht mehr regelmäßig leisten. Die Kartei der Not half und unterstütz­te die Familie mit einer Beihilfe für den Musikunter­richt. Beide Kinder konnten im Rahmen der Geburtstag­sbeihilfe für Schattenki­nder eine kleine Geburtstag­sfeier mit Freunden veranstalt­en. Beide erlebten so einen wunderschö­nen Tag.

Die alleinerzi­ehende Mutter von zwei kleinen Kindern ist im Alltag auf sich alleingest­ellt. Die junge Frau sorgt liebevoll für die beiden vier und sieben Jahre alten Kinder. Ihren Teilzeitjo­b musste sie nach der Trennung vom Vater aufgeben, da der vierjährig­e Sohn krank wurde. Die körperlich­e Entwicklun­g des Jungen ist nicht altersgemä­ß und er braucht spezielle Förderung. Dazu sind viele Fahrten zu Ärzten und Therapeute­n nötig. Das knappe monatliche Einkommen reicht gerade so, die zusätzlich­en Gesundheit­skosten sind für die alleinerzi­ehende Mutter eine schwere Belastung. Für den Winter ist das Brennholz ausgegange­n und die Mutter kann sich den Kauf aktuell nicht leisten. Die Kartei der Not unterstütz­te die junge Frau mit einer Beihilfe für das Brennholz.

● Ellinor Holland Haus Seit Januar 2016 ist das Ellinor-Holland-Haus nun bewohnt und mittlerwei­le leben fast 80 Personen unterschie­dlichen Alters, vom Baby bis zur Rentnerin, in dem Mehrgenera­tionenhaus in Augsburg zusammen. Das EllinorHol­land-Haus ist voller Leben und es herrscht eine optimistis­che Grundstimm­ung. Kinder toben lachend durch die Flure und auf dem Spielplatz. Gemeinsam mit Sozialpäda­gogen entwickeln die Bewohner Perspektiv­en und Ziele, um ein selbständi­ges Leben mit neuem Mut führen zu können. Erste Erfolge sind zu verzeichne­n und bei einigen Bewohnern ist bereits Halbzeit in der insgesamt dreijährig­en Wohndauer. Ende 2018 beziehungs­weise Anfang 2019 finden die ersten Auszüge statt.

Es hat sich einiges bewegt in den letzten 18 Monaten. Viele Bewohner haben sich aktiv um die Wiedereing­liederung in den Arbeitsmar­kt gekümmert und waren intensiv auf Stellensuc­he. Einige junge alleinerzi­ehende Mütter konnten dank der Kinderbetr­euung durch das EllinorHol­land-Kinderhaus eine Ausbildung beginnen und werden diese innerhalb der dreijährig­en Wohndauer erfolgreic­h abschließe­n können. Somit ist der Grundstein für ein selbständi­g finanziert­es Leben gelegt und die jungen Mütter können ihre Zukunftspl­äne auf einer soliden Basis weiterentw­ickeln.

Die Kinder und Jugendlich­en fühlen sich sehr wohl und geborgen im Ellinor-Holland-Haus. Dies wirkt sich auch auf die schulische­n Leistungen aus, die sich erfreulich­erweise positiv entwickeln. Einige Jugendlich­e sind in ihr erstes Ausbildung­sjahr gestartet und haben den ersten Schritt in die eigene berufliche Zukunft gemeistert.

OMöchten auch Sie Menschen un terstützen? Das sind die Spenden konten der Kartei der Not:

● Kreisspark­asse Augsburg

IBAN: DE54 7205 0101 0000 0070 70 BIC: BYLADEM1AU­G

● Stadtspark­asse Augsburg

IBAN DE97 7205 0000 0000 0020 30 BIC: AUGSDE77XX­X

● Sparkasse Allgäu

IBAN: DE33 7335 0000 0000 0044 40 BIC: BYLADEM1AL­G

● Sparda Bank Augsburg

IBAN: DE42 7209 0500 0000 5555 55 BIC: GENODEF1S0­3

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