In Stetten steigt die Grundsteuer
Stetten Es ist ein Schritt, den Bürgermeister Richard Linzing und die Gemeinderäte nicht gerne gehen: In der jüngsten Gemeinderatssitzung haben sie mit knapper Mehrheit beschlossen, die Grundsteuer B von bisher 330 auf 370 von Hundert zu erhöhen und die Gewerbesteuer von 280 auf 290 von Hundert.
„Wir stehen vor großen Investitionen“, begründete Linzing die Anhebung. Allein aus Haushaltsmitteln und Rücklagen seien diese nicht zu finanzieren. Bevor die Gemeinde jedoch Kredite aufnehmen darf, muss sie andere Einnahmequellen – sprich Gebühren und Steuern – ausschöpfen. In der Vergangenheit habe der Kommunale Prüfungsverband bereits bemängelt, dass die Steuerkraft der Gemeinde unter dem Durchschnitt liege.
Deshalb schlug Linzing eine moderate Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer vor, der in den nächsten Jahren jedoch weitere folgen könnten. Als Beispiel nannte er
900 Quadratmeter kosten pro Jahr 15 Euro mehr
ein 900 Quadratmeter großes Grundstück, bei dem die Erhöhung der Grundsteuer B um 40 Punkte jährlich 15 Euro ausmache. Ein Betrag, den Uwe Gelhardt für vertretbar hält. Schließlich profitieren die Bürger ja auch von den Investitionen. Ewald Fischer rief dazu auf, sich dem Kreisdurchschnitt anzupassen und die Steuern lieber einmal kräftig anzuheben als mehrmals hintereinander in kleineren Schritten. Und während Gerhard Keppeler anregte, die Gewerbesteuer gleich auf 300 von Hundert anzuheben, sorgten sich einige seiner Kollegen, damit Unternehmer zu verprellen. Peter Holdenrieder kritisierte außerdem, dass zwei Drittel der Steuereinnahmen über die Kreisumlage wieder abfließe. „Wir treiben das Geld für den Kreis ein“, sagt er. Letztlich stimmten fünf Räte und der Bürgermeister für die Erhöhung, fünf waren dagegen.