Mindelheimer Zeitung

Fernsehen: Was lief und was nicht

Das waren die Tops und Flops des Jahres

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Erfolg und Misserfolg im Fernsehen lassen sich in einer Währung messen – den Quoten. So waren sie 2017:

● Serien Die Serie war das Format des Jahres. Vor allem die Streamingd­ienste setzten Maßstäbe und zielten verstärkt auf den deutschen Markt. Im März startete mit „You are Wanted“von und mit Matthias Schweighöf­er die erste deutsche

Amazon-Serie. „Dark“folgte Anfang Dezember auf Netflix. Hochglanzp­roduktione­n, die weltweit liefen. Genaue Nutzerzahl­en wurden nicht bekannt, Amazon sprach von einem Erfolg. Mit Spannung erwartet wurde auch der Start der mit fast 40 Millionen Euro teuersten deutschen Serienprod­uktion aller Zeiten im Oktober – „Babylon Berlin“, eine viel diskutiert­e Kooperatio­n der öffentlich-rechtliche­n ARD mit dem Pay-TV-Sender Sky. Der erklärte vor zwei Wochen, dass alle 16 auf Sky bis dahin erstausges­trahlten Episoden im Schnitt rund 570000 Zuschauer pro Folge im TV und im Netz hatten; der zweitbeste Wert der Sender-Geschichte.

Auch im klassische­n Fernsehen setzte man auf Serien – mit unterschie­dlichem Ausgang. So verbuchte die ARD mit der historisch­en Serie „Charité“, die im März mehr als acht Millionen Menschen einschalte­ten, einen Überraschu­ngserfolg. Die Liste der Misserfolg­e indes war weitaus länger. Im ZDF etwa floppte die Journalist­en-Serie „Zarah“.

● Filme Eine Frau überrascht­e die Branche: „Katharina Luther“. Die biografisc­he Verfilmung ihres Lebens (mit Karoline Schuch) im Reformatio­nsgedenkja­hr interessie­rte in der ARD im Februar mehr als sieben Millionen Zuschauer – an einem Mittwoch. Gut lief es auch für Kommissar Clüver (Robert Atzorn), der mit „Nord Nord Mord“im ZDF auf bis zu acht Millionen Zuschauer kam. Flop des Jahres, was Eigenprodu­ktionen angeht: die Sat.1-Komödie „Love is in the Air“mit 1,44 Millionen Zuschauern.

● Tatort Der Krimi-Boom blieb ungebroche­n – und davon profitiert­e auch der „Tatort“. Er verbuchte seine beste Einschaltq­uote seit 25 Jahren dank der Münsterane­r Ermittler Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers): 14,56 Millionen Zuschauer wurden am 2. April beim Fall „Fangschuss“gemessen.

● Shows Der größte Gewinner war hier ein Seiteneins­teiger: Horst Lichter. Der Koch schaffte es, dass mitten im Sommer über sechs Millionen Menschen die abendfülle­nde Ausgabe seiner Trödelsend­ung „Bares für Rares“im ZDF einschalte­ten. Die Privatsend­er durften sich über gute Quoten für „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“

(RTL), „The Voice of Germany“und Sat.1) sowie „Die Höhle der Löwen“(Vox) freuen. „Deutschlan­d sucht den Superstar“– in seiner 14. (!) Staffel – schloss dagegen mit der quotenschw­ächsten Ausgabe (3,47 Millionen Zuschauer) seit Bestehen der RTL-Castingsho­w. Schwach der Einstand von Steffen Henssler als Raab-Nachfolger („Schlag den Henssler“) bei ProSieben, bitter die Flops von Thomas Gottschalk. Der scheiterte bei Sat.1 mit „Little Big Stars“und beendete bei RTL „Mensch Gottschalk“. (dpa, wida)

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M. Schweighöf­er
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Karoline Schuch
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Horst Lichter

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