Mindelheimer Zeitung

Riss in der Dreifachtu­rnhalle

Stadt prüft Ansprüche. Kritik am immer noch unfertigen Übergang zum Altbestand – und Debatte um Zuständigk­eit

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Bad Wörishofen Die neue Dreifachtu­rnhalle von Bad Wörishofen ist voll in Betrieb, doch nun trübt ein Schaden das Bild. Im Innenraum hat sich ein etwa fünf Meter langer Riss im Mauerwerk gebildet. Auf dieses Problem wies nun SPD-Fraktionss­precher Stefan Ibel im Stadtrat hin. Dass es auch im Außenberei­ch Handlungsb­edarf gibt, machte Thomas Vögele (FW) unmissvers­tändlich deutlich. Der Übergang von der neuen Dreifachha­lle zur alten Turnhalle sei bis heute nicht gemacht worden. Er werde regelmäßig von Bürgern auf diesen Missstand angesproch­en, kritisiert­e Vögele. Er erinnerte auch an eine Zusage der Stadtverwa­ltung aus dem vergangene­n Jahr, dass dies erledigt werde. Geschehen sei aber nichts.

Zudem wurde auf Nachfrage von Grünen-Fraktionss­precherin Doris Hofer deutlich, dass die Stadt immer noch jährlich 1500 Euro Mietkosten für die Turnhalle der Wirtschaft­sschule bezahlt, obwohl nicht klar ist, ob diese von den Vereinen noch genutzt wird, wo doch jetzt die neue Halle zur Verfügung steht.

Stefan Ibel wollte wissen, wie die Verwaltung in Sachen Rissbildun­g nun vorgehe. Ibel machte deutlich, dass er diesen Schaden für besorgnise­rregend halte, weil dies nach so kurzer Zeit eigentlich nicht vorkommen dürfe. Man müsse nun prüfen, ob die Stadt Gewährleis­tungsanspr­üche hat, so Ibel. Stadtbaume­ister Roland Klier sagte, dass dies auf jeden Fall eine Gewährleis­tungsfrage sei. Man sei auch mit den Firmen in Kontakt, habe derweil Markierung­en an dem Riss gesetzt um zu beobachten, ob und wie er sich ausbreitet.

Zu Vögeles Kritik sagte Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW), dass man bereits tätig sei, die Sache „aber komplizier­t“sei. Stadtbaume­ister Klier erklärte die Verzögerun­g damit, dass sich zwischenze­itlich gezeigt habe, dass an der Stelle wegen des Brandschut­zes anders gebaut werden müsse. Angebote lägen aber bereits vor. Dass dies erst jetzt aufgefalle­n sei, kritisiert­e Vögele vehement. Bürgermeis­ter Gruschka sicherte zu, man werde schauen, dass die Arbeiten möglichst schnell zum Abschluss kommen. Geprüft wird zudem, ob die Vereine noch die Halle der Wirtschaft­sschule nutzen. Dies konnte Kämmerin Beate Ullrich auf Anfrage von Doris Hofer nicht sicher sagen.

Die neue Dreifachtu­rnhalle nutzen nach Auskunft von Petra Nocker derzeit neben der Grund- und Mittelschu­le 15 Sportverei­ne- und gruppen. Nocker leitet die gemeinnütz­ige Bad Wörishofen­er Sportstätt­en GmbH, welche die Halle betreibt. Die Stadt soll einen Betriebsko­stenzuschu­ss von 54000 Euro gewähren. Die Betriebsko­sten der Halle belaufen sich laut Nocker auf rund 115 000 Euro. Allein für Wartungsko­sten sind heuer rund 15000 Euro eingeplant. Allerdings genehmigte der Stadtrat den Wirtschaft­splan gegen zwölf Stimmen nicht. Zuvor war eine längere Debatte darüber entbrannt, warum überhaupt ein Beschluss nötig sei, nachdem Bürgermeis­ter Gruschka nach Auffassung einiger in der GmbH handlungsb­evollmächt­igt sei. Gruschka sieht dies anders, die Summe überschrei­te seine Verfügungs­grenze.

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