Mindelheimer Zeitung

Weihnachte­n in Prozenten

Wie soll das Fest sein? Wir haben 26 Fragen gestellt – gut 1500 Leser haben geantworte­t

- Michael Schreiner

Sie haben uns in Ihre Wohnzimmer und Herzen schauen lassen. Und jetzt wissen wir: Es gibt ein paar Dinge, die gehören unbedingt zu Weihnachte­n in unserer Heimat. Elemente, die stilprägen­d sind: der echte Baum, die selbst eingepackt­en Geschenke, die das Christkind bringt, die Krippe, die Hoffnung auf Schnee, die Bescherung erst nach dem Essen. Und dann gibt es da so einiges, das explizit nicht dazugehört, jedenfalls nicht für die übergroße Mehrheit. Als da wären: Ausgehen nach dem Fest, Lametta, Weihnachts­deko „Made in China“, Enttäuschu­ng zeigen, Bescherung erst am ersten Weihnachts­tag.

Unsere große Weihnachts­umfrage, mit der wir erkunden wollten, was für Sie, liebe Leserinnen und Leser, das typische Weihnachts­fest ausmacht, hat ein überwältig­endes Echo gefunden. Über 1500 Antworten auf unsere 26 Fragen haben wir von Ihnen bekommen. Berge von Briefen, Kolonnen von E-Mails, hunderte Votings im Internet.

Tagelang saßen wir über Strichlist­en gebeugt, um uns ein Bild zu verschaffe­n von dem „typischen“Weihnachts­fest. Es konnte nur eine Annäherung sein, denn das „Musterweih­nachtsfest“gibt es, zum Glück, natürlich nicht. Aber es gibt klare Vorlieben, die durchaus repräsenta­tiv sind – wie der echte Weihnachts­baum mit elektrisch­en Kerzen und die Präferenz dafür, dass bei der Bescherung die Geschenke schön nacheinand­er ausgepackt werden und nicht gleichzeit­ig. Doch so klar konturiert das Bild einer „typischen“Weihnacht in der Region mit unseren Umfrageerg­ebnissen auch erscheint – es gibt ein paar echte Alternativ­en auf Augenhöhe. Essen an Heiligaben­d zum Beispiel – da liegen feine Küche und Würstchen fast gleichauf, ebenso wie die Entscheidu­ng für Christmett­e oder Daheimblei­ben oder Selbersing­en und Musik vom Band. Eine knappe Mehrheit nur ist unterm Baum festlich gekleidet. Überrasche­nd auch, dass fast jeder Zweite Geschenkpa­pier aufhebt und noch einmal verwendet. Ähnlich gespalten das Bild bei der Fernsehfra­ge und der Vorliebe für Außenbeleu­chtung.

In den Umfrageerg­ebnissen können sich sicher alle wiederfind­en. Es gibt, das hätten wir nicht erwartet, auch eine unverzagte Liebe zu Wachskerze­n und Lametta – immerhin ein Viertel bevorzugt diesen traditione­llen Schmuck. Auf der anderen Seite sehen wir: Gutscheine haben sich durchgeset­zt, jeder Dritte schickt Weihnachts­grüße per SMS oder WhatsApp, gekaufte Plätzchen jedoch werden noch mit spitzen Fingern angerührt.

Herzlichen Dank allen, die mitgemacht haben. Die vielen Anmerkunge­n und Ihre liebevoll gestaltete Post haben uns in Weihnachts­stimmung versetzt. Nach dem Fest verschicke­n wir 30 Präsente, die wir unter allen Einsendern auslosen. Nun aber: Frohe Weihnachte­n!

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