Jetzt sind die Schlingener am Zug
Die Stadt Bad Wörishofen hat mit dem Kauf des früheren Gasthofs „Goldenes Rößle“die Weichen gestellt, setzt jetzt aber auch auf die Eigeninitiative der Dorfgemeinschaft
Schlingen In Sachen Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen geht es einen weiteren Schritt voran. Das Gebäude – der alte Gasthof Rößle – befindet sich bekanntlich bereits im Besitz der Stadt. Seither wird überlegt, wie man weiter vorgeht. Abriss, Umbau, Neubau? Noch ist unklar, was kommt.
Der Stadtrat hat nun beschlossen, dass zur Planung des Projektes „Dorfgemeinschaftshaus Schlingen“Geld in den Haushalt 2018 ein- gestellt wird. Welche Summe nötig wird, müsse noch ermittelt werden, sagt Bürgermeister Paul Gruschka (FW). Dann sind aber die Schlingener am Zug.
Der Stadtrat macht es zur Voraussetzung, dass vor Ort eine Arbeitsgruppe gegründet wird, zur „Unterstützung der Stadtverwaltung und zur Beteiligung der Dorfgemeinschaft bei der Fortführung des Projektes „Dorfgemeinschaftshaus Schlingen“, so Gruschka. Eine wesentlich umfangreichere Beschlussvorlage hatte der Rat zuvor „Wir sollten nicht zu viele Vorschriften machen“, findet SPD-Fraktionssprecher Stefan Ibel. Er setzt auf die Arbeitsgruppe. „Wenn das in Schlingen nicht funktioniert, funktioniert auch das Dorfgemeinschaftshaus nicht“, stellte Ibel fest. „Dann lassen wir da lieber die Finger weg.“Wenn das in Schlingen nicht klappt, so Ibel, dann „verkaufen wir das Grundstück eben weiter.“
Mit der abgespeckten Lösung könne er „gut leben“, signalisierte Bürgermeister Gruschka. Damit sei ja ebenfalls „die Autonomie der Schlingener gesichert“. Die Gründung einer Vereins GbR empfahlen derweil Konrad Hölzle (CSU) und Helmut Vater (SPD).
In Stockheim habe man damit beste Erfahrungen gemacht. Hölzle glaubt auch, dass es gut wäre, wenn die Vereins GbR das Gebäude bauen würde. „Die könnten steuerliche Vorteile nutzen und billiger bauen als wir das könnten“, glaubt Hölzle. Dass auch in Dorschhausen eine gut funktionierende Vereins GbR das Dorfgemeinschaftshaus mitbetreiabgespeckt. be, berichtete Helmut Vater. Ob der Stadtrat nicht ein Budget freigeben sollte, stellte Alwin Götzfried (FW) in den Raum.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Doris Hofer regte außerdem an, die Arbeitsgruppe von jemandem „mit Entscheidungskompetenz“leiten zu lassen. Auf diese Weise käme man schneller voran, was im Sinne der Stadt sein müsse. Beschlossen wurde das aber nicht. Die Schlingener Dorfgemeinschaft sollte sich selbst organisieren, so der Tenor im Stadtrat.