Die CSU packt die Parknot in der Mindelheimer Altstadt an
Die Notwendigkeit ist schon länger unstrittig. Jetzt sollen aber Nägel mit Köpfen gemacht werden
Mindelheim CSU-Fraktionssprecher Christoph Walter führte auf sein ernstes Thema mit Humor ein. Die CSU-Fraktion freue sich, dass auch sie mit einem Antrag die Tagesordnung des Stadtrates bereichern dürfe. Zuvor hatten Freie Wähler und Bürgergemeinschaft Anträge eingebracht. Der CSU-Vorstoß drehte sich um ein Problem, das die Stadt seit Jahren beschäftigt: fehlender oder nicht ausreichender Parkraum.
Die stärkste Partei im Stadtrat wünscht sich mehr Parkflächen für die Mindelheimer Innenstadt. Sie beantragte daher, die Stadtverwaltung möge prüfen, wo geeignete Flächen rund um die Innenstadt für zusätzlichen Parkraum bereitgestellt werden könnten. Vorrangig sollen Flächen berücksichtigt werden, die zeitnah bebaut werden können und sich möglichst schon im Eigentum der Stadt befinden. Auch eine grobe Kostenschätzung soll die Verwaltung liefern. Walter nannte vier Möglichkeiten für Parkflächen. Neben dem Forum führte der CSU-Fraktionssprecher den Sternparkplatz, den Parkplatz am früheren Norma und den Parkraum im Klosterhof der Englischen Fräulein auf.
Der Stadtrat stimmte dem Antrag einstimmig zu. Ulrich Manlig von der SPD sagte, das sei logisch und sinnvoll. Mit mehr Parkflächen könnte auch die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern erhöht werden, weil sich so der Parksuchverkehr verringere. Stefan Drexel befürwortete den CSU-Vorstoß für die Freien Wähler ebenfalls.
Christoph Walter sagte in seiner Begründung, heuer werde die Sanierung der Maximilianstraße inklusive der Sanierung des Oberen und Unteren Tores ihren Abschluss finden. Eine Reihe von Hauseigentümern, Geschäftsleuten, Gastronomen habe das motiviert, ihrerseits in ihre Immobilien zu investieren. Walter sagte wörtlich: „Die Mindelheimer Innenstadt hat dadurch deutlich an Aufenthaltsqualität zum Wohnen, Leben und Arbeiten gewonnen.“Wieder mehr Menschen zögen in die Innenstadt.
Die Aufwertung der Maximilianstraße hatte freilich ihren Preis. Auf eine Reihe von Pkw-Parkplätzen sei verzichtet worden. Dadurch konnten frei werdende Flächen sowohl für attraktive Außenbewirtschaftung als auch für die Auslagen von Geschäften genutzt werden. Durch die Tiefgarage am früheren Ochsenareal seien parkende Autos innenstadtnah und dennoch das Stadtbild weniger beeinträchtigend unter die Oberfläche gebracht worden, sagte Walter weiter.
In jüngster Zeit ist es allerdings immer wieder zu Konflikten zwischen Gastronomen und stationärem Einzelhandel um die knappen Flächen in der Innenstadt gekommen. Mit neuen Parkflächen könnte der Druck aus dieser Debatte genommen werden.