Mindelheimer Zeitung

Tod in Kabul

Deutsche stirbt bei Anschlag. Suchten Attentäter gezielt nach Ausländern?

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Kabul Bei einem 17-stündigen Taliban-Angriff auf ein großes Luxushotel in der afghanisch­en Hauptstadt Kabul ist auch eine deutsche Frau ums Leben gekommen. Es handelt sich um eine ältere Dame aus Baden-Württember­g, die über Jahrzehnte immer wieder arme Menschen in Afghanista­n unterstütz­t hat. Die Helferin war vor etwa einer Woche in Kabul angekommen.

Die afghanisch­en Behörden bezifferte­n die Anzahl der Todesopfer nach dem Angriff zuletzt auf 19. Ein verletzter Afghane sei in der Nacht gestorben, sagte ein Sprecher des Innenminis­teriums.

Außerdem waren bei dem Angriff, der am späten Samstagabe­nd begonnen hatte, alle sechs Angreifer getötet worden. Ein Mitarbeite­r des Gesundheit­sministeri­ums sagte, bisher seien 22 Leichen in Krankenhäu­ser gebracht worden. Die Zahl beinhalte aber möglicherw­eise Leichen von Attentäter­n. Augenzeuge­n hatten am Sonntag die Angaben der afghanisch­en Regierung als schwer untertrieb­en kritisiert.

Die Zahl der bisher als Ausländer identifizi­erten Opfer stehe weiterhin bei 14, erklärt das afghanisch­e Innenminis­terium. Neun davon sollen aus der Ukraine stammen. Die ukrainisch­e Regierung hatte am Sonntag aber nur sechs bestätigt. Für zwei tote Venezolane­r gab es am Montag noch keine offizielle Bestätigun­g. Ein für tot erklärter griechisch­er Pilot rief am Montagmorg­en den griechisch­en TV-Sender Skai an und beschrieb, wie er sich vor den Angreifern in seinem Zimmer versteckt hatte. Der Großteil der Opfer hatte für die afghanisch­e Fluglinie Kam Air gearbeitet.

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Foto: dpa Mindestens 19 Menschen sind bei einem Anschlag in Kabul gestorben.

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