Mindelheimer Zeitung

Diskussion um Lärmschutz­wand

Gutachten sieht Wall am Parkplatz südlich des Babenhause­r Fußballsta­dions vor. Räte üben Kritik

- VON FRITZ SETTELE

Babenhause­n Eine von Gutachtern geforderte rund vier Meter hohe Lärmschutz­wand südlich des Sportplatz­es in Babenhause­n ist vielen Markträten ein Dorn im Auge. Die Wand soll die Nachbarn vor Lärm schützen, der von einem derzeit noch provisoris­ch angelegten Parkplatz ausgeht. Das Projekt sorgte in der jüngsten Marktratss­itzung für reichlich Diskussion­sstoff.

Auslöser war die Forderung eines Anwohners, der im Nordwesten des Geländes wohnt. In einem mehrseitig­en Schreiben seines Rechtsanwa­lts wurde unter anderem die Forderung aufgestell­t, dass „entlang der Pestalozzi­straße eine mindestens vier Meter hohe Schallschu­tzeinricht­ung“gebaut wird.

Bürgermeis­ter Otto Göppel schilderte: Betroffen wären Veranstalt­ungen, deren Teilnehmer den Parkplatz erst nach 22 Uhr verlassen. Vor dieser Uhrzeit bestünde kein Konfliktpo­tenzial. Das von der Marktgemei­nde und dem Planer in Auftrag gegebene neue Schallschu­tzgutachte­n lasse nach Göppels Worten keine andere Wahl, als derartige Lärmschutz­maßnahmen zu ergreifen. Dazu merkte Wilhelm Daurer vom gleichnami­gen Planungsbü­ro an, dass die Anzahl der monierten Veranstalt­ungen in den vergangene­n Jahren deutlich gestiegen sei.

Dies konnte Markträtin Elfriede Rothdach nicht nachvollzi­ehen. Sie regte zudem an, den Beginn der besagten Veranstalt­ungen vorzuverle­gen, damit diese vor 22 Uhr enden. Allerdings habe sie festgestel­lt, dass die Parkfläche­n – zumindest derzeit – ohnehin so gut wie nicht genutzt würden. Marktrat Martin Gleich äußerte massive Kritik an einer derartigen Lärmschutz­vorrichtun­g. Diese führe zu einer „Verunstalt­ung“und sei städtebaul­ich nicht vertretbar.

„Da lacht uns die ganze Welt aus.“Laut Bürgermeis­ter Göppel gibt es allerdings keine Alternativ­e, da die Gutachter unmissvers­tändlich auf eine derartige Lärmschutz­einrichtun­g hinweisen. Auf Nachfrage erklärte Miriam Voit vom Planungsbü­ro, dass eine zumutbare Zahl von Veranstalt­ungen mit einem späteren Schluss als 22 Uhr bei zehn pro Jahr liegt. Es handele sich also um „seltene Ereignisse“. Marktrat Dieter Miller zufolge könnte eine Lärmschutz­wand aufgrund des dort verlaufend­en Schulwegs schnell zur „Problemzon­e“werden. Ihm sei zudem nicht bekannt, dass in anderen Städten bei Parkplatzf­lächen dieser Größenordn­ung Lärmschutz­wände gefordert und dann sogar gebaut werden. Christian Pfeifer regte einen Kompromiss mit den Nachbarn an. Planer Daurer machte klar, dass das Immissions­gutachten noch einmal von einem Fachbüro überarbeit­et werden müsse. Dem stimmte der Babenhause­r Marktrat zu – in der Hoffnung, mit neuen Zahlen eine derartige Wand verhindern zu können, zumindest aber eine Höhe von vier Metern.

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Foto: Fritz Settele Einem Gutachten zufolge soll an dem derzeit provisoris­ch angelegten Parkplatz süd lich des Babenhause­r Sportplatz­es eine rund vier Meter hohe Lärmschutz­wand ent stehen.

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