FRAGE DER WOCHE „Ist unsere Luft im Winter schlechter?“
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Henry: „Wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, wird dann unsere Luft im Winter schlechter?“
Lieber Henry, ich lese aus deiner Frage, dass du schon weißt: Bäume stellen mit ihren Blättern Sauerstoff her. Das habe ich vergangene Woche auch auf Capito erklärt. Und wenn nun im Winter die Bäume aber „nackt“sind? Also habe ich deine gute Frage dem Physiker Joachim Deisenhofer von der Uni Augsburg gestellt. Er antwortete: „Wenn wir von schlechter Luft sprechen, dann meinen wir meistens, dass die Zusammensetzung der Luft anders ist als gewohnt. Meist sind zusätzliche Gase oder Teilchen in der Luft wie zum Beispiel Abgase der Autos oder Rußpartikel. Oder der Qualm nach einem Feuerwerk. Auch wird natürlich in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen der Sauerstoff verbraucht, und es ist wichtig, die Luft auszutauschen. Wenn nun im Winter die Pflanzen und Bäume ihren Stoffwechsel herunterfahren und die Blätter abwerfen, produzieren sie auch weniger Sauerstoff. Der Unterschied ist aber für uns Menschen eigentlich nicht spürbar.“
Allerdings haben Forscher auch herausgefunden, dass kalte Luft dichter ist als warme. Das heißt: In einem Liter kalter Winterluft befindet sich mehr Sauerstoff als in warmer Sommerluft. Aber auch das ist für uns Menschen nicht spürbar. Unsere Luft ist also im Winter nicht wirklich schlechter. Sie ist aber schon etwas anders.
Lea Thies, Capito-Team
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