Mindelheimer Zeitung

Meghan gibt für Harry vieles auf

Die Verlobte des Prinzen feiert mit der Queen Weihnachte­n. Das durfte nicht einmal ihre künftige Schwägerin Kate. Doch auf andere Dinge muss die 36-Jährige für ihre Liebe verzichten

- VON SONJA KRELL

Augsburg Gerade mal knapp vier Wochen ist es her, dass sich Prinz Harry mit Meghan Markle verlobt hat. Das Königshaus scheint plötzlich modern zu werden – jetzt, wo die Nummer fünf der Thronfolge eine bürgerlich­e US-Amerikaner­in heiratet, noch dazu Schauspiel­erin, geschieden und drei Jahre älter. Eine Konstellat­ion, die vor Jahrzehnte­n undenkbar gewesen wäre. Nun bricht die Queen mit einer weiteren Tradition: Meghan Markle darf sogar mit der königliche­n Familie Weihnachte­n feiern. Nicht einmal Herzogin Kate war 2010 nach Sandringha­m eingeladen, obwohl sie zu dieser Zeit schon mit William verlobt war.

Das klingt nach einem TraumStart für die Verlobten. Anderersei­ts muss Meghan Markle für ihr Leben an der Seite von Prinz Harry auch einiges aufgeben – allem voran die Schauspiel­erei. Sieben Jahre lang war Markle in der Anwaltsser­ie „Suits“zu sehen, zum Teil auch leicht bekleidet. Damit ist jetzt Schluss. Als Verlust empfinde sie das nicht, sagte die 36-Jährige im ersten gemeinsame­n Interview mit Prinz Harry. „Ich sehe es als eine Veränderun­g.“Ein schauspiel­erndes Mitglied des Königshaus­es? Undenkbar, sagt der bekanntest­e deutsche Adelsexper­te Rolf SeelmannEg­gebert. „Für die Mitglieder des Königshaus­es ist es untunlich, sich einem Beruf zu widmen – es sei denn, er hat etwas mit dem Königshaus zu tun.“Tatsächlic­h hätten die Royals einen dicht gedrängten Kalender, zusammenge­rechnet tausende Termine im Jahr. „Das Programm werden allerdings andere für sie bestimmen“, sagt der Adelsexper­te.

Dabei wird es vor allem auch um soziale und karitative Projekte gehen, unter anderem als Schirmherr­in der Royal Foundation, der königliche­n Stiftung. Im Gegenzug hat sich die 36-Jährige von ihrem bishe- rigen sozialen Engagement verabschie­det, etwa ihrer Arbeit für die Hilfsorgan­isationen One Young World und World Vision, wo sie sich für sauberes Wasser in Ruanda einsetzte. „Ich kann mir vorstellen, dass sie ihre Arbeit in Bezug auf die Gleichstel­lung fortsetzt“, sagt Seelmann-Eggebert. Markle war in den vergangene­n Jahren als UN-Sprecherin für Frauenrech­te tätig.

Auch andere Dinge, die den Promi Meghan Markle bisher ausmachten, sind nun tabu. Beispiel soziale Medien: Ihren Lifestyle-Blog „The Tig“, auf dem es um Ernährung, Shopping und Beauty ging, hat Markle schon im April gestoppt, auch auf ihrem privaten InstagramA­ccount hat sie seither nichts mehr gepostet. Auch Bikini-Fotos, figur- betonte Kleider und löchrige Jeans sind künftig „undenkbar“, wie Seelmann-Eggebert sagt. „Die Garderobe wird eine große Rolle spielen, aber auf andere Weise.“In diesem Punkt könne sich Meghan Markle an ihrer künftigen Schwägerin, Herzogin Kate, orientiere­n, die allseits für ihren Stil gelobt wird. „Sie bringt diese Mischung aus Volksnähe und königliche­r Würde mit, das findet man selten.“

Und dann sind da noch so ein paar Formalität­en, die in den nächsten Monaten zu erledigen sind: Markle wird, so viel hat der Palast bestätigt, britische Staatsbürg­erin werden – ein Prozess, der sich normalerwe­ise über Jahre zieht. Und sie muss Mitglied der anglikanis­chen Kirche, also noch vor der Trauung getauft und konfirmier­t, werden. Von ihrem alten Leben in Toronto hat sich die 36-Jährige inzwischen verabschie­det. Und doch gibt es eine Entscheidu­ng, die ihr besonders schwergefa­llen sein dürfte: Markle musste „Bogart“, einen ihrer beiden Hunde, zurücklass­en. Das liegt nicht etwa an den Schoßhunde­n der Queen, die – wie Harry ja in einem Interview verraten hat – von Meghan angetan waren. Der Mischlings­hund ist, wie ein Sprecher des Kensington-Palastes in britischen Medien zitiert wird, zu alt für den langen Flug und ist bei Meghans Freunden in Toronto geblieben. Wenigstens ihr Beagle „Guy“konnte mit in die neue Heimat. Das ist doch schon was. Und Harry ist ja auch noch da!

 ?? Foto: Daniel Leal Olivas, afp ?? Als Meghan Markle Ja zu Prinz Harrys Antrag sagte, verabschie­dete sie sich gleichzeit­ig von ihrem alten Leben. Sie wird nicht mehr als Schauspiel­erin arbeiten und ließ sogar einen ihrer geliebten Hunde zurück.
Foto: Daniel Leal Olivas, afp Als Meghan Markle Ja zu Prinz Harrys Antrag sagte, verabschie­dete sie sich gleichzeit­ig von ihrem alten Leben. Sie wird nicht mehr als Schauspiel­erin arbeiten und ließ sogar einen ihrer geliebten Hunde zurück.

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