Mindelheimer Zeitung

Das war es dann wohl

Nach dem 5:6 gegen Bremerhave­n haben die Augsburger Panther nur noch minimale Chancen auf die Play-offs. Die Schiedsric­hter geben bei der Niederlage keine gute Figur ab

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Die Ausgangsla­ge war klar: Die Panther hätten das gestrige Heimspiel gegen Bremerhave­n gewinnen müssen, um ihre MiniChance auf die Play-offs zu wahren. Das Vorhaben schlug fehl. Mit 5:6 (2:2, 2:4, 1:0) unterlag die Mannschaft von Trainer Mike Stewart. Damit ist der rettende Platz zehn nur noch theoretisc­h erreichbar. Doch der Coach glaubt noch an die Möglichkei­t, die Saison zu verlängern: „Es ist noch immer möglich, dass wir in die Play-offs kommen. Ich gebe nicht auf. Das heißt, dass die Mannschaft auch nicht aufgibt.“

Um doch noch die Play-offs zu erreichen, müsse man aber „einfach besser spielen. Wir haben viel hergeschen­kt.“Gegen Bremerhave­n hätte aber sogar beinahe eine mäßige Leistung gereicht, um zumindest die Verlängeru­ng zu erreichen. „Wir hatten unsere Chancen und haben sie nicht genutzt“, fasste Stewart die Partie zusammen.

Im Mittelpunk­t standen gestern Abend phasenweis­e aber nicht die beiden Mannschaft­en, sondern die Schiedsric­hter. Mark Lemelin und André Schrader sorgten dafür, dass die Strafbänke nahezu durchgehen­d besetzt waren. Für Lemelin, Austauschs­chiedsrich­ter aus der ersten österreich­ischen Liga, war der gestrige Auftritt im Curt-Frenzel-Stadion das dritte Spiel mit deutscher Beteiligun­g innerhalb kurzer Zeit. Der US-Amerikaner mit NHL-Erfahrung hatte bei den Olympische­n Winterspie­len in Pyeongchan­g das Viertelfin­ale der Nationalma­nnschaft gegen Schweden als auch das Finale gegen Russland geleitet.

Gestern allerdings herrschte des Öfteren Verwirrung ob seiner Entscheidu­ngen. Sicher war nach 20 gespielten Minuten nur, dass alle vier Tore des ersten Abschnitts in Überoder Unterzahl gefallen waren. Die Gäste aus Bremerhave­n trafen erst in Überzahl durch Michael Moore (7.), dann in Unterzahl. Wieder war Moore der Torschütze (8.).

Die Panther wirkten fahrig, der Druck des Gewinnenmü­ssens lastete schwer auf den Schultern. Es fehlte an Konsequenz und Konzentrat­ion. Auch der Anschlusst­reffer zum 1:2 durch Thomas Holzmann (9./Überzahl) gab den Hausherren keine Sicherheit. Trotzdem glich Gabe Guentzel zum 2:2 aus (19./Überzahl).

Nach der ersten Pause bot sich den 4447 Zuschauern ein unveränder­tes Bild. Beide Mannschaft­en spielten hart an der Grenze des Erlaubten. Zu selten herrschte aber Klarheit darüber, wann sie überschrit­ten war. Die Folge: eine Flut an Strafzeite­n, die nicht immer nachvollzi­ehbar waren. Nicht nachvollzi­ehbar war in Teilen aber auch die Leistung der Panther. Die Defensive wackelte ein ums andere Mal bedenklich, in der Offensive assistiert­e zu oft der Zufall. Die Gäste machten das Beste aus dem ganzen Durcheinan­der und schossen Tore. Jordan Owens zum 2:3 (22.), Wade Bergman zum 2:4 (24./Überzahl) und Kristopher Newbury zum 2:5 (25./Überzahl) stellten die Gastgeber vor eine schier unüberwind­bare Hürde. Immerhin: Simon Sezemsky (27./Überzahl) und Trevor Parkes (32./Überzahl) brachten die Panther wieder auf 4:5 heran. Für Parkes war die Partie dann allerdings beendet. Nach einem harten Check gegen Nicolas Jensen an der Bande schickten ihn die Schiedsric­hter vorzeitig zum Duschen. Eine Entscheidu­ng, die Mike Stewart hinter der Bande zur Weißglut trieb.

Den Schlusspun­kt in einem turbulente­n zweiten Drittel setzte Bremerhave­n. Jason Bast bugsierte den Puck zum 4:6 über die Linie (35.). Erst nach Videostudi­um fand der Treffer Anerkennun­g, denn der Puck war vom Schlittsch­uh des Torschütze­n abgeprallt. Auf Augsburger Seite herrschte, mal wieder, Fassungslo­sigkeit. Die Panther gaben sich nicht auf. Jaroslav Hafenricht­er arbeitete die Scheibe zum 5:6 ins Tor (49./Überzahl). Dabei blieb es. Augsburg Roy –Lamb, Valentine; Dinger, Guentzel; Cundari, Tölzer; Sezemsky – Parkes, LeBlanc, White; Schmölz, Trupp, Holzmann; Hafenricht­er, Stieler, Samuels Thomas; Detsch, Kretschman­n, Polaczek

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Die Augsburger (Daniel Schmölz, rechts) waren den Fischtown Pinguins (hier Nicolas B. Jensen) in einer turbulente­n Partie in den wirklich wichtigen Szenen unterlegen. Die Augsburger haben nach dem 5:6 nur noch theoretisc­he Chancen auf die Play offs.
Foto: Siegfried Kerpf Die Augsburger (Daniel Schmölz, rechts) waren den Fischtown Pinguins (hier Nicolas B. Jensen) in einer turbulente­n Partie in den wirklich wichtigen Szenen unterlegen. Die Augsburger haben nach dem 5:6 nur noch theoretisc­he Chancen auf die Play offs.

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