„Strabs“sorgt für Unsicherheit in Mindelau
Warum die Sanierung der Dorfstraße nicht wie geplant in Angriff genommen wird
Mindelau Die Einnahmen steigen, die Schulden sinken! Mit diesen guten Aussichten begann Bürgermeister Stephan Winter die Bürgerversammlung für die Stadtteile Mindelau und Heimenegg. Aber es gibt doch ein paar Wermutstropfen: So wird die Zukunft der Straßenausbaubeitragssatzung („Strabs“) in Bayern das Konzept der Straßensanierungen der Stadt durcheinanderbringen. Unter anderem wird die „Hauptstraße“in Mindelau, die Dorfstraße, wohl nicht wie geplant 2018 grundlegend saniert. „Wir brauchen vorher Rechtssicherheit“, meinte der Bürgermeister, und außer Absichtserklärungen gebe es derzeit nichts Konkretes.
Gut besucht war die Bürgerversammlung für die Ortsteile Mindelau und Heimenegg im Bürgerhaus. Nach der Begrüßung durch den Mindelauer Ortssprecher Christian Träger und einer Gedenkminute zu Ehren des verstorbenen Ortssprechers von Heimenegg, Georg Ritter, informierte Bürgermeister Winter die Bürger über die aktuellen Entwicklungen in der Stadt.
Er freue sich, sagte Winter, dass es gelungen sei, in seiner Amtszeit als Bürgermeister die Schulden zu halbieren, obwohl in den vergangenen Jahren kräftig investiert wurde. Dies habe man einmal der guten Konjunktur und der Attraktivität der Stadt zu verdanken, die 10500 Arbeitsplätze biete.
Nachdem er einige Themen der Kreisstadt beleuchtet hatte, ging Winter auf Mindelauer Probleme ein. In Mindelau wohnen derzeit 378 Einwohner, davon 193 Frauen. In Heimenegg geb es dagegen einen leichten Männerüberschuss, 54 der 103 Einwohner sind männlich.
Die Ortsdurchfahrt im Zuge der Kreisstraße werde in diesem Jahr abgeschlossen. Ein Bürger fragte nach der Gestaltung des Bereiches am Ortseingang. Er könne sich dort einen Dorfplatz vorstellen. Winter entgegnete, dies sei nicht so einfach, man müsse Feuerwehrausfahrt, Radweg und Parkplätze unter einen Hut bringen.
Eine weitere Frage drehte sich um die Versorgung von Mindelau mit Erdgas. Die Leitungen könnte man doch mit der geplanten Sanierung der Dorfstraße billig verlegen. Der Bürgermeister meinte, dass man sich grundsätzlich darüber Gedanken machen könne. Der Gasversorger werde aber nur tätig, wenn eine bestimmte Zahl an Anliegern anschließen, damit sich die Sache rentiere. In diesem Zusammenhang musste er den Mindelauern mitteilen, dass sich der geplante Ausbau mindestens um ein Jahr, also auf 2019, verschieben werde. Der Grund liege in München. Solange es mit der Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung keine Rechtssicherheit gebe, werde die Stadt keine neuen Maßnahmen beginnen.
Gefragt nach den Bauvorschriften in der Flurstraße, sagte Winter, dass es für einen Teil einen Bebauungsplan von 1960 gebe. Generell gelte, dass sich ein Neubau in die bestehende Bebauung einfügen müsse. In diesem Sinne habe man sich im vergangenen Jahr auch mit einem Bauherren geeinigt. Abschließend versicherte Winter den Heimeneggern, dass die Stadt an dem Problem Ortsdurchfahrt in Richtung Staatsstraße dran sei. Bekanntlich wird dieser Weg von vielen als Schleichweg genutzt, um die Kreuzung Allgäuer Straße zu umgehen. Das Problem sei vielschichtig, so der Bürgermeister. Es gehe um eine Lösung, mit der die Bürger leben könnten.