Kinder lassen Kneipp hoch leben
Im Kurtheater erwartet die Besucher ein buntes Programm. Damit lebt eine Tradition weiter, die einst unter Kneipp selbst begann – diesmal auch nicht mehr fleischlos
Bad Wörishofen „Hand´r no oins“soll Pfarrer Sebastian Kneipp jedes Mal gefragt haben, als ihn die Schützlinge seines Kinderasyls anlässlich seines Namenstages mit Gedichten, Musik und Theaterspiel erfreuten. Seitdem haben die Wörishofer an dieser Tradition festgehalten. Die Pfarrer-Kneipp-Grundund Mittelschule veranstaltete die Sebastiansfeier im Kurtheater. Unter der Regie von Ursula Glanz, die für das Programm verantwortlich zeichnete und mit ihrer Gruppe auch die meisten Beiträge lieferte, hatten die Kinder wieder eine ganze Menge zu bieten.
Zuvor allerdings wurde der Sebastianstag in der Pfarrkirche von St. Justina mit vielen Schulklassen begangen. Im Mittelpunkt stand heuer die Säule der Bewegung und so stellte Pfarrer Andreas Hartmann den Bezug zwischen Pfarrer Kneipps Anregungen zur körperlichen Betätigung und den Jazztanz- gruppen des Stamm-Kneipp-Vereins unter der Leitung von Claudia Sachon her. Bewegung bedeute aber auch, durch den Sport aufeinander zuzugehen, die soziale Komponente zu stärken, den Computer hinter sich zulassen und somit etwas für die Gesundheit zu tun. Zurück in der Schule stand dann die ebenfalls auf Pfarrer Kneipp zurückgehende Sebastiansbrotzeit auf dem Programm. Erstmals seit längerer Zeit gab es heuer sogar wieder die „Sebastianswurst“, wenn dies so gewünscht wurde, sonst eben nur die Kneipp-Semmel. Dass die Tradition zuletzt fleischlos weiterlebte, hatte für einige Diskussionen gesorgt. Kneipp hatte den Kindern, die ihm zum Namenstag ein Fest bereiteten, immer eine deftige Brotzeit spendiert, darauf geht dieser Brauch zurück.
Doch zurück zur Feier im Kurhaus selbst: Mit Bürgermeister Paul Gruschka, Kurdirektorin Petra Nocker und Stefan Welzel, dem Vorsitzenden des Stamm-Kneipp-Vereins an der Spitze, waren auch viele Ehrengäste gekommen. Gruschka und Welzel trugen mit Grußworten zum Programm bei. Durch dieses führte Konrektor Johannes Wagner mit launigen Worten und lieferte dabei Interessantes zum „Thema Wurst“, verbunden mit den entsprechenden Redewendungen ab. Mit vier Beiträgen zeigte gleich zu Beginn die große Instrumentalgruppe unter der Leitung von Ursula Glanz ihr Können. „Die Hymne an Bad Wörishofen“machte den Auftakt, gefolgt vom „Walzer aus Lauter“, dem „Schlooftanz“und dem „Schwabentanz“, womit der landschaftliche Bezug hergestellt war. Mit einem reizenden Gedicht über die Säulen der Kneippkur warteten Vincent Reiter und Louis Weippert aus der Klasse 4b auf. Im Mittelpunkt des Programmes jedoch stand, wie fast immer, ein von Ursula Glanz einstudiertes Singspiel, das die Klassen 2b und 4b boten. Es hieß schlicht „Frederick“.
Dieser war eine Maus, die schon im Herbst an den strengen Winter dachte, ideelle Werte wie schöne Farben, gute Worte und Wärme sammelte, um seiner Mäusefamilie, die sich mehr um Körner und Futter kümmerte, besser über den Winter zu helfen. Diese Rechnung ging auch auf, denn als die materiellen Dinge zur Neige gingen, brachten Fredericks Güter sie auf bessere Gedanken. In das Programm mit eingebaut war eine Spendenübergabe
ehe die Feier mit „Mambo Nr. 5“von der Klasse 3dG unter der Leitung von Elfi Frank und mit dem gemeinsamen Schlusslied „Kneipp forever young“mit der Tanzbegleitung der Klasse 7a mit Lehrerin Maria Forstner ausklang.