Mindelheimer Zeitung

Die rote Büroklamme­r

Gutes tun Die 17-jährige Julia Streitel hat ein ganz besonderes Projekt ins Laufen gebracht und will damit Afrika helfen

- Meinafrika­projekt@web.de

Mindelheim Mit einer roten Büroklamme­r fing alles an. Die Mindelheim­er Maristensc­hülerin Julia Streitel bot das an sich wertlose Stück Draht im Internet zum Tausch an. Ein Besitzer eines Bleistifts ließ sich zum Mitmachen motivieren. Den Stift tauschte wieder jemand gegen ein Starterkab­elset. Daraus wurde dann eine Stereoanla­ge. So soll es noch mehrere Monate weiter gehen. Vielleicht hat sie am Ende ein Auto oder etwas ganz anderes. Was das ist? Ein Projekt der 17-jährigen Julia Streitel, die damit Gutes tun will, und zwar in Afrika. Und deshalb nennt sie ihr Vorhaben auch „Mein Afrikaproj­ekt“.

Heuer im Mai wird Julia Streitel ihr Abitur in der Tasche haben. Julia ist eine sehr gute Schülerin, die seit Jahren nebenbei Geige spielt. Im September bricht sie für ein Jahr nach Tansania in Ostafrika auf. „Das ist mein großer Traum“, erzählt sie. Dort will sie zusammen mit Ordensschw­estern der „Little Sisters of St. Francis“behinderte­n Kindern helfen, aber auch in einer Vorschule und einer Grundschul­e erste Erfahrunge­n als Lehrerin sammeln. Dabei schwankt sie momentan noch, ob sie später Lehrerin oder Ärztin werden möchte. Ärzte ohne Grenzen zum Beispiel findet sie richtig gut.

Bei der Diözese Rottenburg­Stuttgart hat Julia Streitel die Stelle im Freiwillig­endienst bekommen. Tansania war dabei als Ziel alles andere als zufällig. Genau dorthin will sie, und ihre Geige soll mit. In Tansania in der Nähe des Kilimandsc­haro haben ihre Eltern einige Jahre als Entwicklun­gshelfer gelebt und gearbeitet. Ihre Mutter ist heute Lehrerin, ihr Vater kaufmännis­cher Leiter eines Krankenhau­ses.

Als Baby lebte auch Julia vier Monate in dem afrikanisc­hen Land. Erinnern kann sie sich daran nicht mehr. Geblieben ist aber eine Sehnsucht zu dem Land und den Menschen. Bis es so weit ist, will Julia Streitel möglichst viel tauschen, um am Ende möglichst viel für den Verkauf zu erlösen. Das Geld will sie dann dem Freiwillig­endienst schenken, damit dieser verschiede­ne Projekte in Tansania unterstütz­en kann. Zu verbessern gibt es in dem Land mehr als genug – von der Wasservers­orgung bis zur medizinisc­hen Versorgung oder Hilfen für kranke und behinderte Menschen.

Die Idee zu ihrem Afrikaproj­ekt hat Julia Streitel von Kyle Mac Donald. Dieser Mann hat es geschafft, sich rein durch Tauschvorg­änge ein Haus in Kanada zu beschaffen.

Nun ist jeder zum Mitmachen eingeladen. Wer etwas anbieten möchte, kann sich unter

per Mail mit Julia Streitel in Verbindung setzen.

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Foto: Regina Klausmann Beeindruck­ende Landschaft­en und außergewöh­nliche Natur erwarten Julia Streitel in Tansania. Aber noch mehr freut sie sich auf die Menschen, denen sie dort helfen kann.
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Foto: Streitel Die 17 jährige Maristensc­hülerin Julia Streitel will nach dem Abitur mit Behin derten in Tansania arbeiten.

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