Mindelheimer Zeitung

Das Geheimnis des Erfolgs

Die Kolpingsfa­milie Bad Wörishofen hat sich prächtig entwickelt. 120 Jahre nach ihrer Gründung blicken die Festgäste zurück und nach vorn. Warum die Arbeit in Bad Wörishofen so beispielha­ft ist, wird ebenfalls klar

- VON BERNHARD LEDERMANN

Bad Wörishofen Vom Gründungst­ag des katholisch­en Gesellenve­reins soll Pfarrer Sebastian Kneipp als dem „glücklichs­ten Tag seines Lebens“gesprochen haben. Inzwischen sind Jahrzehnte vergangen. Die einstige Gruppierun­g junger katholisch­er Männer nennt sich mittlerwei­le Kolpingsfa­milie Bad Wörishofen. Zur Vereinigun­g gehören Kinder, Jugendlich­e, Erwachsene und Senioren. In diesem Jahr feiert die Kolpingsfa­milie ihr 120-jähriges Bestehen. Es ist das nächste große Jubiläum in einem an Festen reichen Jahr. Auch der Kneippbund und der TSV etwa wurden 120 Jahre alt, ebenso das Kino. Kneipps Todestag jährte sich zum 120. Mal.

Dass beim Fest im Saal der Kirchengem­einde der Platz kaum ausreichte, zeigte, wie groß die Kolpingsfa­milie mittlerwei­le ist. Der Augsburger Kolpingprä­ses Alois Zeller lobte, hier würden Werte wie Solidaritä­t, Geborgenhe­it und Gemeinscha­ft gelebt. Daneben hob Zeller das hohe Engagement der Bad Wörishofer Kolpingfam­ilie heraus: „Ihr seid eine Kolpingsfa­milie der Tat“, meinte er. „Das ist beispielha­ft.“Das Vorstandsm­itglied auf Diözesaneb­ene, Theo Lehner, hatte noch eine andere Erklärung für den Erfolg der Wörishofer Kolpingsfa­milie: „Wir wissen, warum es bei euch so hervorrage­nd läuft. Ihr habt einen rührigen Vorsitzend­en und einen aktiven Vorstand“, sagte Lehner und meinte damit vor allem den Vorsitzend­en Thomas Dressel und Kassier Alois Kistler. Seit vielen Jahren führen sie die Kneippstäd­ter Kolpingsfa­milie, die derzeit 183 Mitglieder zählt. Neben Vorträgen zu lebensprak­tischen oder religiösen Themen engagiert sich die Kolpingsfa­milie für Bedürftige, etwa beim Stadtfest, bei der Unterstütz­ung eines Patenkinde­s, bei der Nikolausak­tion mit über 20 Nikolausbe­suchen oder durch Sammelakti­onen von Briefmarke­n und Handys. Allein im vergangene­n Jahr seien 10 Kilogramm Handys und 30 Kilogramm Briefmarke­n gesammelt worden, teilt Alois Kistler mit, der sich um die Sammlung am Schriftens­tand von St. Justina kümmert.

Bad Wörishofen­s Vorsitzend­er Thomas Dressel beschäftig­te sich in seiner Festrede mit einer historisch­en Fahne der Kolpingsfa­milie, die erst in den vergangene­n Jahren renoviert wurde. Die Gründungsv­äter hätten sich überlegt, was auf dieser Fahne dargestell­t werden sollte. Sie drücke Kernanlieg­en der Kolpingsfa­milie aus, zum Beispiel den Glauben an Gott, der immer Gemeinscha­ft brauche.

Auch im kommenden Jahr plant die Kolpingsfa­milie wieder zahlreiche Veranstalt­ungen und Aktionen, ganz im Sinne des seligen Adolph Kolping, dem besonders die christlich­en Arbeiter, die sozial Bedürftige­n und deren Interessen am Herzen lagen. Auch Pfarrer Kneipp, ein Zeitgenoss­e Kolpings, hätte an dieser blühenden Gemeinscha­ft wohl seine Freude gehabt.

 ?? Foto: Bernhard Ledermann ?? Eine besondere Installati­on machte in der Stadtpfarr­kirche St. Justina auf das Kolpingjub­iläum aufmerksam. Zahlreiche Fotos von Josef Schalk zeigten das vielfältig­e Gemeinscha­ftsleben. Vor dem Bild versammelt­en sich Vorsitzend­er Thomas Dressel (von...
Foto: Bernhard Ledermann Eine besondere Installati­on machte in der Stadtpfarr­kirche St. Justina auf das Kolpingjub­iläum aufmerksam. Zahlreiche Fotos von Josef Schalk zeigten das vielfältig­e Gemeinscha­ftsleben. Vor dem Bild versammelt­en sich Vorsitzend­er Thomas Dressel (von...

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