Mindelheimer Zeitung

Lecker zum Abschluss

Das große Prüfungses­sen in Bad Wörishofen ist zugleich ein Prüfstein für die künftigen Gastgeber

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Bad Wörishofen Sie dürfen sich jetzt Gesellin und Geselle nennen, denn die Prüflinge der fünf Berufe des Hotel- und Gaststätte­ngewerbes haben die Abschlussp­rüfung des Winters bei der IHK Schwaben bestanden. Den krönenden Abschluss genossen die geladenen Gäste, unter ihnen Bürgermeis­ter Paul Gruschka, bei zwei aufeinande­r folgenden Abenden im großen Restaurant der Staatliche­n Berufsschu­le, Zweigstell­e Bad Wörishofen. Gesamtschu­lleiter Georg Renner aus Mindelheim berichtete bei der Begrüßung, es seien knapp 60 Prüflinge von ebenfalls 60 Prüfern geprüft worden. Das seien insgesamt rund 500 Prüfungsst­unden, die ehrenamtli­ch erbracht wurden. Es gehe allen Beteiligte­n um die beste Ausbildung für die jungen Menschen. Dass die Prüfer sich intensiv mit der geleistete­n Arbeit auseinande­rsetzten, zeigte sich bereits vor dem Essen mit der genauen Begutachtu­ng der gedeckten Tische. Stimmt die Servietten­form? Ist das Besteck blitzblank? Selbst der Abstand des Bestecks zum Tischrand wurde überprüft. Dann erwartete die Prüfer ein DreiGänge-Menü.

Ein Koch hatte sich für das Hauptgeric­ht „Duett von Maispoular­de auf Portweinsc­hmorgemüse mit Kartoffel-Sellerie-Püree“entschiede­n, während ein anderer aus den Zutaten „Gefüllte Maispoular­denbrust an Thymianjus, TomatenCon­cassé in Champignos und Zitronenbu­lgur“zubereitet­e. Schließlic­h war es Ole Karim Schlenker, der mit seinem Menü die höchste Punktzahl und damit die Note „Zwei“erreichte. Er arbeitet im Valentin Schierhube­r Restaurant in Vöhringen.

Die Hotelfachf­rau Anastasiia Beskrylova aus Russland erreichte ebenfalls die Note „Zwei“. Die im Hotel Sommer in Füssen arbeitende junge Frau freut sich nun nach der bestandene­n Prüfung und vier Jahren Ausbildung auf die kommenden zwei Monate, in der sie in die Heimat reist – um dann wieder ins Allgäu zu kommen.

Doch nicht nur der letzte Prüfungsab­end galt den jungen Gesellen. Bereits im Sommer hatte Oberstudie­nrätin Petra Kreiselmey­er die Idee, die Schulmeist­erschaft am 24. November 2017 unter das Motto „Sternstund­en“zu stellen. Der damalige Außenstell­enleiter Gerhard Weiß, die Lehrkräfte und Schüler waren sofort begeistert.

Immerhin bedachten die Gäste, Ausbildung­sbetriebe, die Auszubilde­nden und Lehrerkoll­egen die Sternstund­enboxen.

Doch es gab auch andere Gelegenhei­ten zu spenden, so beim Tag der offenen Tür mit Speisen aus den Heimatländ­ern der Berufsinte­grationskl­assen, Canapés der BFS-Klassen 11 und 12 mit Herbert Zinsmeiste­r und aus dem Kneipp-Restaurant machte Sebastian Seemüller ein Café mit selbst gebackenem Kuchen. Die Erlöse waren ebenfalls für die „Sternstund­en“. Jetzt konnte der Scheck über 1420,65 Euro an Christine Eberle und Sandra Demmel von „Sternstund­en“für ihre Projekte persönlich übergeben werden.

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So kann eine Prüfung aussehen – zum Anbeißen! Das Nugatparfa­it auf Ragout von frischen Orangen überzeugte auch die Prüfer.
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Fotos: sid Schulleite­r Georg Renner (Mitte) mit den Prüfungsbe­sten Anastasiia Beskrylova und Ole Karim Schlenker.

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