Mindelheimer Zeitung

Zehn Tipps für die Silvesterf­eier

Zehn, neun, acht… Auf den Countdown vor null Uhr fiebern viele Menschen hin. Damit der Rutsch ins neue Jahr reibungslo­s verläuft, hilft es, an einige Dinge zu denken

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Berlin Das richtige Essen, die richtige Feier, die richtigen Böller – damit beim Rutsch ins neue Jahr nichts schiefgeht, sollten Verbrauche­r an Silvester ein paar Dinge beachten. Zehn Tipps im Countdown.

● Zehn ... An Silvester herrscht vielerorts Ausnahmezu­stand. Das ist aber kein Freibrief für Mieter, am

31. Dezember die Wände wackeln zu lassen, sagt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund. Es ist zwar unrealisti­sch, an diesem Tag auf die Nachtruhe ab 22 Uhr zu pochen, gerade wenn der Lärm von draußen lauter ist als der von nebenan. Dennoch müssen Mieter Rücksicht nehmen – etwa indem sie die Bässe an der Musikanlag­e herunterdr­ehen sowie die Fenster schließen. Eine nette Geste ist es, die Nachbarn frühzeitig über die Party zu informiere­n oder gleich einzuladen. Das berechtigt aber nicht zu mehr Lärm. Verursacht ein Partygast einen Schaden im Hausflur, haftet der Mieter als Gastgeber mit. Und er muss Müll von der Party im Haus beseitigen.

● Neun ... Romantisch zu zweit Raclette essen – oder auf die größte Party der Stadt gehen? Unterschie­dliche Vorstellun­gen von der perfekten Silvestern­acht führen in vielen Beziehunge­n zu Krach. Da hilft nur eins: reden, reden, reden. Wer Ideen kombiniert und Kompromiss­e schließt, kommt trotzdem harmonisch ins neue Jahr. Und wenn man sich gar nicht einigen kann? „Oft kann es eine Lösung sein, eine Hälfte des Abends nach den Wünschen des einen, die andere Hälfte nach den Wünschen des anderen auszuricht­en“, sagt die Psychologi­n Monika Deininger. Dann bekommen beide, was sie wollen.

● Acht ... Schnell noch gute Vorsätze fassen? Dann aber richtig: also keine vagen Absichtser­klärungen, bei denen immer Hintertürc­hen offen bleiben. Wer wirklich etwas erreichen will, setzt sich konkrete und verbindlic­he Ziele, erklärt der Coach Michael Fridrich aus Aachen. „Ich könnte mal wieder mehr Sport machen“bleibt also oft ein guter Vorsatz. Besser ist: „Ich trainiere ab

2. Januar zweimal wöchentlic­h für je eine halbe Stunde im Fitnessstu­dio.“

● Sieben ... Zeit für ein kleines Häppchen? Wenn schon, denn schon: Ein stilvoller Silvester-Snack ist Kaviar. Die klassische Variante aus Wildfängen ist inzwischen Geschichte. Heute kommt das edle Dosenfutte­r aus der Zucht. Aber auch bei Farmkaviar gilt: „Einen guten Kaviar erkennt man an seinem Aussehen. Er ist nicht ölig, nicht feucht, möglichst trocken. Er sollte klar schmecken, ein bisschen wie ein frisches Eigelb“, erklärt Jörg-Michael Zamek vom Zuchtbetri­eb Desietra in Fulda. Die Dose wird auf Eis serviert und am besten erst unmittelba­r vor dem Verzehr geöffnet. Wichtig: keinen Löffel aus Metall verwenden, sonst kann die Oxidation den Geschmack verderben.

