Mindelheimer Zeitung

Das Gartenstad­tfest bleibt

Zusammenle­gung ist vom Tisch. Dazu haben auch Appelle aus dem größten Stadtteil geführt. Zweiter Bürgermeis­ter Stefan Welzel mahnt mehr Sensibilit­ät beim Kurbetrieb an

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Der Tagesordnu­ngspunkt „Gartenstad­tfest“sorgte bereits vor dem Beginn der Stadtratss­itzung am Montagaben­d für gehörigen Wirbel. Im größten Stadtteil ging nämlich die Sorge um, die Stadt werde das beliebte Fest aus Kostengrün­den streichen oder mit dem Stadtfest zusammenle­gen. Entspreche­nd gingen vorab E-Mails hin und her und ans Rathaus. Die Kritiker erinnerten daran, dass es sich um das einzige Fest auf der Neuen Mitte der Gartenstad­t handele, das nicht von der Pfarrgemei­nde St. Ulrich organisier­t werde. Sie betonten auch die Wichtigkei­t des Festes für die Gartenstad­t, wo es keine Vereinsstr­ukturen gebe wie in den anderen Stadtteile­n. Auch der Pfarrgemei­nderatsvor­sitzende Joachim Rapp meldete sich zu Wort und schilderte ausführlic­h die besondere Situation in der Gartenstad­t. Ziehe sich die Stadt zurück, gebe es für nicht kirchlich orientiert­e Bürger dort kein Angebot mehr, so Rapp.

In der Sitzung betonte Kurdirekto­rin Petra Nocker dagegen, man habe nie die Absicht gehabt, die Gartenstad­t in irgendeine­r Form abzuhängen. Ihr sei es nur darum gegangen, Planungssi­cherheit für das Jahr herzustell­en, weil das Gartenstad­tfest, das Steiermark­fest und das Stadtfest nun nicht mehr vom Rathaus, sondern vom Kur- und Tourismusb­etrieb organisier­t werden. Im Beschlussv­orschlag war aber schon die Rede davon, dass beide Feste zusammenge­legt werden. Die Mails aus der Gartenstad­t hätten sie aber dazu bewogen, auch Alternativ-Beschlüsse mitzubring­en, so Nocker. Sie schlug vor, künftig am ersten Juliwochen­ende das Stadtfest samt Steiermark­fest zu veranstalt­en, zwei Wochen später das Gartenstad­tfest. So wurde es am Ende auch beschlosse­n, inklusive der Anregung von Konrad Hölzle (CSU), die städtische­n Vereine zum Mitmachen einzuladen. Zuvor hatten sich Helmut Vater (SPD) und Familienre­ferentin Marion Böhmer-Kistler (CSU) für das Fest eingesetzt. Dieses sei auch ein traditione­lles Familienfe­st in der Stadt, so Böhmer- Kistler. Der Nutzen sei höher als die Kosten. Diese belaufen sich laut Nocker auf etwa 7000 Euro, dazu kommen rund 5000 Euro für Leistungen des städtische­n Betriebsho­fs. Das Stadtfest koste 12 000 Euro plus 7000 Euro Betriebsho­f-Leistungen.

Kritische Worte für das Prozedere fand Zweiter Bürgermeis­ter Stefan Welzel (CSU). Er verstehe das Vorgehen des Kur- und Tourismusb­etriebes nicht. „Viel Aufregung um nichts, wie im Vorjahr mit den Musikkapel­len“, kritisiert­e Welzel. „Damals musste die Stadt zurückrude­rn“. Man müsse künftig sensibler vorgehen, und die Menschen früher einbinden, appelliert­e er an Nocker. Bekannt wurde auf Nachfrage von Helmut Vater, dass es heuer einen Kunstsomme­r geben wird. Eigentlich sollte der Kunstfrühl­ing wieder auferstehe­n, doch dafür sei die Vorlaufsze­it nun zu kurz. Deshalb habe man sich mit dem Kunstverei­n auf einen Kunstsomme­r verständig­t. Ein Kurparkfes­t wäre 2019 wieder denkbar, so Nocker.

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Foto: Helmut Bader Das Gartenstad­tfest ist die einzige nichtkirch­liche Veranstalt­ung im größten Stadtteil Bad Wörishofen­s.

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