Strafzettel sind jetzt auch am Sonntag erhältlich
Rammingen Mehr als 200 Leserinnen und Leser der
haben sich in diesem Jahr mächtig ins Zeug gelegt: Für die
„Fahr Rad!“sind sie zwischen Mai und September dem unmissverständlichen Aufruf gefolgt und haben für die „Kartei der Not“eine oder in einigen Fällen sogar alle zwölf beteiligten Wirtschaften angesteuert. Dort gab es nicht nur attraktive Sonderangebote, sondern vor allem einen Stempel, für den wiederum ein Unternehmen aus der Region zehn Euro an das Leserhilfswerk unserer Zeitung gespendet hat.
Zusammen mit einer privaten Spende in Höhe von 50 Euro sind so 7550 Euro zusammengekommen. Heimatverleger Johannes Högel rundete großzügig auf 8000 Euro auf und die Besucher des zünftigen Abschluss-Frühschoppens im Ramminger Braustadel zeigten sich ebenfalls spendabel: Sie warfen 135 Euro in die Spendenboxen. Martin Ledermann, der den Braustadel ohnehin schon kostenlos für den Frühschoppen zur Verfügung gestellt hatte, und sein Bruder Siggi erklärten sich außerdem spontan bereit, die Zeche der Musiker von „Humpa Bumpa Revolution“an die „Kartei der Not“zu spenden, sodass alles in allem sage und schreibe 8 400 Euro an notleidende Menschen in der Region fließen können. Wir finden, das ist ein Spitzenergebnis und bedanken uns herzlich bei allen, die für „Fahr Rad!“in die Pedale getreten sind, und allen, die die Aktion nach Kräften unterstützt und so erst ermöglicht haben.
Denn schließlich war die nicht nur ein Gewinn für die „Kartei der Not“, sondern auch für die sechs Teilnehmer, die einen Preis mit nach Hause nehmen durften: Einen Sonderpreis, nämlich einen Thermengutschein und Kneipp-Badeöle, gab es für Josef Leinsle aus Mindelheim, der für den guten Zweck unglaubliche 84 Radtouren unternommen hat. „Ich bin laufend auf Achse gewesen und rund 1000 Kilometer geradelt“, sagt er und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Meine Frau hat schon gesagt:,Jetzt wird’s dann Zeit, dass es vorbei ist.‘“Manchmal ist der passionierte Rad- ler, bei dem am Ende des Jahres gut 10 000 Kilometer auf dem Rad-Tacho stehen, sogar dreimal täglich aufgebrochen, um die Stempelkarten – sieben waren es insgesamt – zu füllen. Ebenfalls enorm fleißig war Helma Schmid aus Hohenreuten, die 23 Stempel gesammelt und ein E-Bike gewonnen hat. Wie sie war auch Edgar Sirch aus Eppishausen erst einmal sprachlos, als er von sei- nem Losglück erfuhr. Der 53-Jährige bekam ein Lifestyle-Fahrrad. Ein Kinderfahrrad ging an Veronika Wiedemann aus Unterrieden, ein Helm an Felix Höld aus Tussenhausen und ein Rad-Trikot an Johann Huber aus Weicht. Unter den fast 100 Besuchern des Frühschoppens wurden außerdem 50 Radflaschen verlost.
Ein Gewinn für alle waren die Musiker von „Humpa Bumpa Revolution“aus Oberneufnach: Sie vollbrachten nicht nur das Kunststück, als eigentlich große Band irgendwie auf einer Kleinkunstbühne Platz zu finden, die diesen Namen völlig zu Recht trägt. Sondern sie spielten auch mit sichtlich viel und ansteckendem Spaß – und das völlig ohne Gage, nur für den guten Zweck. Dirigent Franz Huber, der auch als Moderator glänzte, und seine Musiker hatten ihr Programm dem Anlass entsprechend zusammengestellt und „radelten“gewissermaßen musikalisch weiter. Sie boten Stücke von Polka bis Pop und ernteten dafür viel Beifall. Besonders beklatscht wurden die Solisten, allen voran die Sängerinnen Lara Schubert und Christin Frommelt. Diese Nachricht vom Mai dürfte nicht alle Autofahrer in Mindelheim begeistert haben. Die Stadtverwaltung kündigte an, konsequent gegen wilde Parksitten in der Altstadt vorzugehen. Deshalb wird seither der ruhende Verkehr auch an Sonn- und Feiertagen kontrolliert. Dies ist nur möglich, weil die städtische Verkehrsüberwachung personell aufgestockt werden konnte.