Mindelheimer Zeitung

Tödliches Badesalz

Zahl der Drogentote­n bleibt hoch

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München Die Zahl der Drogentote­n ist dieses Jahr in Bayern auf hohem Niveau geblieben. Im Vergleich zum Vorjahr (321 Tote) gab es keine große Veränderun­g, wie ein Sprecher des Bayerische­n Landeskrim­inalamtes (LKA) sagte. Detaillier­te Zahlen werden die Sicherheit­sbehörden voraussich­tlich im Frühjahr 2018 in der Polizeilic­hen Kriminalit­ätsstatist­ik veröffentl­ichen.

Wie schon die Jahre zuvor nahmen demnach auch 2017 die Todesfälle durch sogenannte „Neue psychoakti­ve Stoffe“(NpS) zu. Umgangsspr­achlich sind diese unter den Namen Kräutermis­chungen und Badesalze bekannt. Vermehrt gebe es bei dieser Drogenart junge Todesopfer, sagte der LKA-Sprecher. Sie fühlten sich von den harmlos wirkenden und verlockend gestaltete­n Verpackung­en angesproch­en. Diese Drogen seien für junge Menschen frei im Internet, vor allem aus Asien und den Niederland­en, zu bestellen. Den LKA-Zahlen zufolge starben in diesem Jahr mehr Menschen durch den Missbrauch des Schmerzmit­tels Fentanyl als noch im Vorjahr. Eine Entwicklun­g bleibt stabil: „Unveränder­t zu den letzten Jahren bleibt Heroin die mit Abstand häufigste Todesursac­he bei illegalen Drogen“, erklärte das LKA. Rückläufig waren demnach aber die Todesfälle durch Amphetamin­e. Wie der Sprecher betonte, handelte es sich bei fast allen Opfern um Langzeitko­nsumenten.

Vor allem in der Stadt München, in Unterfrank­en und im nördlichen Schwaben war die Zahl der Drogentote­n zuletzt stark angestiege­n. Zumindest in Schwaben scheinen die Zahlen in diesem Jahr wieder leicht rückläufig zu sein, hieß es aus den beiden zuständige­n Polizeiprä­sidien in Augsburg und Kempten auf Nachfrage.

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