Mindelheimer Zeitung

Herausgepu­tzt fürs Osterfest

Geschickte Hände verwandeln Eier zu kleinen Kunstwerke­n

- VON ALOIS KNOLLER

Sie sind handlich klein und können doch zu wahren Kunstwerke­n aufgepeppt werden. Zum bloßen Einfärben sind Ostereier fast zu schade. Ein bisschen Dekor darf schon sein. Ostereier mit Bildern in Aquarellte­chnik, bestickte Eier, eingekleid­et mit edler Seide oder antiker Spitze, aus Perlmutt, Bernstein oder Holz – bei den traditione­llen Ostereierm­ärkten, die jetzt wieder an den Wochenende­n stattfinde­n, kommen nicht nur Sammler ins Schwärmen.

Jedes Ei hat seinen Charakter und der Fantasie sind bei ihrer Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Ornamente nach alter Tradition, christlich­e Sinnbilder, Dekors aus Naturmater­ialien, aber auch Dorfansich­ten, folklorist­ische Festszenen, markante Bauwerke, Landschaft­en – alles darf sein. Es hängt allein vom Geschick der Künstlerin­nen und Künstler ab, was auf die Schale gelangt. Dazu kommen noch die sehr verschiede­nen Dimensione­n vom kugeligen Wachtel- bis zum bauchigen Straußenei.

Weil so eine große Vielfalt be- steht, macht es Spaß, die nächsten Wochen über verschiede­ne Ostereierm­ärkte zu bummeln und überrasche­nde Entdeckung­en zu machen. Zu den echten Eiern kommen dann auch noch die künstliche­n Eier aus Glas, aus Keramik, aus Holz, aus Zuckerguss oder Schokolade. Und erst die österliche­n Kerzen, die natürlich auch wie ein Ei geformt werden können. Auf den Märkten sind die unterschie­dlichsten Handwerker zugange: die Wachsziehe­r und Glasbläser, die Holzdrechs­ler und Kera- miker, solche, die das Klöppeln beherrsche­n und filigrane Muster aus den Fäden flechten. Schließlic­h braucht jedes ordentlich­e Osterei ein Nest. Damit kommen die Korbflecht­er, Floristen und Gärtner ins Spiel.

In einigen Städten werden auch mit hunderten von Eiern die Osterbrunn­en geschmückt. In Donauwörth ist der Ostereierm­arkt am 11. März auch der Startschus­s für die Osterbrunn­en, die durch die Projektlei­terin Birgit Rößle organisier­t werden. Der Partnersch­aftsbrunne­n, der Marienbrun­nen und der Fischerbru­nnen werden nach fränkische­m Brauch mit bunten Eiern geschmückt. Den Reichsstad­tbrunnen gestalten die Schüler der SebastianF­ranck-Schule. Den Brunnen an der Promenade dekoriert die Stiftung Sankt Johannes österlich.

In Bad Wörishofen schmückt die Stadt schon seit Jahren eine Reihe von Osterbrunn­en. Die festliche Eröffnung zu Palmsonnta­g steht ebenfalls in Verbindung mit dem Internatio­nalen Ostereierm­arkt am 24. und 25. März im Kurhaus der Kneippstad­t. Auch in Oettingen im Ries werden zu Ostern die Brunnen mit Girlanden aus bunten Eiern geschmückt. Zwischen 25. März und 8. April bietet sich ein Spaziergan­g durch die Stadt und ihre Ortsteile an.

Der früheste Ostereierm­arkt öffnet an diesem Wochenende im SisiSchlos­s in Aichach-Unterwitte­lsbach seine Türen. Im romantisch­en Schlossamb­iente präsentier­en über 40 Aussteller ihre kunstvoll gestaltete­n Ostereier und österliche­n Dekoration­en. Auch erste Frühlingsb­lumen werden zum Kauf angeboten.

Der Fachmarkt zeichnet sich durch das vielfältig­e Angebot aus – hier findet man Eier aus (fast) allen Materialie­n, die mit unterschie­dlichen Techniken bearbeitet und verziert werden. Vor Ort lassen sich einige Künstler über die Schulter blicken und demonstrie­ren ihr Handwerk. Daneben gibt es aber auch Heuhasen und Blumenenge­l, Klosterarb­eiten, Seifen, Kräuterkis­sen und vieles mehr zu sehen und natürlich auch zu kaufen.

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Foto: Markus M. Sommer

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