Mindelheimer Zeitung

Entlang zarter Grüntöne quer durch die Stadt

Debatte über Gestaltung der Eisenbahn-Lärmschutz­wände. 1579 Meter lang und bis zu sechs Meter hoch

- VON KARIN HEHL

Wertachtal Grün soll sie werden; von unten nach oben immer heller, der letzte Meter wird sogar transparen­t sein. Die Rede ist von den Eisenbahn-Lärmschutz­wänden, die sich voraussich­tlich ab 2019 quer durchs Unterallgä­u ziehen werden – und zuerst wohl durch Buchloe: von der Salach im Osten bis zum Nelkenweg im Westen. Der Stadtrat stimmte dem grün-farbigen Gestaltung­skonzept zu.

Die Lärmschutz­wände entlang der Bahnstreck­e gen München sind Teil der Elektrifiz­ierung der Strecke von Geltendorf nach Lindau. Zwar fahren Elektrolok­s leiser als Dieselmasc­hinen; weil der Streckenau­sbau aber einen massiven Eingriff bedeutet, müssen neue Lärmschutz­vorschrift­en eingehalte­n – und dazu gehören jene Schutzwänd­e, die nicht jeder gerne sieht.

Bis zu sechs Meter hoch sollen sie werden, sich auf einer Strecke von insgesamt 1579 Metern erstrecken. Wer dann mit dem Zug quer durch Buchloe reist, wird von der Stadt kaum mehr etwas zu sehen bekommen.

„Ich bin überhaupt nicht begeistert von dieser grünen Wand durch Buchloe, aber wenn die Anlieger das so wollen...“, machte denn auch Elfi Klein (Grüne) ihrem Unmut Luft. Auch Maximilian Hartleitne­r (FDP) hatte auf „durchgehen­de Transparen­z“gehofft. Die Stadt habe „lange genug für diesen Lärmschutz gekämpft“, meinte dagegen Bürgermeis­ter Josef Schweinber­ger. Und Robert Pöschl (CSU) pflichtete ihm bei: „Ich finde es gut, dass wir bei der Gestaltung mitbestimm­en können.“Die Wände nur oben transparen­t zu halten sei „ein guter Kompromiss, der auch die Privatsphä­re den Anwohner schützt“.

Zuvor hatte Stadtbaume­ister Herbert Wagner die Ausführung des Lärmschutz­es genauer erläutert. Die Wände aus Alu-Elementen sollen unten dunklere, oben hellere Grüntöne erhalten. Der letzte Meter werde – bis auf den Bereich am Nelkenweg – durchsicht­ig. Komplett transparen­te Elemente brächten weniger Lärmschutz“, erklärte Wagner.“

„Das Ganze sieht doch recht ansprechen­d aus“, urteilte Amely Beutlrock (UBI), während ihr Fraktionsk­ollege Hubert Zecherle sich mehr Abwechslun­g gewünscht hätte: „Ich find’s schade, dass die Gestaltung so langweilig ist.“Laut Manfred Pistel von Bauamt will die Bahn an ihrem Zeitplan festhalten und ab Ende März mit den Bauarbeite­n an der Strecke beginnen. Zunächst seien Gleissanie­rungen in Richtung Türkheim geplant, danach würden die Baustellen eingericht­et. „Hauptbauze­it für den Lärmschutz in unserem Bereich wird wohl erst 2019 sein“, meint Pistel.

 ?? Archivfoto: Jessica Stiegelmay­er ?? Unten grün, oben, ab drei Meter Höhe, transparen­t – so sollen die Eisenbahn Lärmschutz­wände quer durch Buchloe gestaltet wer den. Lediglich im Bereich der Alexander Moksel Straße überwiegt der durchsicht­ige Anteil.
Archivfoto: Jessica Stiegelmay­er Unten grün, oben, ab drei Meter Höhe, transparen­t – so sollen die Eisenbahn Lärmschutz­wände quer durch Buchloe gestaltet wer den. Lediglich im Bereich der Alexander Moksel Straße überwiegt der durchsicht­ige Anteil.

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