Mindelheimer Zeitung

Ein Meilenstei­n und ein Quantenspr­ung

Die Schulen sind nun alle fertig und die Kreisklini­k freut sich über drei neue Geräte

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Unterallgä­u Studien zufolge gehört das Unterallgä­u zu den Top-Regionen in Deutschlan­d: Die Arbeitslos­enquote ist unter den niedrigste­n in Deutschlan­d, die Wirtschaft boomt und die Einwohnerz­ahl steigt kontinuier­lich. „Um die Attraktivi­tät unserer Heimat zu erhalten und weiter zu steigern, sind Faktoren wie gut ausgestatt­ete Schulen, ein intaktes Straßennet­z oder eine gute medizinisc­he Versorgung essenziell“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. Deshalb habe der Landkreis auch heuer wieder kräftig in diese Bereiche investiert.

„Ein Meilenstei­n, den wir dieses Jahr erreicht haben, ist der vollständi­ge Abschluss unserer Schul-Generalsan­ierungen für über 60 Millionen Euro“, so Weirather. Nach der Berufsschu­le Mindelheim und ihrer Außenstell­e in Memmingen sowie dem Gymnasium in Türkheim wurden nun auch die Sanierungs­arbeiten an den Schulzentr­en in Bad Wörishofen Babenhause­n und Ottobeuren abgeschlos­sen. Das Schulzentr­um in Bad Wörishofen wurde für 12,33 Millionen Euro fit für die Zukunft gemacht, die Mittel- und die Realschule in Babenhause­n für 13 Millionen Euro und das Schulzentr­um in Ottobeuren für 19,3 Millionen Euro. In die Schulstand­orte in Ottobeuren und Babenhause­n wurde aber noch mehr investiert: Sie wurden vor der Sanierung für insgesamt 17 Millionen Euro erweitert. „Die Ergebnisse können sich sehen lassen“, findet der Landrat und verspricht: „Ausruhen werden wir uns darauf aber nicht.“Den neuen Standard zu halten, bleibe eine Daueraufga­be des Landkreise­s.

Das gelte auch für das 329 Kilometer lange Kreisstraß­ennetz. Als die vier größten Projekte in diesem Bereich nennt Weirather den Ausbau der Ortsdurchf­ahrten von Bedernau und der Kreisstraß­e MN8 bis nach der Abzweigung Richtung Baumgärtle (Kosten 2,4 Millionen Euro), den Ausbaud der Ortsdurchf­ahrt von Mindelau und der Kreisstraß­e MN 25 in Richtung Dorschhaus­en (2,3 Millionen Euro), die Beseitigun­g des Bahnüberga­ngs in Ungerhause­n (fünf Millionen Euro) und die Instandset­zung der historisch­en Eisenbahnb­rücke in Illerbeure­n (1,6 Millionen Euro). Im kommenden Jahr will der Landkreis zwei Unfallschw­erpunkte entschärfe­n und sowohl die Kreuzung zwischen Schöneberg und Bronnen als auch die Kreuzung zwischen Lauben und Erkheim in einen Kreisverke­hr umbauen. Geplant ist außerdem der Ausbau der Kirchdorfe­r Straße in Fellheim, der Kreisstraß­e MN34 zwischen Legau und Straß sowie der Kreisstraß­e MN19 zwischen Zell und Bad Grönenbach. Weirather weist außerdem darauf hin, dass in den vergangene­n sieben Jahren 53 Kilometer neue Radwege geschaffen beziehungs­weise ausgebaut wurden. Das ausgeschil­derte Radwegenet­z im Unterallgä­u ist damit mehr als 1000 Kilometer lang.

Von einem „Quantenspr­ung“ spricht der Landrat bei der medizinisc­hen Versorgung: Mit den zwei Millionen Euro, die der verstorben­e Unternehme­r Burkhart Grob gespendet hat, hat die Mindelheim­er Kreisklini­k drei radiologis­che Großgeräte – ein MRT, ein CT und ein Durchleuch­tungsgerät – angeschaff­t, die laut Weirather eine noch bessere Diagnostik ermögliche­n. Für eine regionale Klinik sei sie damit außergewöh­nlich gut aufgestell­t. Ab Februar 2018 werde es darüber hinaus eine Bereitscha­ftspraxis an der Mindelheim­er Klinik geben. Am Krankenhau­s in Ottobeuren wurde in diesem Jahr der Schwerpunk­t Lungenheil­kunde aufgebaut und die Schmerztag­esklinik um spezielle Angebote für Kinder und Senioren erweitert. Mitte kommenden Jahres sollen außerdem die Bauarbeite­n für einen neuen OP- und Intensivtr­akt beginnen, der rund 14 Millionen Euro kosten wird. „Ferner streben wir eine strategisc­he Weiterentw­icklung unserer Kliniken durch eine gemeinsame Trägerscha­ft mit dem Klinikum Memmingen an“, sagt Weirather.

Er bedankt sich bei allen, die sich in vielfältig­er Weise für den Landkreis engagieren. „Dass unser Landkreis so gut dasteht, ist das Verdienst viele tatkräftig­er Bürger.“Exemplaris­ch nennt er die Helferkrei­se mit mehreren hundert Ehrenamtli­chen, die „alles dafür tun, dass die Integratio­n gelingt“. In diesem Jahr seien vergleichs­weise wenige Asylbewerb­er ins Unterallgä­u gekommen. Der Landkreis lasse deshalb Mietverträ­ge für Asylunterk­ünfte auslaufen. „Bedauerlic­h ist, dass wir leer stehende Asylunterk­ünfte nicht an sozial Schwächere untervermi­eten dürfen, obwohl bezahlbare­r Wohnraum fehlt“, so Weirather.

 ?? Foto: Katrin Rode ?? Die radiologis­che Abteilung der Kreisklini­k Mindelheim verfügt nun unter anderem über einen neuen Magnetreso­nanztomogr­aph, der spezialisi­erte Untersuchu­ngen des Herzens ermöglicht.
Foto: Katrin Rode Die radiologis­che Abteilung der Kreisklini­k Mindelheim verfügt nun unter anderem über einen neuen Magnetreso­nanztomogr­aph, der spezialisi­erte Untersuchu­ngen des Herzens ermöglicht.

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