Mindelheimer Zeitung

Momente, die bleiben

Wie eine Frau neun Tore in einem Fußballspi­el erzielte, warum die Mindelheim­er Handballer abgestiege­n sind und weshalb ein Zwölfjähri­ger aus Pfaffenhau­sen den ehemaligen Bayern-Trainer Felix Magath in China traf

- VON AXEL SCHMIDT

Unterallgä­u Abseits von Siegen und Niederlage­n, Auf- und Abstiegen, Rekorden und Platzierun­gen bietet der Sport auch immer wieder besondere Geschichte­n. 2017 etwa durfte ein zwölfjähri­ger Nachwuchsf­ußballer mit seiner Mannschaft eine Woche nach China, übertrumpf­te eine zweite die eigene erste Mannschaft und schoss eine Frau eine gegnerisch­e Mannschaft im Alleingang ab.

Für viel beachtete Trainerwec­hsel ist normalerwe­ise die Fußballspa­rte zuständig. Doch im Sommer ließ der Eishockey-Landesligi­st EV Bad Wörishofen aufhorchen. Eben erst hatte er unter seinem Trainer Robert Linke erstmals die AufstiegsP­lay-offs zur Bayernliga erreicht (wo die Wölfe letztlich am EV Dingolfing scheiterte­n), da trennte man sich während der Vorbereitu­ng auf die neue Saison von Linke. Als Grund wurden unterschie­dliche Auffassung­en über die sportliche Weiterentw­icklung angegeben. Linkes Posten übernahm Steven Barnes, der bisherige Co-Trainer – allerdings auch nur ein paar Wochen. Dann sorgte eine berufliche Veränderun­g Barnes’ dafür, dass ein alter Bekannter einspringe­n musste: An dreas Schweinber­ger ist bereits zum dritten Mal für die Wölfe verantwort­lich. Der „Jupp Heynckes des Wörishofer Eishockeys“startete auch gleich ordentlich in die Saison und liegt auf Kurs in Richtung Verzahnung­srunde.

Während die Wölfe trotz der Turbulenze­n am Spielbetri­eb teilnehmen können, hat es beim TSV Mindelheim gleich zwei Sparten härter erwischt. Die zweite Fußballman­nschaft wurde nur eine Woche nach dem Auftakt der A-Klasse-Saison aus dem Spielbetri­eb genom-

Und die Basketball­er des TSV Mindelheim erst gar nicht für eine Liga – egal, ob im Senioren- oder Juniorenbe­reich – gemeldet. So finden in dieser Saison keine Punktspiel­e in der Mindelheim­er Brennerhal­le statt.

Erfolgreic­h verlief dagegen die Saison für die Luftpistol­enschützen

aus Dorschhaus­en. Wohlgemerk­t für die zweite Mannschaft. Die nämlich hat ihren märchenhaf­ten Aufstieg nicht nur damit gekrönt, dass sie im Rundenwett­kampf der Gauoberlig­a die eigenen erste Mannschaft übertrumpf­en konnte, sondern am Ende auch noch als Meister erfolgreic­h an den Aufstiegsw­ettkämpfen zur Bemen.

zirksliga teilgenomm­en. Doch trotz des Aufstiegs treten die Schützen weiter als SV Dorschhaus­en II an, mit Erfolg: Mittlerwei­le schießt die „Zweite“in der Luftpistol­en-Bezirkslig­a 6 – und hat auch dort schon die ersten Siege geholt.

A propos Schießen: Damit kennt sich auch Felicia Oberholzne­r aus. Die damalige Spielertra­inerin der Frauenfußb­allerinnen des SV Auer bach stellt im Mai einen besonderen Rekord auf: Im Heimspiel des SVA gegen die zweite Mannschaft des FC Augsburg gelingen ihr neun Tore. Gegen die mit nur acht Mann angetreten­en Gäste feiern die Auerbacher­innen am Ende einen 24:0-Sieg! Ein in der Bezirkslig­ageschicht­e wohl einmaliges Ergebnis.

Gut gezielt haben im Frühjahr auch Ulrich Peter (Hausen) und Sa rah Moser (Unteregg) beim Gau schießen in Loppenhaus­en. Peter legte mit einem 3,2-Teiler gleich zu Beginn der Wettkämpfe die Messlatte letztlich uneinholba­r hoch und wurde damit neuer Gauschütze­nkönig. Sarah Moser holte sich den Titel in der Jugendklas­se.

Die einen nennen es unglücklic­h, die anderen Wettbewerb­sverzerrun­g: Als die Handballer des TSV Mindelheim in der Relegation um den Klassenerh­alt in der Bezirksobe­rliga kämpften, mussten sie gegen den TSV Herrsching II antreten. Doch der Gegner war nur auf dem Papier die zweite Mannschaft. Vielmehr lief – aufgrund der späten Ansetzung der Spiele und der damit eingehalte­nen Fristen – ein Großteil der ersten Mannschaft auf. Gegen diesen verkappten Landesligi­sten hatten die Mindelheim­er letztlich keine Chance und stiegen ab.

Eine besondere Reise machte Mergim Miroci aus Pfaffenhau­sen in den Herbstferi­en. Der zwölfjähri­ge Nachwuchsk­icker des FC Memmingen durfte mit seiner Mannschaft für elf Tage nach China, um dort in der Millionenm­etropole Jinan die deutsche Nachwuchsa­rbeit im Fußball zu präsentier­en. Neben einem Besuch der Chinesisch­en Mauer war das Treffen mit dem ehemaligen Meistertra­iner des FC Bayern, Felix Magath, ein Highlight.

 ?? Foto: ug ?? Ulrich Peter und Sarah Moser heißen die neuen Gauschütze­nkönige.
Foto: ug Ulrich Peter und Sarah Moser heißen die neuen Gauschütze­nkönige.

Newspapers in German

Newspapers from Germany