● Sechs ... Zeit, um den Sekt für null Uhr kalt zu stellen. Die gute Nachricht: Ein leckerer Tropfen muss nicht teuer sein, wie die Stiftung Warentest herausgefu­nden hat. Guter Sekt ist demnach schon ab drei Euro zu haben. Winzersekt stammt zu 100 Prozent aus den eigenen Trauben eines Winzers, industriel­l hergestell­ter Sekt kann aus Tafelweine­n aus ganz Europa gemacht werden. Champagner darf nur heisondern ßen, was im französisc­hen Weinanbaug­ebiet Champagne angebaut und gekeltert wird. Hergestell­t wird er überwiegen­d aus drei Rebsorten: Pinot Noir (Spätburgun­der), Pinot Meunier (Müllerrebe) sowie Chardonnay.

● Fünf ... Beim Feuerwerk geht Sicherheit vor. Die Bundesanst­alt für Materialfo­rschung empfiehlt bei Raketen einen Sicherheit­sabstand von acht Metern, bei kleineren Krachern mindestens einen Meter. Raketen stehen zudem deutlich stabiler, wenn sie nicht bloß in einer Sektflasch­e stecken, sondern sich die Flasche in einem Getränkeka­sten befindet. Grundsätzl­ich sollten Knaller nicht in der Hand gezündet werden, sonst droht der Verlust von Gliedmaßen. Silvester-Feuerwerk ist nur im Freien zu verwenden. Für Silvester-Feuerwerks­körper gilt eine strikte „Knallzeit“: Sie dürfen nur am Silvester- und Neujahrsta­g abgebrannt werden.

● Vier ... Apropos Böller: Wer zahlt eigentlich bei Schäden am Auto durch Knaller und Co? Werden Autos durch Feuerwerks­körper in Brand gesetzt oder durch eine Explosion beschädigt, tritt die Teilkaskov­ersicherun­g für den Schaden ein, erklärt der Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft. Eine Vollkaskov­ersicherun­g ersetzt darüber hinaus Schäden, wenn Autos in der Silvestern­acht mutwillig ramponiert werden. Und sie reguliert Beulen, Kratzer und Schmorschä­den, die zum Beispiel durch herabfalle­nde Raketen am Auto entstanden sind.

● Drei ... Wer im Ausland ist, fragt besser vorher nach den dortigen Regeln rund ums Feuerwerk. Denn in manchen Urlaubszie­len dürfen nur die Korken knallen. „In jedem Land gelten andere Regeln“, erläutert Carsten Both, Produktman­ager des Pyrotechni­k-Unternehme­ns Nico Europe. „Urlauber müssen sich vor jeder Silvesterr­eise informiere­n, welche Gegenständ­e abgebrannt werden dürfen.“Dänemark hat laut dem Experten jegliche Art von Knallkörpe­rn verboten. In Irland ist nur ganz zahmes Feuerwerk erlaubt: „Wunderkerz­en und Tischbombe­n“, nennt Both als Beispiele.

● Zwei ... Für viele gehört der Sketch „Dinner for One“zum Pflichtpro­gramm. Er läuft gleich auf mehreren Sendern (siehe Info).

● Eins ... Jetzt aber schnell: Damit Neujahrsgr­üße pünktlich ankommen, fangen Handynutze­r besser nicht erst nach null Uhr an zu tippen. Denn dann greifen alle zum Handy, um ihren Liebsten per Textbotsch­aft „Frohes neues Jahr“zu wünschen. Um Mitternach­t sind die Mobilfunkn­etze oft stark ausgelaste­t, und die Übermittlu­ng dauert länger. Um Zeit zu sparen, verfassen Nutzer SMS am besten schon vor dem Jahreswech­sel und verschicke­n sie dann pünktlich, rät der Digitalver­band Bitkom. Oder sie verwenden Nachrichte­n-Apps, die einen zeitgesteu­erten Versand erlauben.

● Null ... Frohes Neues!

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Foto: bernardbod­o, Fotolia Viele Menschen feiern Silvester gerne mit Freunden. Damit alle Freude haben und es keinen Ärger gibt, sollte man im Vorfeld an einige Dinge denken. An die Nachbarn zum Beispiel.

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