Ein Segen für die Mindelheimer Patienten
Vor rund einem Jahr erhielt das Krankenhaus dank der Spende von Burkart Grob ein hochmodernes MRT-Gerät. Warum damit anfangs nicht allen Erkrankten geholfen werden durfte
Mindelheim Man muss das nicht verstehen, und viele haben es auch nicht verstanden. Da schenkt der Mindelheimer Unternehmer Burkart Grob kurz vor seinem Tod dem Kreisklinikum zwei Millionen Euro für die Anschaffung eines hochmodernen Magnetresonanztomografen (MRT) und der Kreis legt weitere 2,2 Millionen Euro für ein neues Gebäude drauf. Als die Anlage dann vor rund einem Jahr in Betrieb ging, wurden ambulante Patienten aus Mindelheim und Umgebung zum nächsten Radiologen nach Memmingen, Kaufbeuren oder noch weiter geschickt.
Den Verantwortlichen wäre es auch anders lieber gewesen. Aber der Grund ist das deutschlandweit geltende Kassenrecht, wie Vorstand Franz Huber erläutert: Für die ambulante Versorgung von Patienten sind die Fachärzte zuständig, für die stationäre die Gebietskörperschaften, also im Unterallgäu der Landkreis. Seit Juni vergangenen Jahres ist allerdings eine Lösung gefunden, mit der auch vielen Mindelheimern geholfen ist. Die radiologische Facharztpraxis Emmert, Bubeck, Maier-Funk aus Memmingen versorgt am Mindelheimer MRT auch ambulante Patienten.
Ein Viertel der Öffnungszeiten des neuen MRT im Klinikum Mindelheim sind also für die ambulanten Patienten reserviert, erläutert der Facharzt in der radiologischen Abteilung, Severin Greiner. Das ist jede Woche montags und freitags von 8 bis 12 Uhr und mittwochs von 12 bis 16 Uhr der Fall. Wie viele Patienten bisher am Mindelheimer MRT ambulant versorgt wurden, mochte Huber nicht sagen. Dadurch könnten Rückschlüsse auf die Facharztpraxis gezogen werden. Von den Patienten, die stationär im Krankenhaus untergebracht sind, waren es bisher rund 1000, die das MRT nutzen konnten.
Das Mindelheimer Gerät ist komplett ausgebucht, sagt Severin Greiner. Für ambulante Patienten hat das zur Folge, dass sie mit einer rund vierwöchigen Wartezeit klarkommen müssen. „Außer es handelt sich um einen Notfall.“Das MRT im Klinikum gehört zu den modernsten Geräten seiner Art überhaupt. „Die Großgeräteausstattung ist wie an einer Universitätsklinik“, sagt Greiner.
Innerhalb von nur zehn Minuten lässt sich etwa zweifelsfrei sagen, ob ein Patient einen Schlaganfall hatte oder nicht. Untersucht werden können im MRT Gelenke, Schultern, Knie, Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle, Gehirnerkrankungen, Multiple Sklerose, Schlaganfall und Tumorerkrankungen.
Früher mussten stationäre Patienten zu einer MRT-Untersuchung in andere Häuser geschickt werden. Diese Kosten spart sich das Mindelheimer Krankenhaus dank des neuen Gerätes.
Die Untersuchungen der stationären Patienten sind in der Regel komplexer, erläutert der Ärztliche Direktor Dr. Manfred Nuscheler, weil die Krankheitsbilder oft schwierig seien. „Für die Patienten ist das MRT im Klinikum eine tolle Geschichte.“Ergänzt wird diese Röhre durch zwei weitere Neuanschaffungen. Im Sommer 2017 kam eine Durchleuchtungsanlage hinzu, die auch die Firma Grob möglich gemacht hat. Drittes Hightech-Gerät ist ein 128-Zeilen-Computertomograf.