Diskussion um Lärmschutzwand
Gutachten sieht Wall am Parkplatz südlich des Babenhauser Fußballstadions vor. Räte üben Kritik
Babenhausen Eine von Gutachtern geforderte rund vier Meter hohe Lärmschutzwand südlich des Sportplatzes in Babenhausen ist vielen Markträten ein Dorn im Auge. Die Wand soll die Nachbarn vor Lärm schützen, der von einem derzeit noch provisorisch angelegten Parkplatz ausgeht. Das Projekt sorgte in der jüngsten Marktratssitzung für reichlich Diskussionsstoff.
Auslöser war die Forderung eines Anwohners, der im Nordwesten des Geländes wohnt. In einem mehrseitigen Schreiben seines Rechtsanwalts wurde unter anderem die Forderung aufgestellt, dass „entlang der Pestalozzistraße eine mindestens vier Meter hohe Schallschutzeinrichtung“gebaut wird.
Bürgermeister Otto Göppel schilderte: Betroffen wären Veranstaltungen, deren Teilnehmer den Parkplatz erst nach 22 Uhr verlassen. Vor dieser Uhrzeit bestünde kein Konfliktpotenzial. Das von der Marktgemeinde und dem Planer in Auftrag gegebene neue Schallschutzgutachten lasse nach Göppels Worten keine andere Wahl, als derartige Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu merkte Wilhelm Daurer vom gleichnamigen Planungsbüro an, dass die Anzahl der monierten Veranstaltungen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sei.
Dies konnte Markträtin Elfriede Rothdach nicht nachvollziehen. Sie regte zudem an, den Beginn der besagten Veranstaltungen vorzuverlegen, damit diese vor 22 Uhr enden. Allerdings habe sie festgestellt, dass die Parkflächen – zumindest derzeit – ohnehin so gut wie nicht genutzt würden. Marktrat Martin Gleich äußerte massive Kritik an einer derartigen Lärmschutzvorrichtung. Diese führe zu einer „Verunstaltung“und sei städtebaulich nicht vertretbar.
„Da lacht uns die ganze Welt aus.“Laut Bürgermeister Göppel gibt es allerdings keine Alternative, da die Gutachter unmissverständlich auf eine derartige Lärmschutzeinrichtung hinweisen. Auf Nachfrage erklärte Miriam Voit vom Planungsbüro, dass eine zumutbare Zahl von Veranstaltungen mit einem späteren Schluss als 22 Uhr bei zehn pro Jahr liegt. Es handele sich also um „seltene Ereignisse“. Marktrat Dieter Miller zufolge könnte eine Lärmschutzwand aufgrund des dort verlaufenden Schulwegs schnell zur „Problemzone“werden. Ihm sei zudem nicht bekannt, dass in anderen Städten bei Parkplatzflächen dieser Größenordnung Lärmschutzwände gefordert und dann sogar gebaut werden. Christian Pfeifer regte einen Kompromiss mit den Nachbarn an. Planer Daurer machte klar, dass das Immissionsgutachten noch einmal von einem Fachbüro überarbeitet werden müsse. Dem stimmte der Babenhauser Marktrat zu – in der Hoffnung, mit neuen Zahlen eine derartige Wand verhindern zu können, zumindest aber eine Höhe von vier Metern.