Bauchlandung in Bad Nauheim
Eishockey Binnen 41 Sekunden gerät der ESV Kaufbeuren von der Sieger- auf die Verliererstraße
Kaufbeuren ESVK-Trainer Andreas Brockmann stand die Enttäuschung regelrecht ins Gesicht geschrieben. „Heute ist Fasching. Und das hat ja gepasst. Aber so ist eben Sport. Ein Fehler, und wir haben das Momentum abgegeben“, sagte er und meinte die Szene in der 45. Minute des Zweitligaspiels zwischen dem EHC Bad Nauheim und dem ESV Kaufbeuren. Bis dato hatten die Kaufbeurer mit 2:1 geführt.
Doch in eben jener 45. Minute hatten Daniel Oppolzer und Max Schmidle unbedrängt eine Befreiung im eigenen Drittel verpasst und den Ausgleich eingeleitet. 41 Sekunden später hatte Bad Nauheim das Spiel mit einem weiteren Treffer gedreht. Am Ende unterlag der ESV Kaufbeuren bei den Roten Teufeln mit 2:5 (1:0, 1:1, 0:4) und hatte die Möglichkeit verpasst, in der Tabelle zu den Kassel Huskies aufzuschließen.
Vor 1805 Zuschauern hatte der ESVK im Colonel-Knight-Stadion zwei Drittel lang eine gute Auswärtsleistung gezeigt. Die Allgäuer präsentierten sich robust, bissig, zweikampfstark und verhielten sich taktisch clever in der eigenen Verteidigungszone. Drei Unterzahl-Situationen im ersten Drittel wurden „gekillt“, ohne eine klare Torchance zuzulassen. Was Stefan Vajs entgegenkam, parierte der Schlussmann gewohnt zuverlässig. Offensiv nutzten die Gäste zudem ihre im Grunde genommen einzig echte Torchance durch eine feine Einzelleistung von Jere Laaksonen zum Führungstreffer (15.).
Auf den Ausgleich durch Cody Sylvester hatte Kaufbeuren zudem die richtige Antwort. Ex-Teufel Daniel Oppolzer reagierte gleich im ersten ESVK-Powerplay am schnellsten und brachte seine Mannschaft abermals in Führung. Kaufbeuren hätte den Vorsprung ausbauen können, wenn nicht gar müssen. Aber: Felix Bick, der Torwart der Roten Teufel, hielt seine Mannschaft im Spiel, verhinderte beispielsweise gegen Joona Karavaara und Denis Pfaffengut einen höheren Rückstand.
Wie aus dem Nichts wechselte in der 45. Minute das Momentum. Halbherzig und überhastet hatte sich Kaufbeuren befreien wollen. Garret Pruden fing die Scheibe ab, und Nutznießer war James Livingston (2:2). 41 Sekunden später stand es dank Dusan Frosch 3:2. Ehe sich die Allgäuer so richtig berappelt hatten, stand es 4:2, Torschütze war Daniel Ketter (54.).
Kurios war der Schlusspunkt, gesetzt von Mike McNamee, der beim Schussversuch den Puck ungewollt zweimal traf und Vajs damit völlig irritierte (60.).