Flüchtlinge dürfen ihre Familie nicht nachholen
Das hat der Bundestag entschieden. Aber es soll Ausnahmen geben
Viele Menschen wollen am liebsten mit der ganzen Familie zusammenleben: Mutter, Vater und Geschwister. Aber nicht immer klappt das. Manchmal trennen sich Eltern etwa, weil sie sich nicht mehr gut verstehen, und wohnen dann an verschiedenen Orten. Es gibt aber auch andere Gründe, warum Familien nicht mehr zusammen sind. Flüchtlingen geschieht das häufig. Das sind Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, etwa weil dort Krieg herrscht oder es gefährlich ist, die eigene Meinung zu sagen.
Die Abgeordneten hatten erst darüber diskutiert
Deutschland hat in den vergangenen Jahren eine Menge Flüchtlinge aufgenommen. Zum Beispiel aus dem Land Syrien, es liegt im Nahen Osten. In vielen Teilen des Landes gibt es seit Jahren Krieg. Allerdings macht sich nicht immer die ganze Familie auf die Flucht, denn die ist oft gefährlich und teuer. Sondern es macht sich zum Beispiel nur der 14-jährige Sohn auf den Weg.
Oft durften Flüchtlinge später enge Familienmitglieder auch nach Deutschland holen. Fachleute sprechen vom Recht auf Familiennachzug. Doch darüber gibt es Streit, seit so viele Flüchtlinge kamen. Nun sprachen die Politiker im Bundestag darüber.
Einige meinen: Es ist wichtig, dass alle Familien das Recht haben zusammenzuleben. „Überlegen Sie sich, was wäre, wenn es Ihr Kind wäre“, sagte etwa eine Politikerin. Andere meinen dagegen: Wenn zu viele Menschen herkommen, kann man sich nicht genug um sie kümmern. Deshalb müsse man Grenzen setzen. Die Mehrheit der Politiker entschied dann, dass bestimmte Flüchtlinge ihre Angehörigen erst mal nicht nachholen dürfen. Ab dem Sommer könnte es Ausnahmen geben. Dann sollen im Monat bis zu 1000 betroffene Flüchtlinge enge Familienmitglieder nachholen dürfen. Dafür müssten die Politiker aber noch ein Gesetz beschließen. (dpa)