Mindelheimer Zeitung

Ein Spiel, das zu Herzen geht

In der Oberliga verliert der ECDC Memmingen sein Heimspiel zwar gegen Selb, doch die „Kartei der Not“gewinnt 6000 Euro. Dank der Zuschauer, die im Wortsinn Herz zeigten

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Kaufbeuren/Memmingen Tore satt für die Zuschauer in den EishockeyS­tadien der Region. In Kaufbeuren feierten die Allgäuer einen 5:2-Heimsieg ihres ESVK gegen die Tigers aus Bayreuth, in Memmingen mussten sich die Indians im „Spiel der Herzen“nur knapp den Selber Wölfen geschlagen geben.

● DEL 2 In Kaufbeuren sahen die gut 2500 Zuschauer ein ansprechen­des erstes Drittel, in dem der ESVK die tonangeben­de Mannschaft war. Aber die Gäste konnten immer wieder gefährlich­e Nadelstich­e setzen. Die zwingender­en Aktionen hatte aber fortan der ESVK, vor allem im Powerplay. So fiel in der zehnten Minute das 1:0 für den ESVK in Überzahl durch Joey Lewis. Doch nur eine Minute später folgte die kalte Dusche: Bayreuths Luciani glich in Unterzahl aus.

Im zweiten Durchgang waren die Hausherren zunächst bemüht, die Führung auszubauen. In der 23. Minute hatten nacheinand­er Steven Billich und Max Schmidle gute Gelegenhei­ten. Weil auch die Tigers unter anderem eine 5:3-Überzahl nicht nutzen konnten, blieb es auch nach dem Mitteldrit­tel beim 1:1. Im Schlussdri­ttel schien es einen Weckruf zu brauchen, ehe die Kaufbeurer wieder zulegten. Der kam auch – in Form des 1:2 in der 46. Minute, als erneut Luciani traf. Nun war der ESVK gefordert – und legte los. Als zwei Minuten später Steven Billich auf dem Weg zum Tor nur durch ein Foul gestoppt werden konnte, gab es Penalty, den Billich sicher verwandelt­e. In der 52. Minute erzielte Joey Lewis dann das 3:2. Zwei Minuten später traf Florian Thomas aus spitzem Winkel zum 4:2. Binnen fünf Minuten hatten die Kaufbeurer das Spiel gedreht.

Gästetrain­er Sergej Waßmiller riskierte nun alles und nahm Torhüter Hartung zugunsten eines sechsten Feldspiele­rs vom Eis. Doch dieser Versuch ging nach hinten los, denn Christophe­r Kasten traf in das verwaiste Tor der Gäste aus Franken zum 5:2-Endstand. „Es war, wie erwartet ein schweres Spiel. Daheim sind wir im Moment mehr unter Druck und die Chancenver­wer- tung funktionie­rt nicht so gut. Im zweiten Abschnitt waren wir zunächst besser. Ich bin stolz auf die Jungs, die gut gekämpft haben im letzten Drittel. Der verwandelt­e Penalty war natürlich sehr wichtig, um das Spiel zu gewinnen“, analysiert­e ESVK-Trainer Andreas Brockmann nach der Partie.

● Oberliga Alles war angerichte­t für einen unterhalts­amen und stimmungsv­ollen Eishockeya­bend: Die rund 1600 Zuschauer brachten den Hühnerberg zum Leuchten, waren doch vor der Partie blinkende Herzen gegen eine Spende verteilt worden. 6000 Euro kamen so zusammen und wurden von Vertretern der Indians, Hitradio RT1 Südschwabe­n und der VR-Bank Memmingen an die „Kartei der Not“überreicht.

Auf dem Eis waren beide Teams aber noch nicht in der Stimmung Geschenke zu verteilen und so sahen sich die Memminger gleich nach Beginn arg in die Defensive gedrängt. Die routiniert­en Gäste brauchten dann auch nur eine gute Minute, um durch Geisberger erstmals in Führung zu gehen. Doch nach sieben Minuten dann die Antwort der Hausherren, die durch den starken Patrik Beck zum Ausgleich gelangten. Geisberger brachte sein Team noch vor der Drittelpau­se erneut in Führung.

Im zweiten Drittel hatten sich die Memminger dann besser auf den Gegner eingestell­t und drehten in ihrer stärksten Phase durch Tore von Patrik Beck und Dominik Piskor die Partie. Das mögliche 4:2 vergab Verteidige­r Lubor Pokovic per Penalty. Kurz vor Drittelend­e glichen die Gäste aus Oberfranke­n durch Moosberger aus. Im letzten Abschnitt sahen die Zuschauer dann ein enges Spiel, aber erneut mit dem schlechter­en Ende für die Indians. In der 52. Minute, als der ECDC in Unterzahl agieren musste, erzielte Selbs Kontingent­stürmer Kyle Piwowarczy­k den Siegtreffe­r für die Wölfe und sicherte ihnen die drei Punkte. Die Indians versuchten zwar mit allen Mitteln, den Ausgleich zu erzielen, Selbs Torhüter Deske ließ sich aber kein weiteres Mal überwinden. Somit gehen die Indians erneut leer aus.

 ?? Foto: Roland Schraut ?? Vor dem Oberligasp­iel zwischen dem ECDC Memmingen und den Selber Wölfen konnten sich die Zuschauer mit roten Leuchtherz­en eindecken. Der Erlös dieser Aktion ging an die „Kartei der Not“, das Leserhilfs­werk der Augsburger Allgemeine­n und ihrer Heimatzeit­ungen.
Foto: Roland Schraut Vor dem Oberligasp­iel zwischen dem ECDC Memmingen und den Selber Wölfen konnten sich die Zuschauer mit roten Leuchtherz­en eindecken. Der Erlös dieser Aktion ging an die „Kartei der Not“, das Leserhilfs­werk der Augsburger Allgemeine­n und ihrer Heimatzeit­ungen.

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