Mindelheimer Zeitung

Damit das Fasten auch im Alltag funktionie­rt

In den Wochen bis Ostern geben Experten vom Kneipp-Bund Tipps für gesunden Verzicht

- VON CHRISTIAN DANNHART MZ-Leserinnen MZ-Fastenseri­e Mindelheim­er Zeitung.

Bad Wörishofen Bewusster Verzicht, Abnehmen und ein gesunder Lebensstil – wenn am heutigen Aschermitt­woch die Fastenzeit beginnt, werden viele und -Leser den Selbstvers­uch wagen. Es muss ja auch nicht gleich das meist unter ärztlicher Aufsicht gestellte Heilfasten sein; es gibt viele Möglichkei­ten, sich ein individuel­les Fastenprog­ramm zusammenzu­stellen. Allerdings sollten einige Dinge beachtet werden, um auch den gewünschte­n gesundheit­sförderlic­hen Effekt zu erzielen. In unserer begleiten wir zusammen mit Gesundheit­sexperten des Kneipp-Bundes und der Sebastian-Kneipp-Akademie Bad Wörishofen fasteninte­ressierte Menschen, nehmen Bezug auf die verschiede­nen Methoden und begleitend­en Maßnahmen im Sinne Kneipps und beantworte­n Fragen, die man über das Fasten wissen sollte.

Ursprüngli­ch religiös und kulturell

„Wer gesund und kräftig blei ben will und ein hohes Alter zu erreichen wünscht, der bewahre Ein fachheit und Mäßigkeit in Speise und Trank.“Sebastian Kneipp

motiviert, beinhaltet die aktuelle Diskussion rund um das Fasten weit mehr als den per Definition freiwillig­en und zeitlich festgelegt­en Verzicht auf feste Nahrung. Die intensive Erfahrung des Nahrungsve­rzichts dient natürlich auch heute noch zur Vertiefung der Religiosit­ät und Spirituali­tät – egal ob christlich­e Fastenzeit, Ramadan oder Yom Kippur.

Viele der ursprüngli­chen Fastentrad­itionen haben sich im Laufe der Zeit gewandelt, Inhalte wurden gelockert, verändert oder auch um neue ergänzt. Auch die hierzuland­e bekannten Fastenmeth­oden nach Otto Buchinger (von 1935) oder F. X. Mayr (von 1921) wurden über die Jahre modifizier­t beziehungs­weise entstanden auch Varianten das Molke-, Saft- oder Teefasten. Für Sebastian Kneipp – als katholisch­en Pfarrer – war der Beginn der Fastenzeit am Aschermitt­woch ein selbstvers­tändlicher Bestandtei­l des christlich­en Kalenderja­hrs. Für ihn lag der religiöse, nicht der gesundheit­liche Aspekt des Fastens im Vordergrun­d. Heute ist Fasten ein wichtiger Bestandtei­l der klassische­n Naturheilv­erfahren. Beeindruck­end ist, dass Kneipp viele Zusammenhä­nge in der Ernährung intuitiv und durch Beobachtun­g richtig erkannt hat, die in der Wissenscha­ft und Medizin erst Jahre später bestätigt wurden. Und viele Be- seiner Gesundheit­slehre eignen sich hervorrage­nd, um als fastenbegl­eitende Maßnahmen mögliche Begleiters­cheinungen zu lindern, aber vor allem, um die Gesundheit zu stärken.

Die Motivation zu Fasten ist für jeden unterschie­dlich. Stehen bei manchen Menschen die Gewichtsre­duktion sowie der Verzicht auf Alkohol und Süßigkeite­n im Vordergrun­d, ist es anderen wichtig, den Körper insgesamt zu entlasten, und sie legen auch Wert auf die psychisch-seelische Dimension des Fastens. Die beliebtest­en Fasten-Methoden – die auch zuhause praktiwie ziert werden können – wie das Buchinger-Fasten oder das Basen-Fasten dauern mindestens sieben Tage. Das ist vielen zu lange, weil sie sich schwer vorstellen können, wie das im Alltag, neben Beruf und Familie, funktionie­ren soll.

Auch für Nicole Palmowski, die bislang kaum Erfahrunge­n mit dem Thema Fasten gemacht hat, ist die Dauer das größte Problem. Die 22-Jährige aus Bad Wörishofen ist in der Garde der Gaudilonia aktiv und war bis gestern im Einsatz. Die letzten Jahre hat sich Palmowski nichts aus der Fastenzeit gemacht, die Erholung von den Strapazen des Fastandtei­le schings war wichtiger. In diesem Jahr soll sich das aber ändern – wenn es denn im Alltag funktionie­rt: „Ein bis zwei Wochen zu fasten ist mir einfach zu lange. Gibt es denn keine kürzeren Varianten?“, fragt Nicole Palmowski. Ursula Lenz, DiplomÖkot­rophologin an der SebastianK­neipp-Akademie, hat eine Antwort parat. Sie empfiehlt Nicole Palmowski das Intervallf­asten, das derzeit im Trend ist und von dem sich Wissenscha­ftler viel verspreche­n.

Wie das genau funktionie­rt, lesen Sie ausführlic­h in der Samstagsau­sgabe der

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Foto: Baier Zu Beginn der Fastenzeit haben viele noch den guten Vorsatz, Verzicht zu üben. Doch die Bandbreite ist groß. Manche lassen nur die Süßigkeite­n weg, andere steigen gleich komplett auf Wasser und Brot um. In der Fastenseri­e der MZ gibt es Tipps vom...
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