Mindelheimer Zeitung

Jagd auf eine Million Euro aus Steuermitt­eln abblasen

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Zur Berichters­tattung über die Sanierung des Waaghauses:

Nachdem jetzt der Landtagswa­hlkampf ansteht und die umliegende­n Gemeinden, wie zum Beispiel Kirchheim, Gemeinscha­ftseinrich­tungen bauen, ist man auf die Idee gekommen, dass auch Türkheim Nachholbed­arf hat.

Diese Fläche östlich der Pfarrkirch­e ist sicher für eine Gemeinscha­ftseinrich­tung geeignet. Ob man hier ca. zwei Millionen in einen sehr fragwürdig­en Bau auf unsicherem Untergrund ausgeben soll, interessie­rt die Bevölkerun­g das sehr wohl – wie sich zeigte. Die Behauptung, dass aus Denkmalsch­utzmittel jetzt eine Million Fördermitt­el bereitstün­den, wenn es ganz schnell gehe, ist zu überprüfen. Meine Lebens- und Berufserfa­hrung ist anders.

Die Denkmalsch­utzbehörde hat Rechte - aber auch der Eigentümer. So hat zum Beispiel das Oberverwal­tungsgeric­ht Reinlandpf­alz (Akt.z. 1A10178/05) die dortige Denkmalsch­utzbehörde verurteilt, die Abrissgene­hmigung zu erteilen, da die Kosten der Sanierung durch seine zukünftige Nutzung nicht erwirtscha­ftet werden können. Dies dürfte auch in Türkheim durch die zukünftige Nutzung und den Restwert des Waaghauses gegeben sein. Dann kann unabhängig vom jetzigen Standort des Waaghauses eine Neuplanung für die zukünftige Nutzung erfolgen.

Da Türkheim schon bisher finanziell zu stark belastet wurde und durch den erschwerte­n Nutzungsun­d Erhaltungs­aufwand viel Geld aufbringen muss, hat die Gemeinde auch das Recht, Neues zu gestalten.

Da die Bundesregi­erung, das Land Bayern und andere Einrichtun­gen auch zukünftig Fördermitt­el bereitstel­len werden, ist die Jagd auf die eine Million abzublasen und mit der Bürgerscha­ft ein in die Zukunft gerichtete­s Vorgehen angesagt.

Rudolf Müller, Türkheim

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