Mindelheimer Zeitung

Bauchlandu­ng in Bad Nauheim

Eishockey Binnen 41 Sekunden gerät der ESV Kaufbeuren von der Sieger- auf die Verlierers­traße

- VON MICHAEL NICKOLAUS

Kaufbeuren ESVK-Trainer Andreas Brockmann stand die Enttäuschu­ng regelrecht ins Gesicht geschriebe­n. „Heute ist Fasching. Und das hat ja gepasst. Aber so ist eben Sport. Ein Fehler, und wir haben das Momentum abgegeben“, sagte er und meinte die Szene in der 45. Minute des Zweitligas­piels zwischen dem EHC Bad Nauheim und dem ESV Kaufbeuren. Bis dato hatten die Kaufbeurer mit 2:1 geführt.

Doch in eben jener 45. Minute hatten Daniel Oppolzer und Max Schmidle unbedrängt eine Befreiung im eigenen Drittel verpasst und den Ausgleich eingeleite­t. 41 Sekunden später hatte Bad Nauheim das Spiel mit einem weiteren Treffer gedreht. Am Ende unterlag der ESV Kaufbeuren bei den Roten Teufeln mit 2:5 (1:0, 1:1, 0:4) und hatte die Möglichkei­t verpasst, in der Tabelle zu den Kassel Huskies aufzuschli­eßen.

Vor 1805 Zuschauern hatte der ESVK im Colonel-Knight-Stadion zwei Drittel lang eine gute Auswärtsle­istung gezeigt. Die Allgäuer präsentier­ten sich robust, bissig, zweikampfs­tark und verhielten sich taktisch clever in der eigenen Verteidigu­ngszone. Drei Unterzahl-Situatione­n im ersten Drittel wurden „gekillt“, ohne eine klare Torchance zuzulassen. Was Stefan Vajs entgegenka­m, parierte der Schlussman­n gewohnt zuverlässi­g. Offensiv nutzten die Gäste zudem ihre im Grunde genommen einzig echte Torchance durch eine feine Einzelleis­tung von Jere Laaksonen zum Führungstr­effer (15.).

Auf den Ausgleich durch Cody Sylvester hatte Kaufbeuren zudem die richtige Antwort. Ex-Teufel Daniel Oppolzer reagierte gleich im ersten ESVK-Powerplay am schnellste­n und brachte seine Mannschaft abermals in Führung. Kaufbeuren hätte den Vorsprung ausbauen können, wenn nicht gar müssen. Aber: Felix Bick, der Torwart der Roten Teufel, hielt seine Mannschaft im Spiel, verhindert­e beispielsw­eise gegen Joona Karavaara und Denis Pfaffengut einen höheren Rückstand.

Wie aus dem Nichts wechselte in der 45. Minute das Momentum. Halbherzig und überhastet hatte sich Kaufbeuren befreien wollen. Garret Pruden fing die Scheibe ab, und Nutznießer war James Livingston (2:2). 41 Sekunden später stand es dank Dusan Frosch 3:2. Ehe sich die Allgäuer so richtig berappelt hatten, stand es 4:2, Torschütze war Daniel Ketter (54.).

Kurios war der Schlusspun­kt, gesetzt von Mike McNamee, der beim Schussvers­uch den Puck ungewollt zweimal traf und Vajs damit völlig irritierte (60.).

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Foto: Erwin Hafner Mychal Monteith und der ESV Kaufbeuren gaben in Bad Nauheim eine Führung im Schlussdri­ttel aus der Hand.

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