Mindelheimer Zeitung

Regen, Lawinen, Hochwasser

In den Alpen ist so viel Schnee gefallen wie seit 1999 nicht mehr

- VON MICHAEL MUNKLER

Kempten/Augsburg Die Lawinengef­ahr hat sich im gesamten Alpenraum zugespitzt. Überall mussten Straßen und Wege gesperrt werden, die Bahn stellte wegen Lawinengef­ahr den Verkehr auf der Strecke zwischen Mittenwald und Scharnitz ein – und auch die Oberstdorf­er Seitentäle­r wurden gesperrt. Der Fernpass bei Reutte war zwischen Nassereith und Biberwier nicht passierbar. Im Arlberggeb­iet sitzen über 10000 Urlauber fest.

Seit dem Lawinenwin­ter 1998/1999 ist in den Alpen nicht mehr so viel Schnee gefallen. Am 23. Februar 1999 waren bei einem Lawinenung­lück in Galtür/Tirol 31 Menschen ums Leben gekommen. Gestern gaben die Lawinenwar­ndienste die zweithöchs­te von fünf Gefahrenst­ufen aus. Mit dem Tauwetter werde die Situation auch in den kommenden Tagen angespannt bleiben. Winterspor­tler sollten die gesicherte­n Pisten nicht verlassen. Während im Allgäu in den Tälern die Niederschl­äge gestern schon in Regen übergingen, schneite es in Ostbayern zunächst noch weiter. In den Hochlagen der Alpen fiel ebenfalls den ganzen Tag über Schnee. Auf der Zugspitze wurden über viereinhal­b Meter gemessen, auf dem Fellhorn mehr als zwei Meter.

Die Wasserwirt­schaftsämt­er warnen wegen des Dauerregen­s vor kleineren Überschwem­mungen und Überflutun­gen. Mit der milden Atlantiklu­ft soll es in den nächsten Tagen im ganzen Freistaat weiter Tauwetter geben. Vor allem in Alpennähe werde sich bei milden Temperatur­en auch öfters die Sonne zeigen, prognostiz­iert der Deutsche Wetterdien­st. Bis Freitag bleibe es fast schon frühlingsh­aft mild. Und wann meldet sich der Winter zurück? Das werde frühestens Anfang Februar der Fall sein, sagt Meteorolog­e Joachim Schug von Meteogroup.

Wie groß das Chaos im Straßenver­kehr war, lesen Sie auf Bayern.

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