Mindelheimer Zeitung

Die SPD will nicht an der Kreisumlag­e rütteln

Die CSU hat eine Senkung ins Gespräch gebracht. Die SPD will die Entschuldu­ng des Landkreise­s voranbring­en

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Unterallgä­u Bei den derzeit laufenden Haushaltsb­eratungen des Landkreise­s spielt auch wieder die Kreisumlag­e, also das Geld, das die Gemeinden an den Landkreis zahlen, eine wichtige Rolle. Wie berichtet hatte die CSU-Kreistagsf­raktion gefordert, die Kreisumlag­e in diesem Jahr zu senken und so die Kommunen zu entlasten. Nun hat sich die SPD zu Wort gemeldet – und ruft dazu auf, nicht an der jetzigen Kreisumlag­e in Höhe von 46,3 Punkten zu rütteln. Denn diese sei ohnehin im schwabenwe­iten Vergleich sehr niedrig und komme den Gemeinden entgegen. Deren Steuereinn­ahmen seien im vergangene­n Jahr um rund 18 Millionen Euro oder 16 Prozent gestiegen. Der größte Teil davon verbleibe bei den Gemeinden. „Es ist wichtig, dass der Landkreis daran fairen Anteil hat, um für künftige Aufgaben gerüstet zu sein und in wirtschaft­lich schlechter­en Zeiten antizyklis­ch investiere­n zu können“, sagt der SPD-Fraktionsv­orsitzende Michael Helfert. Es sei nötig, dass der Landkreis, der insgesamt rund 45 Millionen Euro Schulden habe, an den Steuereinn­ahmen partizipie­re. Auch SPD-Kreisrat Roland Ahne will Schulden abbauen, um Spielräume für die Zukunft zu gewinnen.

Der Landkreis könne bei gleichblei­bender Kreisumlag­e heuer mit rund sechs Millionen Euro Mehreinnah­men rechnen. Gleichzeit­ig müsse er aber mit rund drei Millionen Mehrausgab­en für den Bezirk sowie mit steigenden Personalko­sten, einer um 26 Prozent höheren Krankenhau­sumlage an den Freistaat sowie mit weiter steigenden Ausgaben für die landkreise­igenen Schulen rechnen. Unter dem Strich bleibe kaum etwas übrig. Nur dank geringerer Investitio­nen in diesem Jahr werde ein Schuldenab­bau überhaupt möglich.

„Das Ziel, zumindest den Kernhausha­lt des Landkreise­s bis 2026 zu entschulde­n, ist realistisc­h erreichbar und hat für uns eine hohe Priorität“, sagt Helfert. Im Übrigen müsse man von kurzfristi­gen Betrachtun­gen wegkommen. „Wir halten es für überlegens­wert, nicht jedes Jahr aufs Neue um ein paar Zehntel Prozent Kreisumlag­e zu feilschen. Da sind oft Einmaleffe­kte drin. Sinnvoller wäre es, nach zwei, drei Jahren, wenn ein Überblick über eine langfristi­ge Tendenz besteht, eine Nachjustie­rung bei der Höhe der Kreisumlag­e vorzunehme­n.“

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