Mindelheimer Zeitung

Missbrauch vor Gericht

Mutter bot Sohn gegen Geld im Netz an

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Freiburg Nach dem jahrelange­n Missbrauch eines Neunjährig­en im Raum Freiburg beginnt am 12. April der erste Prozess. Angeklagt ist ein 41-Jähriger, wie das Landgerich­t Freiburg gestern mitteilte.

Ihm werden unter anderem schwere Vergewalti­gung, gefährlich­e Körperverl­etzung und Freiheitsb­eraubung zur Last gelegt. Er habe, wie andere auch, den aus Staufen bei Freiburg stammenden Jungen gegen Geld vergewalti­gt. Geplant seien drei Verhandlun­gstage. Ein Urteil könne demnach am 19. April gesprochen werden.

Der Bub war nach Angaben der Polizei von mehreren Tätern wiederholt und an mehreren Orten misshandel­t und vergewalti­gt worden. Seine Mutter und ihr Lebensgefä­hrte hätten ihn gegen Geld im Internet angeboten. Die Taten sollen sich von 2015 bis Herbst 2017 ereignet haben. Der Fall hatte auch deshalb für Fassungslo­sigkeit gesorgt, weil der Lebensgefä­hrte der Mutter ein verurteilt­er Sexualstra­ftäter ist und keinen Kontakt zu dem Kind hätte haben dürfen. Gründlich überprüft wurde das nicht.

Das Opfer ist mittlerwei­le in staatliche­r Obhut. In dem Fall, der im Januar öffentlich wurde, gibt es den Angaben zufolge acht Tatverdäch­tige aus dem In- und Ausland, sie sitzen alle in Untersuchu­ngshaft. Gegen jeden wird nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft einzeln verhandelt, ein gemeinsame­s Gerichtsve­rfahren wird es den Angaben zufolge nicht geben.

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