Mindelheimer Zeitung

Der Wintertag begann mit einem Knall

Ein seltenes Wintergewi­tter mit starkem Sturm hat gestern die Unterallgä­uer überrascht

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Unterallgä­u Unsanft geweckt wurden am gestrigen Donnerstag viele Unterallgä­uer. Am frühen Morgen zog ein Wintergewi­tter mit einem starken Sturm über den Landkreis hinweg. Größere Schäden wurden zwar nicht gemeldet, aber ein beeindruck­endes Schauspiel war es allemal.

Wie ein Sprecher des Kreisfeuer­wehrverban­des erläutert, kommt eine derartige Wettersitu­ation im Winterhalb­jahr selten vor. Wintergewi­tter sind etwas seltener als Wärmegewit­ter im Sommer. Ihre Entstehung ist jedoch prinzipiel­l dieselbe, heißt es in der Mitteilung. „Allerdings fehlt im Winter oft eine ausreichen­d starke Sonneneins­trahlung. Deswegen kann ein hoher Temperatur­unterschie­d nur durch starke Abkühlung in der Höhe zustande kommen. Das geschieht durch Zufuhr von Höhenkaltl­uft, die meistens polaren Ursprungs ist und dann auf in unteren Schichten wärmere Luft trifft.

Wintergewi­tter sind oft mit kräftigen Graupel- und Schneescha­uern verbunden. Da kältere Luft jedoch weniger Wasserdamp­f enthält und somit weniger energierei­ch ist, sind diese Gewitter meistens weniger intensiv als Wärmegewit­ter im Sommer. Allerdings können Wintergewi­tter oft zu unerwartet starken Stürmen führen, und genau das konnten gestern die Unterallgä­uer eindrucksv­oll erleben.

In den kommenden Tagen bleibt es nach Auskunft des Experten wechselhaf­t und teils windig. Dabei wird es wieder zunehmend kälter und die Niederschl­äge gehen erneut bis in tiefe Lagen in Schnee über. Der dritte Advent könnte also wieder weiß werden.

Bereits am Mittwochab­end gab es ja kräftige Winde und Schneescha­uer. Das führte im Mindelheim­er Dr.-Jochner-Weg zu einem Unfall, bei dem drei Autos beschädigt wurden. Laut Polizei verlor ein 24-Jähriger auf schneeglat­ter Fahrbahn die Kontrolle über sein Auto und rutsche in einer Kurve gegen zwei geparkte Autos. Der Schaden wird auf rund 9000 Euro geschätzt.

In Gernstall gab es etwa zur gleichen Zeit einen Glätteunfa­ll. Laut Polizei rutschte ein 53 Jahre alter Autofahrer mit seinem Wagen vom schneeglat­ten Starenweg auf die Allgäuer Straße. Dort kam es zum Zusammenst­oß mit dem Auto einer 20-Jährigen. Da beide Fahrzeuge sehr langsam unterwegs waren, entstand nur geringer Schaden in Höhe von rund 1500 Euro.

Weit höher war der Schaden bei einem Zusammenst­oß in Salgen. Dort wollte nachmittag­s ein Autofahrer auf dem Lehenweg die Kreisstraß­e zwischen Salgen und Schöneberg überqueren und übersah dabei den Wagen einer 26-Jährigen. Beim Zusammenst­oß wurde die Frau leicht verletzt. An beiden Autos entstand Totalschad­en in Höhe von insgesamt 23 000 Euro.

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Foto: ug Hut unter der Haube. Weiß verziert prä sentiert sich dieser Häkelpilz, mit dem ein Unbekannte­r im Pfaffenhau­sener Wald ei nen Baum geschmückt hat.

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