Mindelheimer Zeitung

„Gold“Barren bringen kein Glück

21-Jähriger kommt vor Gericht mit einem blauen Auge davon

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Unterallgä­u Gefälschte Gold- und Platinbarr­en und Unzen hat ein 21-jähriger Unterallgä­uer im Internet angeboten. „Nur zur Dekoration“, wie er betonte. Dennoch musste sich der Heranwachs­ende jüngst vor dem Jugendrich­ter am Memminger Amtsgerich­t verantwort­en. Denn: Der 21-Jährige hatte zwar angegeben, dass die Barren und Unzen nicht aus Gold oder Platin waren – somit stand ein Betrugsver­dacht schon mal nicht im Raum. Allerdings trugen die Barren Namen von Marken wie „Degussa“. Das ist nicht erlaubt: Für die als „Kennzeiche­nverletzun­g“bezeichnet­e Straftat gibt es bis zu drei Jahren Haft.

Auch wenn der Unterallgä­uer mehrere Hundert Goldbarren und Münzen auf Lager hatte, die er sich aus Asien hatte schicken lassen, zeigte sich Jugendrich­ter Dr. Markus Veit milde. Der Angeklagte hatte zuvor sofort zugegeben, die Barren zum Verkauf angeboten zu haben – inklusive dem Zusatz, dass sie nicht echt seien. Noch immer stünden solche Anzeigen von anderen Anbietern im Internet, so der junge Mann. Der Zoll habe das Paket ohne Probleme an ihn weitergele­itet, deswegen habe er gedacht, es sei in Ordnung.

Dennoch hätte er wissen oder es im Gefühl haben müssen, dass man Namen von Marken nicht einfach so verwenden dürfe, erklärte Richter Veit, der das Verfahren letztlich gegen eine Zahlung von 800 Euro einstellte. „Sind wir mal großzügig“, sagte er milde. Das Geld muss der 21-Jährige an den Fördervere­in der Mindelheim­er Mittelschu­le zahlen.

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Archivfoto: dpa So sehen echte Goldbarren aus. Wegen gefälschte­r Dekobarren stand jetzt ein junger Mann vor Gericht.

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